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S-Codes
historische Warenkennzeichnung Aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
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S-Codes bezeichnen codierte Informationen auf Waffen zur Zeit des Nationalsozialismus. In der Zeit vor dem Dritten Reich wurde durch den Hersteller regelmäßig der Unternehmensname (Firma) und der Ort der Fabrikation auf dem Kriegsgerät angegeben.
Der Nachteil dieses Verfahrens lag jedoch darin, dass der potentielle Kriegsgegner durch Erbeutung der Waffen Kenntnis vom Herstellungsort erhielt und Planungen zur Beeinträchtigung der dort angesiedelten Industrieanlagen ergreifen konnte. Daher wurde eine Codierung der Herstellerangaben angestrebt.
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Geschichte
Zusammenfassung
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Die Bestimmungen des Friedensvertrags von Versailles beschränkten die deutsche Wiederaufrüstung. Daher wurden während der heimlichen Aufrüstung ab 1934 die Waffen mit einem S-Code gekennzeichnet. Dieser besteht aus dem Buchstaben „S“ sowie einer Nummer, die jeweils einem Rüstungsbetrieb zugeordnet wurde (Produzentennummer, z. B. S/42). Diese S-Codes lassen sich bereits auf die Jahre 1934 bis 1936 zurückführen und wurden auf Parabellum-Pistolen (sog. Pistole 08) und dem Karabiner 98k angebracht. Dabei deutet ein K nach dem S-Code auf das Jahr 1934, ein G auf das Jahr 1935 hin (z. B. S/xxx.K oder S/xxx.G). 1936 wurde diese Form der Jahreskennzeichnung abgeschafft, da fortan das Jahr wieder voll ausgeschrieben und unter dem S-Code angebracht wurde (z. B. S/42 1938 auf einem K98k). Ab 1938 verzichtete man auch auf den Buchstaben „S“ vor der Produzentennummer. Dabei wurden die Zahlen 1 bis 593 den deutschen Rüstungsbetrieben zugeordnet, der 6xx-Bereich den österreichischen und der 9xx-Bereich den polnischen und tschechischen Betrieben nach deren Besetzung.
Im Jahre 1940 wurde der S-Code durch Deutsche Fertigungskennzeichen (ein dreistelliges Buchstabensystem) ersetzt, da der Bedarf an Rüstungsmaterial und Produktarten immer größer wurde und der alte S-Code für die Benennung der Produzenten nicht mehr ausreichte.

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Bekannte S-Codes
Zusammenfassung
Kontext
Die Berlin-Suhler-Waffenwerke versahen außerhalb der S-Codierung ihre Produkte mit der Bezeichnung „BSW“ in den Jahren 1937–1939. Wie es zu dieser Ausnahme kam, ist nicht bekannt.
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Siehe auch
Literatur
- Sonja Wetzig: Die deutschen Rüstungsstandorte 1939–1945. Podzun-Pallas Verlag, Wölfersheim 2005, ISBN 3-7909-0777-4.
- John Walter: Das deutsche Bajonett. 2. Auflage, Motorbuch-Verlag, Stuttgart 1995, ISBN 3-613-01453-X.
- Eugen von Halász: Deutsche Kampfmesser. Militär-Verlag Klaus D. Patzwall, Norderstedt 1996, ISBN 3-931533-33-6.
- Albrecht Wacker, Joachim Görtz: Handbuch deutscher Waffenstempel. VS-Books Carl Schulze & Torsten Verhülsdonk GbR, Herne 2005, ISBN 3-932077-10-5.
- Heidler, Michael: Deutsche Fertigungskennzeichen bis 1945. Vogt-Schild Deutschland, Bad Ems 2007, ISBN 978-3-9811018-5-0.
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