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Fiat Ducato
Kleintransporter von Fiat Aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
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Der Fiat Ducato ist ein Kleintransporter. Er wurde von Fiat und Groupe PSA seit 1982 im Joint-Venture Sevel Sud produziert. Am 16. Januar 2021 fusionierten die beiden Kooperationspartner zu Stellantis, für die die Fahrzeuge seitdem gebaut werden. Die baugleichen Citroën C22/C25 (heute Citroën Jumper), Peugeot J5 (heute Peugeot Boxer), Opel/Vauxhall Movano (seit Ende 2021), Toyota Proace Max (seit 2024), Iveco eSuperJolly (ab 2026) und Ram ProMaster (seit 2013) unterscheiden sich hauptsächlich durch die verwendeten Motoren vom Ducato.
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Fiat Ducato I/Alfa Romeo AR6/Citroën C25/Peugeot J5/Talbot Express (Typ 280/290, 1982–1994)
Zusammenfassung
Kontext
Allgemeines
Der Fiat Ducato I (Typ 280/290), Alfa Romeo AR6, Citroën C22/C25, Peugeot J5 und Talbot Express war ein leichtes Nutzfahrzeug, das ab Januar 1982 produziert wurde. Das Joint Venture Sevel von Fiat und PSA zielte auf ein Nutzfahrzeug für den Güternah- und Verteilerverkehr mit 1,0 bis 1,3 Tonnen Nutzlast ab. Dazu wurde von Sevel in Atessa ein neues Werk mit einer projektierten Jahresstückzahl von 100.000 Stück errichtet, wobei die Hälfte der Fahrzeuge jeweils für PSA vorgesehen war. Die Transporter-Reihe wurde sorgfältig entwickelt: Schon ab 1978 wurden mit Versuchswagen ausgiebige Fahrerprobungen durchgeführt.[1]
Die erste Ducato-Generation war weitgehend baugleich mit dem Peugeot J5 und Citroën C22/C25. Unterschiede betrafen vor allem Details der Frontpartie-Gestaltung. In Italien wurde der Ducato von April 1985 bis Dezember 1989 auch unter dem Namen Alfa Romeo AR6 angeboten. In Großbritannien – hier mit Rechtslenkung – gab es den Talbot Express von Januar 1984 bis Dezember 1993 als letztes unter dem Markennamen Talbot verkauftes Kraftfahrzeug und als Nachfolger des Dodge Spacevan.
Nachdem 1989 der überarbeitete Typ 290 eingeführt wurde, endete die Produktion dieser ersten Fahrzeuggeneration im Februar 1994.[2]
Technik
Als Motoren gab es einerseits zwei Ottomotoren von Peugeot, deren Charakteristik an die Erfordernisse eines Nutzfahrzeugs angepasst wurde: Der 1,8-l-Motor kam schon seit längerem unter anderem im Peugeot 504 zum Einsatz. Er stellte im Transporter mit einer Verdichtung von 7,5 nur geringe Ansprüche an die Kraftstoffqualität, leistete 51 kW (69 PS) bei 4800/min und entfaltete eine Kraft von 136 Nm bei 2300/min.[1] Den 2,0-l-Motor gab es zuvor unter anderem im Peugeot 505, im Transporter hatte er eine Verdichtung von 8,0, leistete 57 kW (78 PS) bei 5000/min und entfaltete eine Kraft von 152 Nm bei 2500/min. Andererseits gab es den vom Citroën CX bekannten 2,5-l-Dieselmotor mit hierbei 55 kW (75 PS) bei 4100/min und 147 Nm bei 2000/min. Diesen Motor mit übrigens fünffach gelagerter Kurbelwelle gab es auch im Iveco Daily I und er gilt als besonders langlebig, ausgereift und robust. Bei hohen Drehzahlen war der Geräuschpegel in der Fahrerkabine allerdings groß. Bei Dieselmotoren konnte die Motordrehzahl zusätzlich per Handhebel vom Fahrersitz aus reguliert werden. Alle Motoren hatten einen abschaltbaren Elektrolüfter und die Drehstromlichtmaschine hatte einen elektronischen Regler.[1] Später gab es den Dieselmotor auch mit Turbolader, der 95 PS (70 kW) und ein Drehmoment von über 200 Nm bei nur 2000/min entwickelte. Damit erreichte der Fiat Ducato in dieser Klasse bisher nicht übliche Fahrleistungen und eine hohe Endgeschwindigkeit. Später kamen weitere Motoren hinzu, darunter weiterentwickelte 2,0-l-Ottomotoren und weitere Dieselmotoren zwischen 1,9 und 2,5 Litern Hubraum mit und ohne Aufladung.
Für den Sevel-Transporter gab es Vier- und Fünfganggetriebe. Durch die Anordnung des Wählhebels als Armaturenbrettschaltung war der durchstieg durch die Fahrerkabine beziehungsweise die Mitnahme einer dritten Person in der ersten Sitzreihe bequem möglich. Mittlerweile übernahm auch die Konkurrenz dieses Detail. Anders als bei vielen anderen Transportern dieser Größe, erfolgte die Kraftübertragung auf die Vorderräder (Frontantrieb). Wahlweise konnte später auch ein Allradantrieb geordert werden.
Der Sevel-Transport hatte eine selbsttragende Karosserie und kam ohne Fahrwerksrahmen aus. Nur für den Pritschenwagen wurde ein Hilfsrahmen verwendet. Der Radstand von Prischen- und selbsttragenden Aufbauten war identisch, beziehungsweise in Ausführungen von 2923 mm und 3653 mm erhältlich.[1] 1989 kam der Talento als besonders kurze Ausführung hinzu. Für den Kastenwagen gab es auf Wunsch rechtsseitig eine Schiebetür. Das Ladevolumen konnte bei langem Radstand und Hochdach bis zu 10,2 m3 betragen. Die Fahrzeugauslegung als Kurzhauber mit Frontantrieb gestattete überdurchschnittlich gute Platzverhältnisse auch in der Fahrerkabine, die es wahlweise auch als Doppelkabine mit sechs Sitzplätzen gab. Allerdings war die Geräuschabschirmung nur mäßig. Anfangs gab es Kopfstützen nur für den Fahrersitz, und ab Werk wurde das Fahrzeug ohne Sicherheitsgurte geliefert.[1] Das Reserverad war über dem Motor im Motorraum über einen Plastikteller mit einer Schraube befestigt. Die Handbremse war über einen Bremshebel links neben dem Fahrersitz zu betätigen. Unter dem Fahrersitz befand sich ein Staukasten.
Das Leergewicht lag je nach Modellvariante und Ausstattung bei etwa 1,5 Tonnen, sodass eine Zuladung bei den 2,8-Tonnern bis zu 1,3 Tonnen möglich war. Später gab es auch noch Ausführungen mit 1,4 und 1,8 Tonnen Nutzlast.
Dem Rostschutz wurde werksseitig bereits einige Aufmerksamkeit geschenkt: Türrahmen, Längs- und Querschweller wurden schon vor dem Zusammenbau mit Zink beschichtet, Türen und Schweller wurden außerdem hohlraumkonserviert. Nach dem üblichen Phosphatbad schloss sich für sämtliche Blechteile eine Kathaphorese-Grundierung an. Nach der eigentlichen Lackierung der Karosserie wurde noch einmal eine extra harte Klarlackschicht aufgetragen. Im Bereich des Fahrzeugunterbodens erfolgte außerdem noch eine PVC-Beschichtung.[1]
Das Fahrwerk fiel konventionell aus: Die Vorderräder waren einzeln an MacPherson-Federbeinen und Querlenkern aufgehängt, dazu gab es Schraubenfedern und Teleskopstoßdämpfer. Hinten gab es eine Starrachse an Blattfedern mit Teleskopstoßdämpfern. Die Zweikreisbremsanlage hatte Bremskraftverstärker und lastabhängigen Bremskraftregler, hinten gab es Trommelbremsen und vorne Schwimmsattel-Scheibenbremsen. Die Zahnstangenlenkung war auf 4,4 Lenkradumdrehungen von Anschlag bis Anschlag ausgelegt,[1] eine Servolenkung war nicht erhältlich.
Motoren
Motoren der Fahrzeugtypen 280/290 (Tabelle)
Varianten und Modellpflege
Schon zu Serienbeginn war die Modellreihe in 16 verschiedenen Aufbau-Varianten in insgesamt 41 Ausführungen ab Werk erhältlich.[1] Im Folgenden gab es Kastenwagen/Kastenwagen verglast (4 Längen, 3 Höhen), Kleinbus mit 13+1 Sitzen, Pritschenwagen mit Einzel- oder Doppelkabine, Fahrgestell mit Führerhaus (Einzel- oder Doppelkabine) oder ohne (Triebkopf). Als Modellbezeichnung wurde neben markenspezifischen Namen die Nutzlast der jeweiligen Ausführung heranzogen, sodass sich die Modelle 800, 950, 1000, 1300, 1400 und 1800 ergaben (zum Serienbeginn: Modelle 1000 und 1300).
Als Ersatz für den Fiat 900 wurde 1989 der Talento eingeführt, eine Version mit kürzerem Radstand in allen Varianten, die es nur von Fiat gab. Mit der Einführung der 2. Generation wurde der Fiat Talento bzw. die Kurzversion nicht mehr produziert, stattdessen startete 1996 der Fiat Scudo der jeweils baugleich mit Peugeot Expert und Citroën Jumpy ist und von Sevel Nord (heute Stellantis Hordain) produziert wird.[3]
1989 wurde der Ducato Typ 280 überarbeitet, und der Typ 290 kam auf den Markt. Innenraum und Technik wurden verbessert und der Fensterausschnitt in den Türen für eine bessere Rundumsicht verändert. Ab Juli 1990[2] wurde nur noch der Typ 290 angeboten.
Der Ducato I gab den Anstoß dazu, dass bis heute eine Vielzahl von Wohnmobilen auf dessen Basis produziert wird. Speziell für diesen Zweck gibt es den Ducato und seine Schwestermodelle auch als Fahrgestell mit Einzelkabine und als Triebkopf (Fahrgestell inklusive Motor ohne Karosserie für integrierte Wohnmobile) oder mit zusätzlichem Cockpit, Sitzen und nach oben und hinten offener Frontverkleidung (für teilintegrierte und Alkoven-Mobile).
Eine elektrisch angetriebene Version des Ducato Typ 290 wurde in einer Kleinserie mit dem bis zu 43 kW (58,5 PS) starken Gleichstrommotor T29C CLT250 (Nebenschluss 120/180 V Spannung) von Leroy-Somer ausgeliefert. Die 28 reihengeschalteten Blei-Gel-Batterien von Sonnenschein DRYFIT TRACTION 6 V-160 Ah jeweils 31,5 kg wurden mit einem Batteriemanagementsystem ausgestattet und in einem 868 kg schweren Akkublock in der Fahrzeugmitte zwischen den Achsen angebracht, dieser verringerte die dort nutzbare Innenraumhöhe. Der Fiat Ducato Elettra ermöglichte noch eine Zuladung bis 750 kg bei einem Gesamtgewicht von 3190 kg. Die Reichweite wurde mit 70 km bei einer Speicherkapazität von bis zu 130 Ah angegeben, die Maximalgeschwindigkeit im fünften Gang lag bei 80 km/h.[4]
- Alfa Romeo AR6 Typ 280 (1985–1989)
- Citroën C25 Typ 280 (1982–1990) als Wohnmobil
- Citroën C25 Typ 290 (1990–1994) als Kastenwagen mit Hochdach
- Fiat Ducato Typ 290 (1990–1994)
- Fiat Talento Typ 280 (1989–1990); extrakurzer Radstand
- Peugeot J5 Typ 280 (1982–1990); hier mit langem Radstand und Hochdach.
- Peugeot J5 Typ 290 (1990–1994)
- Talbot Express Typ 280 (1984–1990) als Wohnmobil
- Talbot Express Typ 290 (1990–1993)
- Alfa Romeo AR6 14 als Pritschenwagen
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Fiat Ducato II/Citroën Jumper I/Peugeot Boxer I (Typ 230/244, 1994–2006)
Zusammenfassung
Kontext
Die Serie II (Typ 230) wurde ab März 1994[2] wieder von der Sevel produziert und war auch wieder mit verschiedenen Aufbauten erhältlich. Die meistverkaufte Version war auch bei Fiat der geschlossene Kastenwagen. Bei PSA hießen die entsprechenden Modelle jetzt Peugeot Boxer und Citroën Jumper. Eine Alfa Romeo- oder Talbot-Variante gab es nicht mehr. Die zweite Generation des Ducato sowie der Citroën Jumper I und Peugeot Boxer I wurden 1994 zum Van of the Year gewählt.
Hervorstechend am zweiten Ducato war der 2,5-Liter-Turbodieselmotor mit Direkteinspritzung und 85 kW (115 PS), der von Iveco stammte und gebaut wurde. Diesen gab es nur im Ducato; je nach Version ermöglichte er eine Höchstgeschwindigkeit bis zu 150 km/h. Neben optionalem Allradantrieb waren nun auch ein Fahrer-Airbag und ein Antiblockiersystem als Option erhältlich. Zudem gab es optional nun auch ein Automatikgetriebe.
1998 wurde der 2,5-Liter-TDI-Motor durch den 90 kW (122 PS) leistenden 2,8-Liter-i.d.-TD ersetzt, ab 2000 gab es den 2,8-Liter-JTD/HDi mit 94 kW (128 PS) und Common-Rail-Einspritzung. Dieser Motor kam nun auch in den Schwestermodellen von PSA zum Einsatz.
Im April 2002[2] erfuhren Ducato II, Jumper I und Boxer I ein Facelift (Typ 244), bei dem neben neuen Motoren auch eine neue Front mit größeren Klarglasscheinwerfern eingeführt wurde. Zudem wurden der Innenraum und die Instrumente überarbeitet. Der Fahrer-Airbag wurde Serienstandard, ebenso wie ABS bei den größeren Motoren. Ein Beifahrer-Airbag wurde als Option angeboten, ebenso wie eine Traktionskontrolle bei den größeren Motoren.
Im August 2006[2] beendete Sevel die Produktion der zweiten Generation. In anderen Märkten ist dieses Modell nach wie vor in Produktion.
- Fiat Ducato II Typ 244 (2002–2006)
- Heckansicht
- Ducato Minibus (Russland)
- Citroën Jumper I Typ 230 (1994–2002)
- Citroën Jumper I Typ 244 (2002–2006)
- Peugeot Boxer I Typ 230 (1994–2002)
- Peugeot Boxer I Typ 244 (2002–2006)
- Ducato II aus brasilianischer Produktion (seit 2007)
Technische Daten
Ducato II (Typ 230, 1994–2002)
Datenblatt Fiat Ducato/Citroën Jumper/Peugeot Boxer (1994–2002) Ottomotoren und 1,9- und 2,0-Liter-Dieselmotoren
Datenblatt Fiat Ducato/Citroën Jumper/Peugeot Boxer (1994–2002) 2,5- und 2,8-Liter-Dieselmotoren
Ducato II (Typ 244, 2002–2006)
Datenblatt Fiat Ducato/Citroën Jumper/Peugeot Boxer (2002–2006)
Ducato im Ausland
Der Fiat Ducato Typ 244 wurde seit 2003 im Iveco-Werk im brasilianischen Sete Lagoas für den südamerikanischen Markt produziert.
Seit 2006 wurde das Fahrzeug auch für den russischen Markt in Jelabuga, Russland, von Sollers hergestellt.
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Fiat Ducato III/Citroën Jumper II/Peugeot Boxer II/Dodge Ram ProMaster/Opel Movano/Toyota Proace Max/Iveco eSuperJolly (Typ 250, seit 2006)
Zusammenfassung
Kontext
Die Markteinführung des neuen Fiat Ducato, Citroën Jumper und Peugeot Boxer fand am 15. Juni 2006 (Typ 250) statt. Je nach Modell betrug die Nutzlast bis zu 2100 kg, das Ladevolumen bis zu 17 m³.
Als Motoren standen drei Common-Rail-Turbodiesel mit Direkteinspritzung zur Wahl, die zwischen 74 kW (101 PS) und 116 kW (157 PS) leisten; ein 100 kW (136 PS) starker, auf Erdgas ausgelegter Ottomotor wurde unter dem Namen „Natural Power“ angeboten. Mit der neugestalteten Kabine und der erweiterten Telematikausstattung erhöhte sich der Komfort für Fahrer und Beifahrer. Allradantrieb wurde nun nicht mehr ab Werk angeboten, sondern nachträglich vom französischen Spezialisten Automobiles Dangel verbaut. Neben ABS, Fahrer-Airbag und Servolenkung war nun auch je nach Version ein mechanischer Bremsassistent mit elektronischer Bremskraftverteilung (EBD), Fahrdynamikregelung (ESP), Antriebsschlupfregelung (ASR) und Adaptives Stabilitätsprogramm (LAC) Serienausstattung.
Erste Wohnmobile auf Basis des neuen Ducato waren auf dem Caravan Salon in Düsseldorf 2006 zu sehen. Auf der IAA 2007 wurde eine Renntruck-Studie, genannt Ducato Truckster, vorgestellt, die unter anderem mit hydraulischen Flügeltüren, LED-Hauptscheinwerfern und 28"-Niederquerschnittsreifen ausgestattet war.
- Fiat Ducato III Typ 250 als Pritschenwagen
- Armaturenbrett
- Citroën Jumper II Typ 250 (2006–2014)
- Peugeot Boxer II Typ 250 (2006–2014)
- Der Citroën Jumper mit Wohnmobilausbau von Pössl
Motoren (2006–2011)
Fiat Ducato/Peugeot Manager Mexico
Neben der Produktion für Europa bei Sevel wird das Modell nun auch im Iveco-Werk in Mexiko für den südamerikanischen Markt hergestellt, ebenso der nahezu baugleiche Peugeot Manager, diesen gibt es Stand August 2025 nur als L2/H2 und L4/H2.[5]
Modellpflege 2011
Ende 2011 wurden der Fiat Ducato, Citroën Jumper und Peugeot Boxer in Europa modernisiert. Während die Karosserie nur unwesentlich verändert wurde, wurden die Motoren leistungsstärker und verbrauchsärmer. Durch ein modifiziertes Armaturenbrett strahlt der Innenraum mehr Pkw-Anmut aus. Neben neuen Bedienelementen für die Klimaanlage gibt es auch ein neues integriertes Radio. Dazu kommen eine Halterung für ein Navigationssystem sowie moderne zweifarbige Sitzbezüge und neue Seitenverkleidungen in den Türen.
Alle Motoren erfüllten nun die Euro-5-Norm, und das Wartungsintervall wurde auf 48.000 km verlängert. Serienmäßig gab es zusätzlich zum Vorgängermodell Tagfahrlicht und eine Berganfahrhilfe. Die Basismotorisierung bei Fiat war nunmehr der 115-Multijet-Motor mit einer Nennleistung von 85 kW (115 PS) in Verbindung mit einer Senkung des Norm-Verbrauches von 14 Prozent auf nun 6,4 l/100 km. Bei den übrigen neuen Aggregaten betrug die Verbrauchsreduzierung jeweils neun Prozent. Den 2,3-Liter-Dieselmotor gab es nun in zwei Leistungsstufen mit 96 kW (131 PS) und 109 kW (148 PS). Sie waren auch mit Start-Stopp-System erhältlich. Beim 3,0-Liter-Motor stieg die Leistung auf nun 130 kW (177 PS). Für die 2,3-Liter- und 3,0-Liter-Motoren war auch ein automatisiertes Schaltgetriebe erhältlich. Den 2,2-Liter-HDi-Motor von PSA gab es nun in drei Leistungsstufen mit 81 kW (110 PS), 96 kW (131 PS) und 110 kW (150 PS).
Ram ProMaster (seit 2013)

Seit 2013 wird der Fiat Ducato von Chrysler Mexico als Ram ProMaster produziert und in Nordamerika angeboten. Hierzu ist wahlweise ein 3,6-Liter-V6-Ottomotor (Pentastar) mit 206 kW (280 PS) und Sechsstufen-Automatikgetriebe oder ein 3,0-Liter-Vierzylinder-Common-Rail-Dieselmotor mit 128 kW (174 PS) und 6-Gang-Schaltgetriebe erhältlich. Seit Januar 2024 gibt es ihn auch in einer vollelektrischen Version.[6]
Der ProMaster ist der zweite europäische Kleintransporter, der von Chrysler in Nordamerika vertrieben wird. Vorausgegangen war der Dodge Sprinter, der auf dem Mercedes-Benz Sprinter basierte und zwischen 2003 und 2010 angeboten wurde.
Modellpflege 2014
Im Mai 2014 wurden, bis auf den neu eingeführten Ram ProMaster, alle Modelle einer umfangreichen optischen und technischen Modellpflege unterzogen.
- Fiat Ducato (2014–2021)
- Citroën Jumper (2014–2021)
- Peugeot Boxer (2014–2021)
Modellpflege 2021
2021 erhielten alle Modelle eine Modellpflege, die unter anderem an neu gestalteten Logos erkennbar ist.[7]
- Fiat Ducato (2021–2023)
- Heckansicht
Modellpflege 2024
Eine weitere Modellpflege wurde im Oktober 2023 für das Modelljahr 2024 angekündigt. Neu gestaltet wurde die Frontpartie unterhalb der Motorhaube, die Rückleuchtengrafik und das Armaturenbrett. Die Ausstattungsänderungen betreffen vor allem die erweiterten Assistenzsysteme, von denen einige nun wegen gesetzlicher Vorgaben serienmäßig sind, und ein neues optionales Infotainmentsystem. Auf Motorenseite wurden die Multijet3 Motoren auf Euro 6e umgestellt und das bisherige optionale 9-Gang Wandlerautomatikgetriebe durch eine 8-Gang Version ersetzt.[8][9]
- Fiat Ducato (seit 2023)
- Citroën Jumper (seit 2023)
- Peugeot Boxer (seit 2023)
- Heckansicht
Überarbeitete Euro-6-Motoren (ab Herbst 2016)
Fiat Ducato
Quellen:[10][11] Die Abgasbehandlung der Motoren war zunächst nur eine Niederdruck-Abgasrückführung.
Citroën Jumper / Peugeot Boxer
4-Zylinder-Dieselmotor mit Common-Rail-Direkteinspritzung und Abgasturboaufladung, Abgasreinigung durch Oxydationskatalysator, Rußpartikelfilter und SCR-Katalysator
Überarbeitete Euro-6d-Temp-Motoren (Juni 2019)
Citroën Jumper / Peugeot Boxer
Überarbeitete Euro-6d-Temp-Motoren (2020)
Fiat Ducato Dieselmotor
Verfügt nun über SCR-Technik (AdBlue) zur Abgasreinigung, um die 6d-Temp-Norm (Abgasnorm) zu erfüllen. Alle Motoren sind nun mit VTG-Turboladern (variable Schaufelgeometrie für ein effektiveres Ansprechen) ausgestattet.[12]
In der Leistungsstufe 160 PS und 180 PS hat der MultiJet2 eine verstärkte Kurbelwelle, andere Kolben und einen modifizierten Turbolader.[13]
Die kleinste Leistungsstufe basiert nun ebenfalls auf dem standfesteren 2,3-l-Motor, der wie die anderen neuen Plattformmotoren (ausgenommen Citroën, Peugeot) vom Nutzfahrzeugmotorenhersteller FPT Industrial (Iveco) produziert wird.
*Mit dem 9-Stufen-Automatikgetriebe verfügt der 160-MultiJet2-Motor über 400 Nm Drehmoment und der 180 MultiJet2 über 450 Nm Drehmoment.
Fiat Ducato Erdgasmotor
Der Erdgastank bietet eine Reichweite von bis zu 400 km, bevor automatisch auf Benzin umgeschaltet wird. Das Fahrzeug kann vielerorts eingesetzt werden, wo für Fahrzeuge mit Dieselantrieb Fahrverbote gelten.[12]
Überarbeitete Euro-6d-Final-Motoren (2021)
Seit der Abgasnorm 6d-Final kommen keine Motoren vom Nutzfahrzeugmotorenhersteller FPT Industrial (Iveco) mehr zum Einsatz. Stattdessen kommt eine neu entwickelte Motorengeneration, welche auf dem 2,2-Liter-Vierzylinder-Diesel aus dem Jeep Wrangler basiert, zum Einsatz. Die 160-MultiJet3-Variante wurde allerdings bereits 2022 wieder aus dem Angebot genommen.
*Mit dem 9-Stufen-Automatikgetriebe verfügt der 140-MultiJet3-Motor über 380 Nm Drehmoment, 160-MultiJet3-Motor über 400 Nm Drehmoment und der 180-MultiJet3 über 450 Nm Drehmoment.
Überarbeitete Euro-6e-Motoren (2024)
2024 wurden die Multijet3 Motoren auf die Abgasnorm Euro 6e umgestellt. Sie werden in den Leistungsstufen 120 und 140 angeboten. Ein neu entwickelter Turbodieselmotor (2,2-Liter-Vierzylinder) leistet maximal 132 kW (180 PS). Die Multijet-Direkteinspritzung der vierten Generation und eine Abgasrückführung mit doppeltem Kreislauf senken laut Hersteller Dieselverbrauch und Emissionen.[14]
*Mit dem neuen 8-Stufen-Automatikgetriebe liefert der 180-MultiJet4 bis zu 450 Nm Drehmoment[15] und der 140-MultiJet4-Motor bis zu 380 Nm Drehmoment.
e-Ducato (ab 2019)
2019 wurde der e-Ducato als Prototyp vorgestellt. Ein Jahr lang wurden 28.000 Fahrzeuge mit Verbrennungsmotor überwacht und die Daten ausgewertet in Bezug auf Kilometerleistung, Variabilität, Treibstoffkosten, Fahrzeugnutzung und Temperatur. Im Juni 2020 wurde der batteriebetriebene e-Ducato basierend auf diesen Analysen vorgestellt. Die Reichweite nach NEFZ liegt zwischen 220 und 360 km. Das Fahrzeug hat einen bei 280 Nm maximal 90 kW leistenden Motor. Er wird bei 100 km/h abgeregelt. Die Aufbauten sind wie bei anderen Ducato verfügbar mit einem Ladevolumen bis zu 17 Kubikmeter und 1950 kg Zuladung. Vorerst ist der e-Ducato im Rahmen von Pilotprojekten für ausgewählte Kunden verfügbar.[16]
- Fiat e-Ducato
- Heckansicht
e-Ducato (seit 2024)
Zum Modelljahr 2024 bekam der e-Ducato eine neue 110-kWh-Batterie, die eine elektrische Reichweite von bis zu 420 km im WLTP-Zyklus ermöglichen soll, sowie einen neuen Motor mit einer Leistung von bis zu 200 kW (270 PS) und einem Drehmoment von 410 Nm. Das neue Ladesystem verfügt über zwei serienmäßige Ladegeräte, die bis zu 11 kW Wechselspannung oder bis zu 150 kW Gleichspannung für eine Batterieladung in 55 Minuten aufnehmen können. Er hat drei Fahrmodi: Eco, Normal, Power. Das E-Coasting-Niveau kann über spezielle Schaltwippen am Lenkrad ausgewählt werden, um zwischen dem regenerativen Bremsen und dem Freilaufmodus zu wählen. Zudem sind im Modelljahr 2024 des e-Ducato die Assistenten „Full Brake Control System“, Verkehrszeichenerkennung, Spurhalteassistent, Aufmerksamkeitsassistent und der Intelligente Geschwindigkeitsassistent serienmäßig. Außerdem umfasst der Serienumfang nun Keyless Entry and Go, Voll-LED Scheinwerfer, elektrische Feststellbremse, 10-Zoll-Radionavigationssystem mit neuen spezifischen EV-Funktionen, digitales 7-Zoll-Cockpit und Rückfahrkamera.[17]
Opel Movano seit 2021
Seit 2021 wird auch der Opel Movano auf Basis der Baureihe produziert. Die ersten beiden Generationen teilten sich noch die Plattform mit dem Renault Master, die Integration Opels in den PSA-Konzern im Jahr 2017 und die Fusion von PSA und FCA 2021 waren die Grundlage für die Umstellung.[18]
Toyota Proace Max seit 2024
Im November 2023 wurde die Baureihe auch von Toyota als Proace Max vorgestellt.[19][20]
- Toyota Proace Max
Iveco eSuperJolly ab 2026
Im Juni 2025 präsentierte Iveco das Fahrzeug als eSuperJolly gemeinsam mit dem kleineren Iveco eJolly (2,8 bis 3,2 t zGG, baugleich Fiat Scudo etc.).[21]
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Caselani Umbausatz
Seit 2017 bietet der italienische Karosseriebauer Caselani Automobili Bausätze im Retro-Stil an, um Fahrzeuge der Baureihe so zu modifizieren, sodass sie wegen ihres wellblechartigen Designs an den Citroën Typ H erinnern.[22]
- Peugeot Boxer vor dem Umbau
- Das gleiche Fahrzeug danach
- Foodtruck an der Agritechnica
- Verkaufsfahrzeug am Hauptbahnhof in Rouen
Literatur
- Hans-Rüdiger Etzold: So wird’s gemacht. Band 100: Fiat Ducato/Peugeot J5/Boxer/Citroën C25/Jumper ab 1982. 3. Auflage. Delius-Klasing-Verlag, Bielefeld 2000, ISBN 3-7688-0941-2.
Weblinks
Commons: Fiat Ducato – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
Commons: Alfa Romeo AR6 – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
Commons: Citroën C25 – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
Commons: Citroën Jumper – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
Commons: Peugeot J5 – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
Commons: Peugeot Boxer – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
Commons: Talbot Express – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
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Einzelnachweise
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