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Begriff Aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Eine Self-Publishing-Plattform[1] ist ein über ein Online-Portal im Internet agierendes Unternehmen (oder auch Teil eines Unternehmens), das nach Schließen eines Werkvertrags umfängliche Dienstleistungen für die Selbstpublikation (englisch: Self-publishing) von Büchern als Druckerzeugnis, als E-Book oder in Teilen auch von anderen Publikationsmedien anbietet.
Als einer der Vorläufer von Self-Publishing-Plattformen können vielleicht die seit etwa 2000 im Internet eingerichteten Autoren- oder Literaturplattformen gelten, auf denen unbekannte Autoren z. T. gratis ihre Texte ins Netz und in den Foren der Portale zur Diskussion stellen können. In einigen der Autorenplattformen wird nunmehr auch auf in Self-Publishing-Plattformen erstellte Buchveröffentlichungen hingewiesen.
Seit etwa 2010 treten im deutschsprachigen Raum auch Dienstleistungsunternehmen für selbstveröffentlichte Publikationen u. a. mit der Selbstbezeichnung oder der Charakterisierung als „Self-Publishing Plattform“ auf, einige von ihnen auch in mehreren Ländern gleichzeitig. Erste Unternehmen dieser Art gab es bereits ab etwa 2000 in den USA (siehe Abschnitt Geschichte unter CreateSpace.com) u. a. mit der Selbstbezeichnung „Independent Publishing Platform“.
Technische Voraussetzungen für dieses Geschäftsmodell sind das Book- bzw. Print-on-Demand-Verfahren und E-Books. Insbesondere die im Verbund damit erweiterten Vertriebs- und Kommunikationsmöglichkeiten des Internets führten zu einem generellen Wandel auf dem Buchmarkt.
Digitaldienstleister – eigentlich Dienstleister für Digitalmedienproduktion[2] – bieten als Online-Plattformen für Self-publishing die Erstellung von Selbstpublikationen an. Sie positionieren sich schwerpunktmäßig als Hersteller von Buchpublikationen im Book-on-Demand-Verfahren oder als E-Book, zuweilen aber auch noch parallel dazu im Offset-Druck-Verfahren. Sie setzen bei den Kostenvoranschlägen für ihre Angebote auf Transparenz sowie auf ein vergleichsweise faires Preis-Leistungs-Verhältnis für ihre Basisangebote zur Erstellung eines Buchtitels.[3][4][5][6] Die Angebote sind wegen unterschiedlicher Berechnungsverfahren oft schwer zu vergleichen.
Self-Publishing-Plattformen sind keine:
Self-Publishing-Plattformen treten aber zuweilen auch als Dienstleister der obengenannten Beispiele auf.[12]
→ Siehe hierzu auch: Kalkulation im Artikel Selbstpublikation
Die Kosten bei der Inanspruchnahme von Self-Publishing-Plattformen unterscheiden sich zuerst danach, ob die Auftraggeber eine druckfertige Vorlage bereitstellen und damit die Grundangebote schon ausreichend sein können – oder ob sie hierbei auf die mit weiteren Kosten verbundenen Hilfestellungen der Anbieter angewiesen sind. Sofern sich Kunden auf die Nutzung von Grundangeboten beschränken, zählen Self-Publishing-Plattformen unter den Dienstleistern für die Erstellung von Selbstpublikationen derzeit (Stand: 2014) zu den preiswertesten Anbietern.
Das Preis-Leistungs-Verhältnis der Self-Publishing-Plattformen unterscheidet sich (wenn auch auf sinkendem Niveau, Stand: 2014) z. T. erheblich, wie auch die Art und Weise der Erhebung ihrer Honorarforderungen für weitergehende Dienstleistungen nicht einheitlich ist. In der Regel sind jedoch Kostenvoranschläge für ihre Grund- bzw. Basisangebote direkt den Portalseiten zu entnehmen, was deren Vergleichbarkeit erleichtert. Für umfangreichere Projekte geben Preiskalkulatoren einen Überblick auf etwaige Gesamtkosten.
→ Siehe hierzu auch: Rezeption von Selbstpublikationen im Artikel Selbstpublikation
Die Wertschätzung von literarischen Veröffentlichungen über eine Self-Publishing-Plattform unterliegen denselben Kriterien wie Veröffentlichungen durch Verlage, d. h. deren Erfolg misst sich an verkauften Exemplaren sowie an der Wahrnehmung durch die Literaturkritik. So verweist die Self-Publishing-Plattform Books on Demand auf mehrere bei ihr veröffentlichte Titel, die in Bestsellerlisten erschienen sind. Gerade für den E-Book-Bereich innerhalb der Selfpublishing-Branche spricht Der Tagesspiegel im Juli 2014 sogar von einem „Boom“.[14]
Grundsätzlich ordert der Buchhandel von sich aus so gut wie keine Bücher von Self-Publishing-Plattformen und deren Titel werden ohne das eigene Engagement des Autors von der Literaturkritik bzw. „der literarischen Öffentlichkeit nicht wahrgenommen“.[6] Autoren, die lediglich selbstfinanzierte Buchveröffentlichungen u. a. mittels Self-Publishing-Plattformen vorweisen können, sind von einer Bewerbung um Aufnahme in die Autorendatenbank des Friedrich-Bödecker-Kreises ausgeschlossen,[15] werden allerdings inzwischen vom Verband deutscher Schriftstellerinnen und Schriftsteller aufgenommen, der seine Jahrzehnte lang gehaltene Position hierzu grundlegend geändert hat: Es heißt zwar in den Aufnahmebedingungen u. a. noch immer, dass ein „Ausweis fachlichen Könnens“ hinreichend ausgewiesen sein muss, wie z. B. durch „eine Buchveröffentlichung, die nicht durch Einsatz eigener Geldmittel erkauft sein darf“, aber seit dem 16. Februar 2019[16] reichen dafür mehrere Veröffentlichungen „auch als Selfpublisher und Selfpublisherin oder Selbstvermarkter und Selbstvermarkterin“.[17]
Grob lassen sich heute Self-Publishing-Plattformen in folgende Unternehmensformen unterteilen:
Anton Goldberg hat in dem Blog unter indieautor.com insgesamt 30 E-Book-Distributoren miteinander verglichen und sie für 6 mögliche Interessengruppen von Self-Publishern aufbereitet (Stand: Oktober 2016)[12] und dazu auch eine umfängliche Tabelle im PDF-Format mit Angaben in 18 Spalten erstellt.[18] Auch deshalb sind nachfolgend lediglich einige Beispiele (wie z. B. Marktführer oder/und Gegenstand eines Wikipedia-Artikels) aufgeführt.
Beispiele für Self-Publishing-Plattformen, die die Bereitstellung von Book-on-Demand- oder E-Book-Ausgaben kostenlos anbieten:[21]
Beispiele für Mischunternehmen (Verlag und zugleich Ersteller von Book- bzw. Print-on-Demand- und E-Book-Selbstpublikationen) sind:
Zwischen Self-Publishing-Plattformen und ihren Auftraggebern wird kein Verlagsvertrag (z. B. in Deutschland nach § 1 Verlagsgesetz) geschlossen. Auch wenn eine Self-Publishing-Plattform im Impressum z. B. als Hersteller genannt wird, verbleiben die gesamten Urheberrechte bei den Auftraggebern. Die Auftraggeber räumen jedoch den Self-Publishing-Plattformen für meist von ihnen auch gewünschte Vertriebsleistungen notwendigerweise ein eingeschränktes Vertriebsrecht ein.
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