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SUSE S.A.
Softwareunternehmen Aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
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Die SUSE S.A. ist ein international tätiges Softwareunternehmen mit Hauptsitz in Luxemburg, dessen Hauptprodukte die gleichnamige Linux-Distribution und der dazugehörige Kundendienst sind. Nach mehreren Umfirmierungen handelt es sich wieder um eine eigenständige Geschäftseinheit, die der schwedische Finanzinvestor EQT Partners von Micro Focus übernahm.[5][6]




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Unternehmensgeschichte
Zusammenfassung
Kontext
Im September 1992 gründeten Roland Dyroff, Burchard Steinbild, Hubert Mantel und Thomas Fehr die „Gesellschaft für Software und Systementwicklung mbH“. Der Name S.u.S.E. stand dabei als Akronym für Software- und System-Entwicklung. Als erstes eigenes Linux-Produkt wurde dabei eine Erweiterung der Linux-Distribution Slackware vertrieben, die auf 40 Disketten ausgeliefert wurde. Das Unternehmen übersetzte die Distribution in einer Kooperation mit dem Slackware-Gründer Patrick Volkerding ins Deutsche. Der Kern der Distribution blieb jedoch Slackware, bis SuSE im Mai 1996 die erste eigene Distribution, basierend auf der Jurix-Distribution von Florian La Roche, veröffentlichte.[7]
1997 eröffnete S.u.S.E. ein Büro in Oakland.[8] 1998 wurde der Hauptsitz von Fürth nach Nürnberg verlegt; im Dezember 1998 wurde der Unternehmensname (Firma) von S.u.S.E. in SuSE geändert.[7] Im Laufe der folgenden Zeit eröffnete SuSE dann insgesamt sechs nationale und vier internationale (USA, Tschechien, Großbritannien und Italien[9]) Niederlassungen.[10] Am 25. November 2002 wurde Richard Seibt Geschäftsführer von SuSE.[11]
Eigentumsgeschichte
Am 4. November 2003 gab Novell die Übernahme der SuSE LINUX AG zum Preis von 210 Millionen US-Dollar bekannt.[12] Im August 2005 wurde mit dem Launch des openSUSE-Community-Projekts begonnen, die Weiterentwicklung von SUSE Linux für externe Benutzer und Entwickler zu öffnen. Novell schlug damit einen ähnlichen Weg wie Red Hat mit dem Fedora-Projekt ein. Novells zukünftige Linux-Varianten werden dann mit Hilfe der openSUSE-Community entwickelt.[13] 2011 trat das Unternehmen dem Beirat der Document Foundation bei.[14]
Der Firmensitz von SUSE wurde nach der Übernahme durch Novell von Nürnberg nach Massachusetts in den USA verlagert. Im Zuge der Übernahme Novells durch die Attachmate Group im Jahr 2011 wurde der Firmensitz nach Nürnberg zurückverlegt.[15]
Die SUSE Linux GmbH war ein Tochterunternehmen von Novell, das organisatorisch dem Novell-Hauptsitz in den USA zugeordnet war und nicht zur deutschen Novell GmbH. Der Grund dafür war, dass bei SUSE Linux mit Stand Dezember 2005 in Nürnberg unter anderem 250 Entwickler beschäftigt waren, die in die weltweite Produktentwicklung eingebunden waren, die von den USA aus gesteuert wurde. Die deutsche Novell GmbH war dagegen für den Vertrieb und die Vermarktung der Novell-Produkte, darunter auch SUSE-Linux-Produkte, in Deutschland, Österreich und der Schweiz zuständig. Im Zuge der Übernahme von Novell durch Attachmate im Mai 2011 ist SUSE von Novell getrennt und als eigene Geschäftseinheit SUSE wieder ausgegründet worden.[16][17][18]
Nach der Übernahme von Attachmate durch Micro Focus International im Jahr 2014 blieb die SUSE LLC unter dem neuen Eigentümer weiterhin eigenständig.[19]
Im Juli 2018 wurde SUSE an die schwedische Investitionsgruppe EQT Partners AB für 2,5 Milliarden US-Dollar weiterverkauft.[6][20] Formaler Eigentümer ist hierbei eine neu gegründete Gesellschaft „Marcel BidCo GmbH“ mit Sitz in München, inzwischen wird die Nürnberger SUSE-Adresse als Geschäftsadresse angegeben.[21][22]
Ende 2020 gab SUSE die Übernahme des Kubernetes-Spezialisten Rancher Labs bekannt.[23]
Im 2. Quartal 2021 gab SUSE die Absicht bekannt, in eine Aktiengesellschaft umzufirmieren und Anteile im Rahmen eines IPO an die Frankfurter Börse zu bringen. Als Tag der Erstnotiz wurde der 19. Mai 2021 gewählt.[18] Der Erstausgabepreis der Aktie betrug 30 Euro.[24] Der Erlös aus dem Börsengang belief sich auf 1,12 Milliarden Euro. Auch nach dem IPO besitzt EQT noch rund drei Viertel der Anteile an SUSE, neue Großinvestoren beim Börsengang waren Capital Research Global Investors sowie GIC Private Limited.[25]
Ende Oktober 2021 hat SUSE das auf Container-Sicherheit spezialisierte Unternehmen NeuVector für 130 Millionen US-Dollar übernommen.[26]
Der Aktienkurs des Unternehmens brach seit IPO um 71 % ein.[27] Im August 2023 gab EQT bekannt, Aktien von SUSE rückzukaufen und ein Delisting der Aktie einzuleiten.[28] Auf einer für den 13. November 2023 einberufenen außerordentlichen Hauptversammlung[29] genehmigt, wurde dies am gleichen Tag vollzogen.[30]
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Produkte
Zusammenfassung
Kontext
Zu den wichtigsten Produkten von SUSE gehören Linux, Cloud-Native-Technologien, Edge-Computing-Lösungen und SUSE AI. Im November 2024 hat SUSE sein gesamtes Portfolio umbenannt, um die Produktnamen anschaulicher und kundenfreundlicher zu gestalten[31].
LINUX
Seit der Einführung von SUSE Linux Enterprise 10 im Juli 2006, eine Linux-Distribution für Unternehmenskunden, bietet sie eine Grundlage für sowohl Server und Desktops und verfügt über eine nahezu identische Codebasis. SUSE ist zudem der Hauptsponsor des von der Gemeinschaft unterstützten Projekts für die Linux-Distribution openSUSE. Seit 2025 ist SUSE Linux Enterprise 15 die neueste verfügbare Version.
Linux Server
Die primäre Server-Linux-Distribution von SUSE ist SUSE® Linux Enterprise Server ("SLES") für große Unternehmen zur Unterstützung von physischen, virtuellen und Cloud-Workloads.
Angebote auf Basis des Produkts Server
- SUSE Linux Enterprise Server für SAP-Anwendungen[32], ein für SAP-Workloads optimiertes Linux-Betriebssystem.
- SUSE Linux Enterprise Point of Service, ein Linux-Betriebssystem für den Einzelhandel. Diese enthält eine Linux-Version, die auf Touchpoints der Benutzer und Server in Geschäften zugeschnitten ist.
- SUSE Linux Enterprise High Performance Computing, eine Infrastrukturlösung für Hochleistungsrechner.
- SUSE Linux Enterprise High Availability Extension, eine integrierte Suite von Open-Source-Technologien für HA clustering und Speicherreplikation.
Spezielle Ausgaben des Server-Produkts
SUSE® Linux Enterprise Server hat mehrere optimierte Ausgaben, die im Rahmen der jeweiligen Partnerschaften entstanden sind:
- SLES für VMware
- SLES für Amazon EC2.
- SLES für Microsoft Azure mit einem speziell abgestimmten Kernel .
- SLES für ARM Raspberry Pi support, eine speziell gepackte Version von SUSE Linux Enterprise Server für ARM, maßgeschneidert für Raspberry Pi 3 Model B.
- SUSE Linux Enterprise Real Time, eine spezielle Version von SUSE Linux Enterprise Server, die das Universalbetriebssystem in ein Echtzeitbetriebssystem verwandelt.
Desktop
- SUSE Linux Enterprise Desktop.
- SUSE Linux Enterprise Workstation Erweiterung, eine Add-on-Erweiterung, die SUSE Linux Enterprise Server um Desktop-Funktionen ergänzt.
Management
- SUSE® Multi-Linux Manager[33] (ehemals SUSE Manager), ein umfassendes Linux-Server-Verwaltungstool auf Basis von Uyuni (ein Fork von Spacewalk, basierend auf SaltStack) für Paket- und Patch-Management, Systembereitstellung und -überwachung.
Other Linux products
- SUSE® Linux Micro[34] (ehemals Linux Enterprise Micro), ein Linux-Host für containerisierte und virtuelle Workloads
- SUSE® Multi-Linux Support[35] (ehemals Liberty Linux) ist die Alternative für CentOS und RHEL Enterprise Support, bei der keine Migration notwendig ist.
CLOUD NATIVE
SUSE® Rancher Prime[36]
Am 8. Juli 2020 hat SUSE die endgültige Vereinbarung zur Übernahme von Rancher Labs bekannt gegeben, welches eine Kubernetes-Verwaltungsplattform anbietet. SUSE® Rancher Prime zentralisiert zunächst die Authentifizierung und rollenbasierte Zugriffskontrolle (RBAC) für alle Cluster um danach eine detaillierte Überwachung und Alamierung zu ermöglichen[37].
Fähigkeiten:
- SUSE® Virtualization[38] ist eine Kubernetes-basierte, hyperkonvergente Infrastrukturlösung, die Virtualisierungs- und Speicherfunktionen auf Bare-Metal-Servern vereint[39].
- SUSE® Storage[40] (ehemals Longhorn) ist ein leichtgewichtiges, zuverlässiges und leistungsstarkes verteiltes Blockspeichersystem[41] für Kubernetes. Es dedizierten Storage-Controller für jedes Blockgeräte-Volume und repliziert das Volume synchron über mehrere Replikate, die auf mehreren Knoten gespeichert sind.
- SUSE® Security[42] (ehemals NeuVector) bietet eine leistungsstarke End-to-End-Sicherheitsplattform für Container. Dazu gehören End-to-End-Schwachstellen-Scans und vollständiger Laufzeitschutz für Container, Pods und Hosts[43].
- SUSE® Observability[44] (ehemals StackState) bietet umfassende Überwachung, fortschrittliche Analysen und nahtlose Integrationsmöglichkeiten[45].
SUSE® Cloud Observability[46] (ehemals StackState SaaS)
Am 18. Juni 2024 gab SUSE die Übernahme von StackState bekannt, um dessen Observability-Plattform in Rancher Prime zu integrieren[47]. SUSE® Cloud Observability[46] bietet Echtzeiteinblicke in Kubernetes-Workloads und IT-Infrastruktur, optimiert die Leistung und reduziert Ausfallzeiten[48].
EDGE
SUSE Edge[49], eingeführt im Mai 2021[50], ist eine speziell entwickelte Cloud-native Edge-Computing-Plattform für die Verwaltung des gesamten Lebenszyklus von Edge-Geräten in großem Umfang.
SUSE Edge for Telco[51], ist eine Telco-optimierte Edge-Computing-Plattform für die Innovation und Modernisierung von Netzwerken.
SUSE AI
SUSE AI, vorgestellt auf der KubeCon North America 2024, ist eine Plattform für GenAI-Anwendungen, entwickelt durch das SUSE AI Early Access Program. Es bietet Unternehmen Kontrolle über ihre KI-Lösungen sowie Erweiterungsmöglichkeiten[52][53][54].
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Einzelnachweise
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