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Scheitelpunkt
Begriff aus der Geometrie Aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
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Scheitelpunkte, kurz Scheitel, sind in der Geometrie besondere Punkte auf Kurven. Die Scheitelpunkte eines Kegelschnitts (Ellipse, Parabel oder Hyperbel) sind die Schnittpunkte der Kurve mit den Symmetrieachsen. Sie sind gleichzeitig die Punkte, an denen die Krümmung maximal oder minimal ist. Der Scheitelpunkt einer aufrecht stehenden Parabel, der Funktionsgraph einer quadratischen Funktion ist, ist auch Hochpunkt oder Tiefpunkt des Graphen. Durch die Lage des Scheitelpunkts und den Streckfaktor ist der Graph einer quadratischen Funktion eindeutig bestimmt. Die rechnerische Bestimmung des Scheitelpunkts ist somit ein wichtiges Hilfsmittel, um den Graphen einer quadratischen Funktion zu zeichnen.
Allgemeiner bezeichnet man in der Differentialgeometrie einen Punkt auf einer regulären Kurve als Scheitel oder Scheitelpunkt, wenn die Krümmung dort ein lokales Extremum (also ein lokales Maximum oder Minimum) besitzt. Der Vierscheitelsatz macht eine Aussage über die Existenz und die Anzahl von Scheitelpunkten bei einfach geschlossenen glatten ebenen Kurven.
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Scheitelpunkt eines Kegelschnitts
Die Scheitelpunkte eines Kegelschnitts sind die Schnittpunkte einer solchen Kurve mit deren Symmetrieachsen. Die Ellipse hat vier Scheitel, zwei Hauptscheitel und zwei Nebenscheitel, bei der Hyperbel treten zwei auf, bei der Parabel nur einer, der Kreis hat keinen expliziten Scheitelpunkt.
Scheitelpunkt einer Parabel
Zusammenfassung
Kontext
Der Graph einer quadratischen Funktion ist eine Parabel. Ihr Scheitelpunkt ist identisch mit dem Hochpunkt (lokales Maximum), wenn sie nach unten geöffnet ist, und identisch mit dem Tiefpunkt (lokales Minimum), wenn sie nach oben geöffnet ist.
Wenn die Lage des Scheitelpunkts bekannt ist, kann die Parabel, sofern sie weder gestaucht noch gestreckt ist, mit Hilfe einer Parabelschablone schnell in ein Koordinatensystem gezeichnet werden. Man kann die Parabelschablone auch zum Zeichnen von gestauchten oder gestreckten Parabeln verwenden, wenn man das Koordinatensystem entsprechend skaliert.
Die Koordinaten des Scheitelpunkts lassen sich auf verschiedene Weisen ermitteln.
Scheitelpunktform
Jede quadratische Funktion lässt in der Form
schreiben. Dabei sind die Koordinaten des Scheitelpunkts, weshalb man diese Darstellung auch Scheitelform oder Scheitelpunktform nennt. Liegt eine quadratische Funktion in Scheitelpunktform vor, so können die Koordinaten des Scheitelpunkts direkt abgelesen werden.
Beispiel
Die quadratische Funktion
hat ihren Scheitelpunkt bei .
Allgemeine Form
Liegt eine quadratische Funktion in der allgemeinen Form
mit vor, so lauten die Koordinaten des Scheitelpunkts
- .
Es gibt mehrere Möglichkeiten, diese Formeln herzuleiten (siehe unten).

Beispiel
Für die quadratische Funktion
liefert Einsetzen von und in die Formeln für und sofort die Koordinaten des Scheitelpunkts:
- und .
Herleitung mittels Verschiebung
Die Normalparabel hat ihren Scheitel im Koordinatenursprung. Eine Streckung in -Richtung mit dem Streckungsfaktor (Parabelgleichung ) ändert daran nichts. Wird diese Parabel jetzt in -Richtung um Einheiten und in -Richtung um Einheiten verschoben, so dass ihr Scheitel die Koordinaten besitzt, so hat die verschobene Parabel die Koordinatengleichung
- .
Durch Ausmultiplizieren und Umstellen erhält man
- .
Koeffizientenvergleich mit der allgemeinen Form liefert
- und .
Hieraus erhält man
- .
Herleitung mittels Überführung in Scheitelpunktform
Die Koordinaten des Scheitelpunkts können hergeleitet werden, indem die allgemeine Form mithilfe von Termumformungen in die Scheitelpunktform überführt wird. Zunächst wird der Leitkoeffizient ausgeklammert und dann mithilfe quadratischen Ergänzung und elementaren Termumformungen die Scheitelpunktform hergestellt:
Daraus können die Koordinaten des Scheitelpunktes direkt abgelesen werden: .
Herleitung mithilfe der Differentialrechnung
Da quadratische Funktionen differenzierbar sind und der Scheitelpunkt ein lokales Extremum ist, kann der Scheitelpunkt mithilfe der Differenzialrechnung ermittelt werden. Eine quadratische Funktion hat die Ableitung . Aus der notwendigen Bedingung erhält man die -Koordinate des Scheitelpunkts:
Einsetzen von in die Funktionsgleichung liefert die -Koordinate des Scheitelpunkts:
- .
Herleitung mithilfe von Nullstellen
Hat eine quadratische Funktion die Nullstellen und , so liegt die -Koordinate des Scheitelpunktes aufgrund der Achsensymmetrie der Parabel stets in deren Mitte:
- .
Mit der a-b-c-Formel lassen sich die Nullstellen mithilfe der Koeffizienten ausdrücken:
- .
Einsetzen der rechten Seiten in die Mittelpunktsgleichung liefert . Die -Koordinate des Scheitelpunktes erhält man dann durch Einsetzen von in die Funktionsgleichung.
Auf eine ähnliche Weise erhält man die Koordinaten des Scheitelpunkts für eine quadratische Funktion , für welche die Existenz von Nullstellen nicht vorausgesetzt werden muss. Dazu wird um nach unten (falls ) bzw. nach oben (falls ) verschoben, wodurch man die Funktion
erhält. Da aus durch eine vertikale Verschiebung hervorgegangen ist, haben die Scheitelpunkte von und dieselbe -Koordinaten. Die Nullstellen von sind nach dem Satz vom Nullprodukt gegeben als
- und
Einsetzen in die Mittelpunktsgleichung liefert .
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