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Ritterlinge

Gattung der Familie Ritterlingsverwandte (Tricholomataceae) Aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie

Ritterlinge
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Die Ritterlinge (Tricholoma) sind eine Pilzgattung mit relativ dickfleischigen Arten aus der Familie der Ritterlingsverwandten. Die Herkunft des wissenschaftlichen Namens Tricholoma (= haariger Rand) bezieht sich auf den Bärtigen Ritterling. Der deutsche Name „Ritterling“ spielt auf den bei den meisten Ritterlingen vorhandenen „Burggraben“ an, einer Ausbuchtung zwischen Lamellen und Stiel.[1]

Schnelle Fakten Systematik, Wissenschaftlicher Name ...
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Merkmale

Die Hutoberfläche kann schuppig, schmierig, trocken oder haarig beschaffen sein. Im Unterschied zu den sprödbrüchigen Täublingen ist das Fleisch der Ritterlinge immer faserig-brüchig. Für einige Arten ist mitunter ein strenger Geruch charakteristisch. Der Stiel ist fleischig und brüchig, bis auf wenige Ausnahmen ringlos und an der Basis niemals knollig. Die Lamellen sind am Stiel angewachsen, dort typisch ausgebuchtet und nicht herablaufend. Das Sporenpulver hat eine weiße Farbe.

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Ökologie und Phänologie

Ritterlinge wachsen immer auf der Erde und in der Nähe von Bäumen, da sie Mykorrhiza-Bildner sind.

Viele Arten fruktifizieren typischerweise im Spätherbst oder Frühwinter.

Arten

Zusammenfassung
Kontext

Die Gattung Tricholoma umfasst weltweit etwa 200 Arten[2], wovon in Europa rund 50 vorkommen[3].

Weitere Informationen Deutscher Name, Wissenschaftlicher Name ...
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Systematik

Zusammenfassung
Kontext

Die Gattung der Ritterlinge umfasst in Mitteleuropa über 50 Arten. Die nachfolgenden Arten stellen nur eine Auswahl dar. Die Unterteilung nach Sektionen erfolgt nach Bon (1988).

  • Sektion Saponacea: Pilze mit normaler, glatter oder seidiger Huthaut. Geruch und Geschmack werden als unangenehm empfunden. Hyphen mit Schnallen.
  • Sektion Inamoena: Pilze mit matter oder feinsamtiger Huthaut. Der Geruch wird als widerlich empfunden. Wenige Schnallen.

  • Sektion Virgata: Die Hutoberfläche ist faserig bis schuppig. Mit scharfem oder bitterem Geschmack. Der Geruch wird als eher unangenehm empfunden.
  • Sektion Pardinocutis: Die Hutoberfläche trägt breite, wenig gedrängte Schuppen. Hyphen mit Schnallen und Pigmenten.
    • Tiger-Ritterling (Tricholoma pardinum, syn. Tricholoma tigrinum) – große, stark giftige Art!

  • Sektion Atrosquamosa, Erd-Ritterlinge: Mit samtig bis filzig-schuppiger Hutoberfläche und dunkelbrauner bis dunkelgrauer Farbe. Geruch meist angenehm und Geschmack mild. Hyphen ohne Schnallen. Viele essbare Arten.
  • Sektion Tricholoma: Der Hut ist mehr oder weniger schmierig, meist kräftig gelb oder grünlich, seltener weiß oder grau gefärbt. Meist sind die Hyphen ohne Schnallen.
  • Sektion Imbricata: Mit trockener und faserschuppiger Hutoberfläche. Gelbbraune bis rostbraune Farben.
  • Sektion Albobrunnea: Kahle, mehr oder weniger schmierige Huthaut. Braune Farben. Einige Arten mit Ring.
    • Pappel-Ritterling (Tricholoma populinum) – unter Pappeln
    • Riesen-Ritterling (Tricholoma colossus) – größter Ritterling, Hut bis 30 cm Durchmesser
    • Orangeroter Ritterling (Tricholoma aurantium) – unter Kiefern und Fichten
    • Kupferbrauner Halsband-Ritterling (Tricholoma robustum) – mit Ring
    • Falscher Krokodil-Ritterling (Tricholoma caligatum) – mit Ring, nördlich der Alpen sehr selten.
    • Echter Krokodil-Ritterling oder Matsutake (Tricholoma matsutake) – dem Falschen Krokodil-Ritterling sehr ähnlich, evtl. die gleiche Art. Vorkommen in Ostasien. Einer der beliebtesten und teuersten Speisepilze Japans.
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Bedeutung

Viele Ritterlinge sind aufgrund ihres Geschmacks oder Geruchs ungenießbar. Wenige Ritterlinge sind essbar (Erdritterling, Schwarzfaseriger Ritterling), jedoch besteht eine große Verwechslungsgefahr mit ungenießbaren oder giftigen Arten. Nicht wenige Ritterlinge sind giftverdächtig oder sogar giftig bis stark giftig (Tigerritterling), das gilt insbesondere für die häufigen Arten mit braunen Hüten. Beim Grünling, der lange Zeit als guter Speisepilz galt, muss inzwischen vor dessen Genuss gewarnt werden, nachdem sich vor wenigen Jahren einige Todesfälle in Frankreich ereignet hatten. Inzwischen weiß man, dass bei derartigen Vergiftungsfällen sehr wahrscheinlich eine nicht sehr häufige genetische Prädisposition beim Menschen vorliegen muss.

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Quellen

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