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Adobe Photoshop

Bildbearbeitungsprogramm für Pixelgrafiken Aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie

Adobe Photoshop
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Adobe Photoshop [əˌdoʊbi ˈfəʊtəʊʃɒp] ist ein Bildbearbeitungsprogramm für Rastergrafiken des US-amerikanischen Softwareherstellers Adobe. Im Bereich der Bildbearbeitung und Druckvorstufe ist das Programm Weltmarktführer und marktbeherrschend.[5][6] Photoshop ist Teil des Abomodells Adobe Creative Cloud, einer Sammlung von Grafik- und Designprogrammen, und wie die meisten anderen Anwendungen von Adobe für die Betriebssysteme macOS und Windows verfügbar. Es wurde ursprünglich 1988 von Thomas und John Knoll erstellt.

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Bedeutung des Programmes

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Photoshop wird generell als eines der funktionsreichsten Bildbearbeitungsprogramme angesehen. In der bildbearbeitenden Branche (beispielsweise Fotografen, Webdesigner, Werbeagenturen) hat es sich als Industriestandard durchgesetzt. Viele Funktionen, die heute regelmäßig in Bildbearbeitungssoftware verwendet werden, wurden ursprünglich in Photoshop erstmals vorgestellt. Auf Grund der hohen Verbreitung der Software wird photoshoppen mittlerweile im Fachjargon als Gattungsname synonym zu computergestützter Bildmanipulation verwendet.

Photoshop wird weltweit von ca. 10 Mio. Nutzern verwendet. Die größte Nutzergruppe – mit etwa 90 % – sind professionelle Mediengestalter.[7] Laut einer nichtrepräsentativen Umfrage im Jahr 2007 – mit nur 500 Teilnehmern – benutzten 58 % der Photoshop-Benutzer das Programm als Schwarzkopie. Im selben Jahr war Photoshop die vierthäufigste schwarzkopierte Software.[7]

Die erste Photoshopsoftware "Version 1" aus dem Jahr 1990 kostete 895 Dollar (entspricht inflationsbereinigt heute 2.148 Dollar), CS5 kostet 699 Dollar und in der „Extended“-Version 999 Dollar. Adobe führte günstigere Endverbraucher-Ausgaben ein, zuerst als Photoshop LT, dann mit dem Namen Adobe Photoshop Elements, deren Funktionen für die Belange von Heimanwendern optimiert wurden. Gegenüber den teureren und umfangreicheren Versionen von Photoshop wurden Funktionen entfernt, die eher im professionellen Bereich Anwendung finden. Sie sind für Webgestaltung sowie Nachbearbeitung von Bildern aus Digitalkameras gedacht. Speziell auf einfachere Bedienung ausgerichtete Funktionen wie Dateibrowser mit erweiterten Möglichkeiten, Rote-Augen-Werkzeug oder Sofort-Reparatur-Pinsel, waren zunächst in Photoshop Elements zu finden, bevor sie dann auch im leistungsstärkeren Photoshop CS2 zur Verfügung standen. Die Elements-Ausgabe wurde damals oft zusammen mit Digitalkameras oder Scannern ausgeliefert.

Weiter gab es von den Photoshop-Versionen 2 bis 5 Ausgaben mit den Buchstaben LE für Limited Edition, die, ähnlich dem jetzigen Photoshop Elements, gegenüber Photoshop CS eine funktionell eingeschränkte Variante des Programms darstellten. Diese wurden ebenfalls häufig zusammen mit Hardware als sogenannte Bundle- oder OEM-Version ausgeliefert.

2013 führte Adobe das Abomodell für Photoshop ein.[8] In den ersten Jahren danach konnten Nutzer von Photoshop zwischen der Kaufversion und dem Abomodell wählen – diese Möglichkeit wurde später eingestellt. Das führte bei vielen Nutzern zu Diskussionen, da diesen auch alte Photoshop-Versionen gereicht hätten.[9]

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Entwicklungsgeschichte

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Die Entwicklung von Photoshop begann 1987, erst durch Thomas Knoll und etwas später gemeinsam mit seinem Bruder John Knoll. Letzterer arbeitete zu dieser Zeit für Industrial Light & Magic. Er setzte das Programm als VFX-Artist für den Film The Abyss ein. Das entstehende Programm nannten sie Display. In der nächsten Zeit verbesserten die Brüder das Programm; die ersten 200 Kopien der Version 0.87 wurden ein Jahr später der Firma Barneyscan XP geliefert und zusammen mit deren Scannern unter dem Namen Image Pro vertrieben.

Aldus entwickelte zur gleichen Zeit den Photostyler. Adobe hatte gerade mit Letraset eine Übereinkunft zur Weiterentwicklung von Color Studio getroffen, als Photoshop von Adobes Art Director Russel Brown als das bessere Programm entdeckt wurde. 1988 schlossen daher die Knoll-Brüder und Adobe einen für die Software zukunftsweisenden Vertrag. Erst zwei Jahre später, im Februar 1990, wurde Photoshop 1.0 von Adobe exklusiv für den Apple Macintosh veröffentlicht. Von Beginn an war es für die Bearbeitung von Bildern vorgesehen, die von einem Scanner digitalisiert worden waren. Diese Geräte waren zur damaligen Zeit noch selten und teuer. In der 1992 erschienenen Version waren bereits Pfadwerkzeuge enthalten. Mit Version 2.5 erschien im selben Jahr erstmals auch eine Version für Windows-Rechner. Version 3 erschien 1994 und beinhaltete Ebenen, was erstmals komplexere Bearbeitungen erlaubte. Dateien in Photoshop waren auf 30.000 × 30.000 Pixel limitiert. 1998 erschien in der Version 5.0 erstmals editierbarer Text und die einstellbare rekursive Versionsgeschichte.

Obwohl hauptsächlich für die Bearbeitung druckfertiger Bilder entwickelt, wurden mit Photoshop zunehmend auch Bilder für das World Wide Web produziert. Um auf diese Entwicklung zu reagieren, erweiterte Adobe 1999 mit Version 5.5 Photoshop um zusätzliche Funktionen (u. a. mit dem separaten Programm ImageReady). Die spezialisierten Werkzeuge sollten die Erstellung von weboptimierten Bildern und Grafikelementen erleichtern.

Mit dem Erscheinen der Adobe Creative Suite (CS) (2003) wurde die Benennung von Photoshop verändert: Im Vordergrund des Namens steht seither die Zugehörigkeit zur jeweiligen „Suite“ (Photoshop CS, Photoshop CS2, Photoshop CS3 usw.); die eigentliche Versionsnummer (8, 9, 10 usw.) wird lediglich zusätzlich genannt. CS enthielt 2003 erstmals gruppierbare Ebenen und die Unterstützung großer Dateien. Mit CS2 kam 2005 als Neuerung eine „Rote-Augen-Funktion“, CS3 brachte 2007 Algorithmen zum schnelleren Laden von Bildern und das Schnellauswahlwerkzeug. 2008 erschien CS4 mit verbessertem Pan und Zoom, tabellierten Dokumenten und Maskenebenen, Photoshop war nun in 22 Sprachen verfügbar.

Im April 2005 erschien Version 9 (CS2), am 27. März 2007 Version 10 (CS3; die englische Version im Handel seit 16. April 2007, die deutsche Version seit 15. Mai 2007). Die Integration von ImageReady in das Hauptprogramm wurde abgeschlossen und steht seither nicht mehr als separates Programm zur Verfügung.

Am 23. September 2008 wurde die Creative Suite 4 (CS4) mit Photoshop 11 veröffentlicht und in Deutschland seit dem 4. November 2008 verkauft. Für Windows (Vista), nicht aber für den Macintosh ist damit erstmals eine 64-Bit-Version verfügbar. Diese Version ist die letzte, die Apple-Rechner mit PowerPC-Prozessoren unterstützt.[10]

Am 12. April 2010 wurde die Creative Suite 5 (CS5) mit Photoshop 12 veröffentlicht, welche in Deutschland seit dem 10. Mai 2010 verkauft wird. Für Mac OS X ist erstmals eine 64-Bit-Version verfügbar. Im April 2011 wurde Photoshop mit Veröffentlichung der Creative Suite 5.5 geringfügig aktualisiert, die auf die Zusammenarbeit mit speziellen Tablet-Apps ausgelegt ist.[11]

Am 11. Mai 2012 wurde Creative Suite 6 (CS6) mit Photoshop 13 veröffentlicht. Eine Neuerung war die Mercury-Grafik-Engine, welche den Bildaufbau beschleunigt, die (kostenpflichtige) Adobe-Creative-Cloud-Funktion (in Deutschland ab gleichem Datum verfügbar) und eine Überarbeitung der Design-Werkzeuge. Ein weiteres Merkmal von Photoshop 13 ist der dunkelgraue Hintergrund des Bearbeitungsfensters, welcher bislang hellgrau gewesen ist. Mit dem Photoshop 13 erschien gleichzeitig der RAW-Converter „Adobe Camera RAW (ACR) 7“.

Am 7. Mai 2013 stellte Adobe die Version Photoshop CC vor – damit änderten sich die Programme der Creative Suite zur Adobe Creative Cloud. Durch die Umstellung zur Cloud-Lösung kann man seine persönlichen Einstellungen überall verwenden, wo Photoshop CC installiert ist. Weitere Neuerungen sind Filter, um Verwacklungen zu reduzieren, editierbare abgerundete Rechtecke sowie eine Live-Vorschau. Ab der Version CC ist Photoshop nur noch im Abonnement erhältlich.[12]

Im Juni 2014 wurde Photoshop CC 2014 veröffentlicht; ein Jahr später, am 15. Juni 2015 Photoshop CC 2015.

Im November 2019 wurde Photoshop erstmals für das iPad veröffentlicht.[13]

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Versionen

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Sprachliche Verwendung und Neologismus des Namens

Die Bezeichnung Photoshop wird mittlerweile nicht nur als Eigenname für die Software, sondern auch metonymisch als Gattungsname für ein digital bearbeitetes Bild verwendet (der Name der Software steht stellvertretend für ihr Produkt). Diese Verwendungsweise wird häufig abwertend eingesetzt, um Bilder zu bezeichnen, die (gegebenenfalls über Gebühr) stark nachbearbeitet wurden.

Das vom Eigennamen Photoshop abgeleitete Wort photoshoppen ist ein Neologismus, der eigentlich ‚mit Photoshop Bilder bearbeiten‘ bedeutet und im weiteren Sinne auch als ‚ein Bild digital aufwendig bearbeiten, verändern‘ (wie beispielsweise Fotomontagen erstellen) verstanden werden kann – unabhängig davon, welches Programm dazu tatsächlich benutzt wird (Deonymisierung). Adobe lehnt die Verwendung des Ausdrucks photoshoppen ab, weil dadurch die Marke Photoshop des Unternehmens rechtlich untergraben werde bzw. ihren Wert verliere.

Die Ausdrücke photoshoppen und Photoshop als Gattungsname sind nicht allgemein eingebürgert, sondern im Fachjargon derjenigen Branchen verbreitet, die die Software professionell einsetzen.

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Sonstiges

Im Februar 2013 hat Adobe den Quelltext von Photoshop 1.0 veröffentlicht. Er wurde auf der Website des Computer History Museum bereitgestellt und besteht aus 128.000 Zeilen in 179 Dateien.[23] Als Programmiersprachen dienten sowohl Pascal als auch Assembler. Der Quelltext darf beliebig eingesehen, jedoch nicht kommerziell genutzt werden.[24]

Seit Anfang 2012 bietet Adobe unter der Bezeichnung Photoshop Touch eine App für iOS und Android an.[25] Trotz der ähnlichen Bezeichnung besitzt sie einen eingeschränkten Funktionsumfang und hat im Kern nichts mit der Desktop-Variante zu tun.

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Siehe auch

Commons: Adobe Photoshop – Sammlung von Bildern
Wikibooks: Bildbearbeitung mit Photoshop – Lern- und Lehrmaterialien
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Einzelnachweise

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