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Siat
Dorf und ehemalige Gemeinde in Ilanz/Glion im Kanton Graubünden in der Schweiz Aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
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Siat (, deutsch und bis 1943 offiziell Seth) ist eine Fraktion der Gemeinde Ilanz/Glion im Schweizer Kanton Graubünden. Bis Ende 2013 bildete sie eine eigene politische Gemeinde.

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Geographie
Das Haufendorf liegt auf einer Terrasse hoch über dem linken Ufer des Vorderrheins. Die Gemeinde reicht von 930 m ü. M. nördlich von Rueun und Schnaus bis auf eine Höhe von 2833 m in der Nähe des Vorab an der Grenze zum Kanton Glarus. Vom gesamten Gemeindegebiet von 1348 ha sind 689 ha landwirtschaftlich nutzbar, darunter sind 565 ha Maiensässe. 453 ha des Gemeindeareals sind von Wald und Gehölz bedeckt und 180 ha unproduktive Fläche (Gebirge). Die restlichen 26 ha sind Siedlungsfläche.
Die Senda Sursilvana, ein Fernwanderweg entlang des jungen Rheins, führt vom Oberalppass her durch Siat in Richtung Chur.[1]
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Geschichte
Zusammenfassung
Kontext
Der Ort wurde um 840 als Septe erwähnt. Im Hochmittelalter gehörte Siat zur Herrschaft der Edlen von Friberg, die hier ihre Stammburg hatten. Mit der Herrschaft Jörgenberg gelangte Friberg 1343 an die Freiherren von Rhäzüns, 1458 an die Grafen von Zollern und 1472 an das Kloster Disentis. Siat gehörte bis 1734 zur Gerichtsgemeinde Waltensburg, die aus der Herrschaft Jörgenberg hervorgegangen war. Danach bildete die Nachbarschaft eine Gerichtsgemeinde mit Rueun, Schlans und Andiast. Die um 840 mit Zehntpflichten an das Kloster Pfäfers erwähnte Kirche (St. Florin oder St. Luzius?) war Filiale von Ruschein und löste sich erst 1644 definitiv. In der Reformationszeit blieb Siat beim alten Glauben.[2]
Im 16. Jahrhundert ist Wechselwirtschaft belegt. Bis um 1960 bestanden traditionelle bergbäuerliche Strukturen. In der Landwirtschaft dominieren Viehzucht und Mast. Mit Rueun besteht eine Alpgemeinschaft. Die Gesamtmelioration wurde 1992 bis 2010 durchgeführt. 2005 waren 69 Prozent der in Siat Beschäftigten im ersten Sektor tätig. Ab 2005 gehörte Siat mit Pigniu und Rueun zu einem Schulkonsortium mit gemeinsamem Schulort in Rueun.[2]
Am 1. Januar 2014 fusionierte Siat mit den damaligen Gemeinden Castrisch, Duvin, Ilanz, Ladir, Luven, Pigniu, Pitasch, Riein, Rueun, Ruschein, Schnaus und Sevgein zur neuen Gemeinde Ilanz/Glion.
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Wappen
| Blasonierung: «In Blau über goldenem Kelch ein siebenstrahliger goldener Stern» | |
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Der Kelch steht für den heiligen Florinus, den örtlichen Kirchenpatron; der siebenstrahlige Stern versinnbildlicht den rätoromanischen Namen der Gemeinde, der Sieben bedeutet. |
Bevölkerung
Von den 193 Bewohnern Ende 2004 waren 191 Schweizer Staatsangehörige.
Sehenswürdigkeiten
- Die St. Luziuskirche auf einer Anhöhe im Osten des Dorfes wurde 1656 erbaut. Die Wandmalereien im Chor stammen von Hans Ardüser.[3]
- Oberhalb des Dorfes liegen die Ruinen der Burg Friberg aus dem Beginn des 13. Jahrhunderts.
- Im Dezember 2010 wurde mitten im Dorf die Ustria Steila eröffnet, ein Bau des Bündner Architekten Gion A. Caminada.
Bilder
- St. Luziuskirche
- Burghügel mit der Ruine der Burg Friberg
- Ustria Steila
Persönlichkeiten
- Balthasar de Vincenz (* 1789 in Siat; † 1858 in Disentis), Offizier in spanischen Diensten
Literatur
- Die Gemeinden des Kantons Graubünden. Chur/Zürich, 2003. ISBN 3-7253-0741-5
- Adolf Collenberg: Siat. In: Historisches Lexikon der Schweiz. 7. Dezember 2016.
Weblinks
Commons: Siat – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
- Siat auf ilanz-glion.ch
- Cuolms da Siat (All Mountain) auf graubuenden.ch
- Pro Siat auf vereinsmagazin.ch
- Siat auf Lexicon Istoric Retic (rumantsch)
Einzelnachweise
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