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Prodigium

in der römischen Antike: für das Gemeinwesen bedeutsames schlechtes Vorzeichen Aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie

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Ein Prodigium (lat.: Wunderzeichen; Ungeheuerlichkeit) ist im Kontext der römischen Religiosität ein – als göttliches Zeichen des Zorns interpretiertes – seltsames Ereignis (Meteoriteneinschläge, Fehlbildungen bei Menschen oder derartiges).

Prodigien sind ausschließlich als düstere und vor allem zufällig eintretende Vorzeichen zu verstehen – also nicht etwa als Prophezeiungen bestimmter Geschehnisse (wie im Falle des Orakels). Da sie stets dem römischen Staat in seiner Gesamtheit galten, bedurften sie der Anerkennung des Senats. Um die Götter wieder zu besänftigen, erfolgte immer am Jahresanfang eine kollektiv-rituelle Entsühnung.

Als Grundlage einer Erzähltradition, die ab der Renaissance sehr einflussreich wurde, ist die Prodigienliteratur für die Erzählforschung von besonderem Interesse.

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Siehe auch

Literatur

Zusammenfassung
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in der Reihenfolge des Erscheinens

  • Wolfgang Hübner: Dirae im römischen Epos. Über das Verhältnis von Vogeldämonen und Prodigien (= Spudasmata 21, ISSN 0584-9705), Olms, Hildesheim 1970 (zugleich: Diss., Universität Tübingen 1965).
  • Veit Rosenberger: Gezähmte Götter. Das Prodigienwesen der römischen Republik (Heidelberger althistorische Beiträge und epigraphische Studien 27). Steiner, Stuttgart 1998, ISBN 3-515-07199-7 (zugleich: Habilitationsschrift, Universität Augsburg 1997).
  • Jürgen Beyer: Prodigien. In: Enzyklopädie des Märchens. Band 10: Nibelungenlied – Prozeßmotive. de Gruyter, Berlin 2002, ISBN 3-11-016841-3, Sp. 1378–1388.
  • Annedore Groß: Prophezeiungen und Prodigien in den Argonautica des Valerius Flaccus (= Münchner Beiträge zur Sprach- und Literaturwissenschaft, Band 2). Utz, München 2003, ISBN 3-8316-0267-0 (zugleich: Diss., Universität Regensburg 2003).
  • Kai Lohsträter: Der mahnende Fingerzeig Gottes. Zum Prodigienglauben des 17. Jahrhunderts in Dortmund. In: Beiträge zur Geschichte Dortmunds und der Grafschaft Mark, Jg. 95 (2004), S. 7–39.
  • David Engels: Das römische Vorzeichenwesen (753–27 v. Chr.). Quellen, Terminologie, Kommentar, historische Entwicklung (= Potsdamer Altertumswissenschaftliche Beiträge, Band 22) Steiner, Stuttgart 2006, ISBN 3-515-09027-4.
  • Marco Heiles: Monster und Humanisten. Zum Bedeutungswandel der Monstra im ausgehenden Mittelalter, 2010 Online auf hcommons.org (letzter Zugriff am 6. April 2017)
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