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Second Lady/Gentleman der Vereinigten Staaten
Ehepartner des Vizepräsidenten der Vereinigten Staaten Aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
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Der Begriff Second Lady der Vereinigten Staaten (englisch Second lady of the United States, kurz SLOTUS) wird seit den 1980er-Jahren – in Anlehnung an die First Lady – als Bezeichnung für die Frau des Vizepräsidenten der Vereinigten Staaten verwendet.[1][2] Die männliche Entsprechung lautet Second Gentleman der Vereinigten Staaten (englisch Second gentleman of the United States, kurz SGOTUS).[3]
Seit dem 20. Januar 2025 ist die Frau von Vizepräsident JD Vance, Usha Vance, die Second Lady der Vereinigten Staaten.
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Geschichte des Amtes
Zusammenfassung
Kontext
Die Rolle der Second Lady (engl. Second Lady of the United States) oder bei einer Vizepräsidentin deren männlichen Partners, der Second Gentleman (SGOTUS), ist ein historisch gewachsenes, unbürokratisches Amt ohne verfassungsmäßige Grundlage. Es entstand aus gesellschaftlichen Erwartungen und entwickelte sich im Lauf der Jahrhunderte.
Bereits in den frühen Jahren der Republik nahm Abigail Adams, die Ehefrau von Vizepräsident John Adams (1789–1797), die Funktion als erste Second Lady ein – auch wenn der Titel damals noch nicht gebräuchlich war. Der Begriff selbst wurde deutlich später etabliert.[4][5]
In der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts begann man, die Ehefrauen von Vizepräsidenten in repräsentativen Rollen zu sehen. Jennie Tuttle Hobart (Ehefrau von Garret Hobart, 1897–1899) gilt als erste Frau, die sich den Titel Second Lady zuschrieb; sie übernahm zum Beispiel die Aufgaben als Gastgeberin, weil die First Lady Ida McKinley gesundheitlich eingeschränkt war.
Mit dem Aufstieg der Massenmedien und der zunehmenden Bedeutung des Vizepräsidentenamtes im 20. Jahrhundert wuchs auch die Bedeutung dieser Rolle. Pat Nixon (Second Lady von 1953 bis 1961) definierte das Amt nachhaltig neu: Sie reiste unabhängig vom Vizepräsidenten unter anderem monatelang durch Asien und besuchte gezielt Schulen, Kranken- und Waisenhäuser. Historiker sehen sie als prägende Figur für die moderne Second Lady.[6]
Ab den 1970er Jahren übernahmen die meisten Second Ladys öffentliche Aufgaben: Joan Mondale (Second Lady 1977–1981), Ehefrau von Walter Mondale, wurde Ehrenvorsitzende des Federal Council on the Arts and Humanities und setzte sich für Kunst im Vizepräsidialwohnhaus ein. Ebenso engagierte sich Tipper Gore (Frau von Al Gore, 1993–2001) in Debatten über Medien und Jugendschutz, Betty Ford trat in den 1970er Jahren offen für kontroverse Themen wie Abtreibung ein, Lynne Cheney (Frau von Dick Cheney) schrieb erfolgreiche Kinderbücher zur amerikanischen Geschichte, und Barbara Bush (Ehefrau von George H. W. Bush, 1981–1989) machte sich für Leseförderung stark.[6]
Jill Biden (geboren 1960) war die erste Frau eines Vizepräsidenten, die während dessen Amtszeit einer bezahlten Tätigkeit nachging. Während sie von 2009 bis 2017 Second Lady war (als Ehefrau von Vizepräsident Joe Biden), setzte sie ihre Karriere als Hochschullehrerin fort. Zugleich engagierte sie sich sozial etwa für Militärfamilien und Brustkrebs-Aufklärung.[6][7]
Ein großer Wandel begann mit Kamala Harris’ Amtsantritt als Vizepräsidentin am 20. Januar 2021: Ihr Ehemann Douglas Emhoff wurde der erste Second Gentleman der US-Geschichte – zugleich der erste jüdische Ehepartner in dieser Rolle. Merriam-Webster nahm den Begriff Second Gentleman in sein Wörterbuch auf, um dieser Entwicklung Rechnung zu tragen.[8][9]
Emhoff lehrte gleichzeitig Entertainment Law an der Georgetown University – ähnlich wie Jill Biden, die ihre Lehre fortsetzte. Thematisch setzte er sich für Rechtsgleichheit, Antisemitismusbekämpfung, Menschenrechte, Nahrungssicherheit und Klimaschutz ein. Er übernahm Repräsentationsaufgaben im Ausland und nahm an internationalen Staatsanlässen teil.[10][8][9]
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Aufgaben
Das Amt der Second Lady beziehungsweise des Second Gentleman der Vereinigten Staaten ist ein rein repräsentatives, nicht verfassungsrechtlich geregeltes Begleitamt. Seine Aufgaben bestehen traditionell darin, den Vizepräsidenten bei offiziellen Anlässen zu begleiten, im Amtssitz gesellschaftliche Funktionen wahrzunehmen und in der Öffentlichkeit als Gastgeberfigur aufzutreten. Hinzu kommt in der Regel die Übernahme von Schirmherrschaften und die Unterstützung karitativer, kultureller oder bildungspolitischer Initiativen. In jüngerer Zeit haben Amtsinhaberinnen und -inhaber – etwa Jill Biden oder Douglas Emhoff – ihre Rolle um eine eigene berufliche Tätigkeit ergänzt und mit eigenen thematischen Schwerpunkten wie Bildung, Gesundheit oder Antisemitismusbekämpfung verbunden. Damit ist die Position heute eine Mischung aus gesellschaftlicher Repräsentation, sozialem Engagement und individueller Profilbildung.
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Weblinks
- Gabriel Debenedetti: Second Lady Sticks to the Classroom ( vom 25. Februar 2009 im Internet Archive). In: scoop44.com, 23. Februar 2009 (englisch).
- David L. Smart: Navy Compass: Second Lady Meets with Military Spouses ( vom 20. Juli 2009 im Internet Archive). In: navycompass.com, 15. Mai 2009 (englisch).
Einzelnachweise
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