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Langkampfen
Gemeinde im Bezirk Kufstein, Tirol Aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
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Langkampfen ist eine Gemeinde mit 4332 Einwohnern (Stand 1. Jänner 2025) im Bezirk Kufstein, Tirol (Österreich).

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Geographie
Zusammenfassung
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Die Gemeinde liegt im Unterinntal auf der nördlichen Innseite zwischen Kirchbichl und Kufstein. Sie gehört zum Gerichtsbezirk Kufstein. Vom Inn, der in einer Seehöhe von 500 Meter die Grenze im Südosten bildet, steigt das Gemeindegebiet nach Nordwesten zu den Brandenberger Alpen an. Die höchsten Erhebungen sind Köglhörndl (1644 m), Mittagskopf (1542 m) und Pendling (1563 m).
Die Gemeinde hat eine Fläche von 26,51 Quadratkilometer. Davon sind 23 Prozent landwirtschaftliche Nutzfläche und 55 Prozent sind bewaldet.[1]
Gemeindegliederung
Das Gemeindegebiet umfasst folgende vier Ortschaften (in Klammern Einwohnerzahl Stand 1. Jänner 2025[2]):
- Morsbach (80)
- Niederbreitenbach (1255)
- Oberlangkampfen (1014)
- Unterlangkampfen (1983)
Nachbargemeinden
Thiersee | Kufstein | |
Angerberg |
![]() |
Schwoich |
Angath | Kirchbichl |
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Geschichte
Zusammenfassung
Kontext
Die frühesten Besiedelungsspuren in der Gegend stammen aus der Römerzeit. Der Fund von Gräbern aus der Zeit der bajuwarischen Landnahme im Bereich der Kirche von Unterlangkampfen zeigt, dass sich hier ein zentraler Ort der bayrischen Besiedelung befand. Die erste urkundliche Erwähnung Langkampfens geht auf die karolingische Zeit des späten 8. Jahrhunderts zurück. In einer Traditionsnotiz des Klosters Mondsee von ca. 784–799 wird dem Konvent landwirtschaftlicher Besitz „in villa nuncupante Lantchampha“ übertragen.[3]
Im 14. Jahrhundert wurde erstmals ein Richter von Langkampfen urkundlich genannt, aber vermutlich bestand das Gericht schon früher und hat sich in Verbindung mit der Urpfarre entwickelt. Das Gericht wurde 1385 aufgehoben, die Schranne bestand jedoch als Verwaltungseinheit weiter.
1419 ließ Herzog Friedrich IV. eine Fähre über den Inn errichten und Langkampfen entwickelte sich zu einem wichtigen Stützpunkt der Innschifffahrt, wo sich zahlreiche Schopper (Schiffbauer) ansiedelten. Die Fähre bestand bis zur Errichtung der Brücke zwischen Kirchbichl und Langkampfen um 1900.
Bevölkerungsentwicklung
Langkampfen: Einwohnerzahlen von 1869 bis 2024 | ||||
---|---|---|---|---|
Jahr | Einwohner | |||
1869 | 700 | |||
1880 | 754 | |||
1890 | 768 | |||
1900 | 735 | |||
1910 | 862 | |||
1923 | 1.060 | |||
1934 | 1.258 | |||
1939 | 1.360 | |||
1951 | 1.776 | |||
1961 | 2.079 | |||
1971 | 2.659 | |||
1981 | 2.831 | |||
1991 | 3.388 | |||
2001 | 3.630 | |||
2011 | 3.705 | |||
2021 | 4.194 | |||
2024 | 4.260 | |||
Quelle(n): Statistik Austria, Gebietsstand 1.1.2021 |

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Kultur und Sehenswürdigkeiten
- Schloss Schönwörth: Das Schloss in Niederbreitenbach ist ein umgebauter Wohnturm aus dem 13. Jahrhundert.
- Katholische Pfarrkirche hl. Ursula in Unterlangkampfen
- Katholische Filialkirche hl. Georg in Oberlangkampfen
- In Oberlangkampfen an der Innschleife arbeiteten früher die Schopper (Schiffbauer) und Schifffahrer.
- Thurnerhof: Das Gebäude aus dem 14. Jahrhundert dient als Museum.
- St. Georg, Oberlangkampfen
- St. Ursula, Unterlangkampfen
- Deckenfresko in St. Ursula, Unterlangkampfen
Wirtschaft und Infrastruktur
Zusammenfassung
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Wirtschaft
- Im Ortsteil Schaftenau, nahe der gleichnamigen Bahnhaltestelle, haben sich einige Industriebetriebe angesiedelt.
- 1998 wurde von der TIWAG das Innkraftwerk Langkampfen fertiggestellt.
- Im nördlichen Teil der Gemeinde befindet sich der Flugplatz Kufstein-Langkampfen (LOIK).
Größere Produktionsbetriebe und Arbeitgeber sind:
- Coveris Flexibles Austria GmbH (frühere Britton Unterland), Verpackungsmaterial
- Heliotherm, Wärmepumpentechnik
- Kurz, Fertigteilbau
- Sandoz (Novartis), Medikamente
- SPG Prints Austria, Maschinenbau
- Stihl Tirol GmbH, Gartengeräte
- Vita+ Naturprodukte, „Verival“ Bioprodukte
Ein beliebter Badesee ist der Stimmersee.
Die Gemeinde ist Mitglied des Tourismusverbandes Kufsteinerland.
Infrastruktur
- Eisenbahn: Durch das Gemeindegebiet verläuft die Unterinntalbahn. Am Bahnsteig Schaftenau halten alle Regionalzüge des VVT, die nach Kufstein und Innsbruck verkehren. Der Haltepunkt Lankampfen wurde 2023 aufgelassen. Zur Fertigstellung des Brenner-Nordzulaufs soll der Bahnsteig Schaftenau ebenso aufgelassen werden und eine neue Haltestelle Langkampfen-Schaftenau errichtet werden, welche sowohl von Unterlangkampfen, als auch von Schaftenau aus, leicht erreichbar sein soll.[4]
- Öffentlicher Verkehr: Durch Langkampfen und dessen Orte verkehren regelmäßig VVT Busse der Ledermair Verkehrsbetriebe:[5]
- 4056: Kufstein – Unterlangkampfen – Niederbreitenbach – Oberlangkampfen – Kirchbichl – Wörgl
- 4068: Kufstein – Unterlangkampfen – Niederbreitenbach – Mariastein – Angerberg – Angath – Wörgl
- Straße: Die wichtigste Straßenverbindung ist die Inntal Autobahn A12. Sowohl der Knoten Kufstein Süd als auch die Abfahrt Kirchbichl befinden sich auf Gemeindegebiet.
- Flugplatz: Der Flugplatz Kufstein-Langkampfen bietet eine 700 Meter lange Graspiste.[6]
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Politik
Zusammenfassung
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Gemeinderat

Der Gemeinderat besteht aus 15 Mandataren.
Bürgermeister
Bürgermeister seit 1863 waren:[11]
- 1863–1869 Sebastian Mösinger, Brantlbauer
- 1869–1875 Johann Adamer, Schusterbauer
- 1875–1878 Johann Hämmerle, Tischlerbauer
- 1878–1887 Johann Moser, Waltbauer
- 1887–1896 Josef Gratt, Huberwirt
- 1896–1919 Johann Georg Mösinger, Landwirt „Kern“
- 1919–1921 Josef Lang, Landwirt „Kink“
- 1921–1929 Sebastian Wagner, Landwirt „Oberländer“
- 1929–1938 Johann Ehrenstrasser, Land- und Gastwirt „Nadler“
- 1938–1942 Karl Stropek, Elektriker
- 1942–1948 Franz Kapfinger, Landwirt „Bleibach“
- 1948–1950 Josef Pfluger, ÖBB-Beamter
- 1950–1956 Franz Gruber, Landwirt „Berndl“
- 1956–1971 Georg Spenglinger, Chemotechniker
- 1971–1974 Alois Kapfinger, Heizer
- 1974–1992 Josef Hintner, Elektromeister
- 1992–2014 Georg Karrer, Landwirt „Zeißer“
- seit 2014 Andreas Ehrenstrasser, Finanzbeamter
Wappen
Blasonierung: In Blau ein goldenes Innschiff mit schwarzen Streifen auf der Schiffswand und zwei schräg innen stehenden Rudern.[12]
Das 1973 verliehene Gemeindewappen zeigt das Zunftzeichen der in Langkampfen ansässigen Schopper und symbolisiert damit die historische Bedeutung der Innschifffahrt.[13]
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Persönlichkeiten
- Georg Mösinger (1831–1878), römisch-katholischer Priester und Theologe
- Peter Adamer (1881–1961), Pastoraltheologe und Hochschullehrer
Literatur
- Harald Stadler: Zur Geschichte von Langkampfen im Spiegel der archäologischen Funde. Golf, Innsbruck 1993, ISBN 3-900773-06-8.
Weblinks
Commons: Langkampfen – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
- Website der Gemeinde
- Eintrag zu Langkampfen im Austria-Forum (im AEIOU-Österreich-Lexikon)
- 70515 – Langkampfen. Gemeindedaten der Statistik Austria
- Langkampfen, in der Datenbank Geschichte Tirol des Vereines „fontes historiae – Quellen der Geschichte“
Einzelnachweise
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