Top-Fragen
Zeitleiste
Chat
Kontext

Schloss Wasserhof (Gneixendorf)

Denkmalgeschütztes Objekt in Österreich Aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie

Schloss Wasserhof (Gneixendorf)map
Remove ads

Das Schloss Wasserhof ist ein Schloss in Gneixendorf, das heute zu Krems an der Donau in Niederösterreich gehört.

Thumb
Schloss Wasserhof, Ansicht von Südosten, nach der Sanierung (Aufnahme 2017)

Geschichte

Zusammenfassung
Kontext

Gneixendorf wurde erstmals 1170 als Ort des Hauses und des Weingartens von Otto von Machland genannt. 1630 kaufte Graf Adolf von Althan das Anwesen.

Nach mehreren Besitzerwechseln wurde das Schloss 1819 von dem Linzer Apotheker Johann van Beethoven erworben. Dessen Bruder, der Komponist Ludwig van Beethoven, verbrachte dort ab 29. September 1826 mit seinem Neffen Karl van Beethoven den Herbst. Er bewohnte im Schloss das dreifenstrige Eckzimmer im ersten Stock an der Südwestecke. Dies erschließt sich aus einer Bemerkung des Neffen im Konversationsheft des tauben Komponisten: „Vor deinen Fenstern ist eine Sonnenuhr.“ Die aus dem späten 18. Jahrhundert stammende Sonnenuhr befindet sich zwischen dem 2. und 3. Südfenster.[1] Beethoven vollendete dort am 30. Oktober das Streichquartett F-Dur op. 135[2] und komponierte anschließend das neue Finale für das Streichquartett B-Dur op. 130. Anfang Dezember reiste er zurück nach Wien, wobei er auf der Reise erkrankte und drei Monate später starb.

1836 verkaufte Johann van Beethoven das Anwesen wieder. Am 21. Juli 1847 gelangte es in den Besitz der Familie von Kleyle, später über Erbschaft an Ida Alesina von Schweitzer geb. von Kleyle,[3] einer Enkelin des mit Nikolaus Lenau befreundeten Beamten Friedrich Kleyle (1799–1836). Zusammen mit ihrem Onkel Friedrich von Kleyle trug sie 1862 für den Arzt und Schriftsteller Franz Lorenz (1803–1883) Erinnerungen an Beethovens Aufenthalt in Gneixendorf zusammen.[4]

Das Schloss ist seit 2007 im Besitz des Wiener Architekten Ernst Linsberger, der es in den Jahren 2011 bis 2015 umfassend sanierte.

Remove ads

Literatur

  • Georg Binder: Die Niederösterreichischen Burgen und Schlösser. 2 Bände, Wien/Leipzig 1925, II, S. 62.
  • Bertrand Michael Buchmann, Brigitte Faßbinder: Burgen und Schlösser zwischen Krems, Hartenstein und Jauerling. In: Burgen und Schlösser in Niederösterreich. Nr. 16 (Birken-Reihe), St. Pölten/Wien 1990, S. 78 f.
  • Falko Daim, Karin Kühtreiber, Thomas Kühtreiber: Burgen – Waldviertel, Wachau, Mährisches Thayatal. 2. Auflage, Verlag Freytag & Berndt, Wien 2009, ISBN 978-3-7079-1273-9, S. 246 f.
  • Fritz Dworschak: Ludwig van Beethovens Aufenthalt zu Gneixendorf. Krems 1927.
  • Franz Eppel: Die Wachau. Verlag St. Peter, Salzburg 1975, S. 86.
  • Theodor von Frimmel: Beethovens letzter Landaufenthalt. In: Theodor von Frimmel: Beethoven-Studien, Teil 2, München/Leipzig 1906, S. 145–167 (Digitalisat).
  • Georg Clam-Martinic: Österreichisches Burgenlexikon. Linz 1992, ISBN 9783902397508, S. 124. Online bei Austria-Forum
  • Gerhard Reichhalter, Karin und Thomas Kühtreiber: Burgen Waldviertel Wachau. Verlag Schubert & Franzke, St. Pölten 2001, ISBN 3705605305, S. 183.
  • Karl von Schweitzer: Das Gut Gneixendorf bei Krems an der Donau in Niederösterreich. 1848–1898. Wien 1899 (Digitalisat).
  • Die Gneixendorfer Chronik. Herausgegeben vom Verschönerungsverein Gneixendorf, 2. Auflage, Gneixendorf 2010.
Remove ads

Einzelnachweise

Loading related searches...

Wikiwand - on

Seamless Wikipedia browsing. On steroids.

Remove ads