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Rosalöffler
Art der Gattung Platalea Aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
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Der Rosalöffler (Platalea ajaja, Syn.: Ajaia ajaja) ist eine Vogelart aus der Gattung der Löffler (Platalea) innerhalb der Familie der Ibisse und Löffler (Threskiornithidae).


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Aussehen
Der Rosalöffler erreicht eine Größe von etwa 86 cm und wird damit etwas größer als sein Verwandter, der Löffler. Ebenfalls unterschiedlich ist die Färbung des Gefieders. Die Rückenpartien des Rosalöfflers sind weiß, die Flügel und Brustseite haben eine kräftige rote Färbung. Die langen Stelzenbeine, die für Schreitvögel typisch sind, sind kräftig scharlachrot gefärbt, etwa wie beim Scharlachibis. Schnabel und Kopf sind grau bis schwarz, der Schnabelansatz hat einen gelben Fleck. Typisch für Löffler ist die Form des Schnabels, der wie ein Löffel geformt ist.
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Vorkommen
Rosalöffler kommen vom Süden der USA bis weit nach Südamerika (Uruguay, Argentinien) vor. Rosalöffler bevorzugen warme, sonnige Feuchtgebiete, in Florida besonders die Everglades. Man kann sie also im selben Gebiet beobachten wie Alligatoren oder Floridapanther, zu deren Beutetieren die Art auch gehört. Rosalöffler aus Florida überwintern nicht in ihrem Brutgebiet, sondern ziehen nach Südost-Mexiko, Chile oder Argentinien.
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Sozialverhalten und Brutpflege

Rosalöffler leben in großen Kolonien und betreiben Brutpflege. In ein bis zu 30 cm hohes Nest legt das Weibchen 3 bis 5 Eier. Nach einer Brutzeit von 21 Tagen schlüpfen die Jungen. Sie werden zunächst von den Elterntieren mit ausgewürgter und vorverdauter Nahrung versorgt, bis sie aktiv die Nahrung aus dem Schnabel der Eltern entnehmen können. Nach acht Wochen sind die Tiere flügge und können fliegen.
Etymologie und Forschungsgeschichte
Zusammenfassung
Kontext
Die Erstbeschreibung des Rosalöfflers erfolgte 1758 durch Carl von Linné unter dem wissenschaftlichen Namen Platalea ajaja. Als Verbreitungsgebiet gab er Südamerika an.[1] Im gleichen Buch führte er die neue Gattung Platalea ein.[2] Dieser Begriff hat seinen Ursprung lateinisch platalea ‚Löffelschnabel‘.[3] Der Artname ajaja leitet sich aus der Tupi-Sprache ab. Dort ist das Wort Ayayá, Ajajá gleichzusetzen mit dem Rosalöffler.[4] Alfred Laubmann hatte für sein Werk Die Vögel von Paraguay einen Balg, gesammelt von Hans Krieg (1888–1970) am Río Paraguay zwischen Asunción und Concepción, zur Verfügung. In der Literatur fand er viele Nachweise für das Land, so z. B. am Río Pilcomayo durch Hans Hermann Carl Ludwig von Berlepsch[5][6] in Concepción durch John Graham Kerr[7], in Tebicuari durch Claude Henry Baxter Grant[8], in Puerto Bertoni und Espatula durch Arnaldo de Winkelried Bertoni[9] und in Puerto Pinasco im Departamento Presidente Hayes durch Alexander Wetmore.[10] Zusätzlich erwähnte Laubmann Yacú de la espátula[11] von Félix de Azara als Nachweis für die Art. Das Exemplar, welches Laubmann vorlag, trug ein Ruhekleid, d. h. das es an den karminroten Federn an den Flügeln und den oberen und unteren Schwanzdecken, sowie an den Flanken, mangelte. Außerdem fehlten die safrangelben Steuerfedern.[12] Viele seiner genannten Literaturverweise bezogen sich auf Platea rosea Brisson, 1760[13], ein Name der heute als Synonym zu Nominatform betrachtet wird.
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Gefährdung
Der Rosalöffler galt früher als bedroht. Noch vor hundert Jahren war er am Rande der Ausrottung. Die Federn dieses schönen Tieres wurden von Modeschöpfern für ihre Kreationen verwendet und mit dem Dreifachen des Goldwertes bezahlt. Heute wird er durch Bejagung in seinen Winterquartieren bedroht, ist jedoch in den USA geschützt.
Der Gesamtbestand wird auf 100.000 bis 250.000 Tiere geschätzt. Die IUCN stuft die Art als nicht gefährdet (least concern) ein.
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Literatur
- Félix de Azara: Apuntamientos para la historia natural de los páxaros del Paragüay y Rio de la Plata. Band 3. Impr. de la viuda de Ibarra, Madrid 1805 (biodiversitylibrary.org).
- Hans Hermann Carl Ludwig von Berlepsch: Systematisches Verzeichniss der von Herrn Ricardo Rohde in Paraguay gesammelten Vögel. In: Journal für Ornithologie (= 4. Band 15). Nr. 177, 1887, S. 1–37 (biodiversitylibrary.org).
- Arnaldo de Winkelried Bertoni in Mosè Giacomo Bertoni: Fauna paraguaya. Catálogos sistemáticos de los vertebrados del Paraguay : peces, batracios, reptiles, aves, y mamíferos conocidos hasta 1913. In: Descripcion fisica y economica del Paraguay. Band 59, Nr. 1. Establecimiento Gráfico M. Brossa, Asunción 1914, S. 1–86 (google.de).
- Mathurin-Jacques Brisson: Ornithologia, sive, Synopsis methodica sistens avium divisionem in ordines, sectiones, genera, species, ipsarumque varietates. Cum accurata cujusque speciei descriptione, citationibus auctorum de iis tractantium, nominibus eis ab ipsis & Mationibus impositis, nominibusque vulgaribus. Band 5. Ad Ripam Augustinorum, apud Cl. Joannem-Baptistam Bauche, bibliopolam, ad Insigne S. Genovesae, & S. Joannis in Deserto, Paris 1760 (biodiversitylibrary.org).
- Claude Henry Baxter Grant: List of Birds collected in Argentinia, Paraguay, Bolivia, and South Brazil, with Field notes Part II. In: The Ibis (= 9. Band 5). Nr. 18, 1911, S. 317–350 (biodiversitylibrary.org).
- John Graham Kerr: On the Avifauna of the Lower Pilcomayo. In: The Ibis (= 6. Band 4). Nr. 13, 1892, S. 120–152 (biodiversitylibrary.org).
- John Graham Kerr: On the Birds observed during a Second Zoological Expedition to the Gran Chaco. In: The Ibis (= 8. Band 1). Nr. 13, 1901, S. 215–236 (biodiversitylibrary.org).
- Alfred Laubmann: Die Vögel von Paraguay. Band 1. Strecker und Schröder, Stuttgart 1939, S. 103 (google.de).
- Carl von Linné: Systema Naturae per Regna Tria Naturae, Secundum Classes, Ordines, Genera, Species, Cum Characteribus, Differentiis, Synonymis, Locis. 10. Auflage. Band 1. Imprensis Direct Laurentii Salvii, Stockholm 1758 (biodiversitylibrary.org).
- National Geographic Society (Hrsg.): Field Guide To The Birds Of North America. 4. Auflage. National Geographic, Boston-New York 2002, ISBN 0-7922-6877-6.
- Alexander Wetmore: Observations on the birds of Argentina, Paraguay, Uruguay, and Chile. In: Bulletin of the United States National Museum. Nr. 133, 1926, S. 1–448 (biodiversitylibrary.org).
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Weblinks
Wikispecies: Rosalöffler (Platalea ajaja) – Artenverzeichnis
Commons: Rosalöffler (Platalea ajaja) – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
- Platalea ajaja in der Roten Liste gefährdeter Arten der IUCN 2025.1. Eingestellt von: BirdLife International, 2016. Abgerufen am 18. April 2025.
- Rosalöffler (Platalea ajaja) bei Avibase
- Rosalöffler (Platalea ajaja) auf eBird.org
- xeno-canto: Tonaufnahmen – Rosalöffler (Platalea ajaja)
- Roseate Spoonbill (Platalea ajaja) in der Encyclopedia of Life. (englisch).
- Seite über den Rosalöffler
- Fotogalerie über Vögel Floridas, auch über den Rosalöffler
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Einzelnachweise
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