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Sunbeam Alpine

Pkw-Modellreihe der britischen Rootes-Gruppe Aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie

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Unter dem Namen Sunbeam Alpine wurde eine Reihe sportlicher Fahrzeuge der britischen Rootes-Gruppe verkauft.

Schnelle Fakten Alpine ...

Alpine Mark I / III

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Schnelle Fakten Mark I / III ...

Die erste Alpine-Reihe erschien 1953 unter der Modellbezeichnung Sunbeam-Talbot Alpine und wurde ab 1954, nachdem der Rootes-Konzern die kurz vor Ausbruch des Zweiten Weltkriegs geschaffene Marke Sunbeam-Talbot eingestellt hatte, nur noch als Sunbeam Alpine verkauft. Die Modellbezeichnung Alpine geht auf den Rallyewettbewerb Coupe des Alpes zurück, bei dem Sunbeam (-Talbot) in den frühen Nachkriegsjahren einige Erfolge erzielt hatte.

Die erste Alpine-Reihe ist vom Familienauto Sunbeam-Talbot 90 abgeleitet, das als viertürige Limousine und als viersitziges Dropead Coupé angeboten wurde. Der Alpine ist eine zweisitzige offene Version des 90. Die Idee zu dieser Variante geht auf George Hartwell zurück, einen Rootes-Händler aus Bournemouth. Hartwell ließ zunächst für den Eigengebrauch ein viersitziges Drophead Coupé zu einem offenen Zweisitzer umbauen, der ein langgestrecktes, nach hinten abfallendes Bootsheck hatte. Das Rootes-Management übernahm die Idee einer sportlichen Version des 90 und sah dafür gute Absatzchancen vor allem in Nordamerika. Der Konzern ließ den Hartwell-Entwurf von Raymond Loewy überarbeiten.

Die Frontpartie des Alpine und die geschwungenen Linien der vorderen Kotflügel stimmen mit dem Design des Sunbeam-Talbot 90 überein; der restliche Aufbau ist stilistisch eigenständig. Die Windschutzscheibe des Alpine ist niedriger und von einem schmaleren Rahmen eingefasst als beim 80/90. Auf der Motorhaube gibt es zahlreiche Entlüftungsschlitze. Die Gürtellinie ist niedriger als beim 90 Drophead Coupé. Die Türen haben keine äußeren Griffe. Die Heckpartie ist im Boattail-Stil gestaltet: Die Kofferraumlinie fällt in langgezogenem Schwung zur hinteren Stoßstange hin ab. Antriebsquelle des Alpine ist ein 2,3 Liter großer Reihenvierzylinder-Ottomotor mit einer Höchstleistung von 80 bhp (81 PS). Mit ihm erreichte das Auto bei Einsatz eines Overdrive und mit spezieller Getriebeübersetzung eine Höchstgeschwindigkeit von 95 mph (153 km/h).

Rootes baute drei Varianten des Alpine: die regulären Versionen Mk. I und Mk. III sowie den besonders sportlichen Mk. I Special. Einen Alpine Mk. II gab es nicht. Alle Varianten zusammengenommen, entstanden 1.582 Alpines.

Ein saphirblau lackierter Sunbeam Alpine mit cremefarbenem Interieur ist eine auffällige Requisite in Alfred Hitchcocks 1955 entstandenem Thriller Über den Dächern von Nizza (Originaltitel: To Catch A Thief), der mit Cary Grant und Grace Kelly prominent besetzt ist. Die erste Alpine-Reihe ging bei einigen Motorsportwettbewerben an den Start. Bei der Coupe des Alpes 1954 gewannen Stirling Moss und sein Partner John Cutts in einem Alpine die Coupe des Alpes d’Or.

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Alpine Series I – V

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Schnelle Fakten Series I–V ...

Eine zweite Modellreihe des Sunbeam Alpine wurde zwischen 1959 und 1968 hergestellt.

Die Ingenieure Kenneth Howes und Jeff Crompton wurden 1956 mit einer Neugestaltung eines sportlichen Fahrzeugs beauftragt, das vornehmlich auf den US-Markt zielen sollte. Der neue Wagen zielte konzeptionell auf die Nische, die der MGA, der Triumph TR3A und der Austin-Healey 100 erfolgreich besetzten. Der neue Alpine war ein kompakter zweisitziger Roadster mit einer attraktiven Karosserie, die aus manchem Blickwinkel wie ein verkleinerter Ford Thunderbird aussah. Das war freilich kein Wunder, denn einerseits bot sich das erfolgreiche amerikanische Design auch für andere Hersteller als Vorbild an (so beispielsweise für den Auto Union 1000), andererseits hatte der Alpine-Ingenieur Ken Howes lange Jahre bei Ford gearbeitet, bevor er zur Rootes Group kam.

Da die Rootes-Gruppe bereits in den 1950er Jahren sehr zurückhaltend mit dem Entwicklungsbudget umging, nutzte der neue Alpine zahlreiche Komponenten, die bereits bei anderen Modellen des Konzerns verwendet wurden. Die Bodengruppe und die innere Struktur des Aufbaus etwa stammten vom Hillman Husky II, während die Antriebstechnik mehr oder weniger unverändert vom Sunbeam Rapier übernommen wurde. Aus diesem Baukasten wurden Vierzylindermotoren mit Hubräumen zwischen 1,5 Litern und 1,725 Litern verwendet, die unterschiedlich stark bearbeitet wurden. Als Kraftübertragung diente regelmäßig ein manuelles Vierganggetriebe mit optionalem Overdrive; in einer einzelnen Serie wurde auch ein dreistufiges Borg-Warner 35 Automatikgetriebe angeboten.

Im Laufe des Jahres 1958 entstanden einige Prototypen; einer von ihnen hat überlebt.

Die Serienproduktion des Alpine begann 1959. In den folgenden zehn Jahren entstanden insgesamt fünf Baureihen, die sich durch mitunter erhebliche Entwicklungsschritte voneinander unterschieden. Die Fahrzeuge der ersten Serie und die ersten Modelle der zweiten Serie wurden bei Burlington Carriage Company aufgebaut, einem Karosseriewerk aus Coventry, das zu Bristol Siddeley Engines gehörte. Seit Sommer 1962 erfolgte die Produktion dagegen in Rootes’ eigenen Anlagen in Ryton-on-Dunsmore.

Die einzelnen Serien

Serie I

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Sunbeam Alpine Series I

Die Fahrzeuge der Serie I wurden von 1959 bis 1960 ausschließlich in Coventry hergestellt. Sie trugen scharf gestaltete Heckflossen mit stark abfallender Heckklappe und wurden von einem 1,5 Liter großen Vierzylindermotor angetrieben, der 78 PS lieferte.

Serie II

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Sunbeam Alpine Series II
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Alpine Series IV von 1964

Nachdem die Serie I nur 15 Monate lang hergestellt worden war, erschien im Sommer 1960 eine zweite Serie. Der Wagen erhielt einen auf 1,6 Liter vergrößerten Vierzylinder, dessen Leistung bei gleichzeitiger Erhöhung des Drehmoments auf 80 PS gestiegen war. Äußerlich unterschied sich das neue Modell kaum von der ersten Serie. Der Basispreis für einen Alpine Serie II betrug bei seiner Vorstellung 986 £.

Serie III

Im Frühjahr 1963 wurde die dritte Serie des Alpine vorgestellt. Erstmals waren zwei Ausführungen im Angebot: der bekannte, nunmehr als Alpine Tourer bezeichnete Roadster und daneben eine Version mit fest montiertem Hardtop, die die Bezeichnung Alpine GT erhielt. Das Design der Serie II wurde weitestgehend unverändert übernommen; Änderungen gab es vor allem im Bereich der Innenausstattung, hier primär bei den Sitzen. Beide Ausführungen des Alpine wurden von dem 1,6 Liter großen Vierzylinder angetrieben, der im Tourer 82 PS und im GT 77 PS leistete. Die Serie III war ausgesprochen kurzlebig; nach nur neun Monaten wurde sie durch den Alpine Serie IV ersetzt.

Serie IV

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Sunbeam Alpine (1964)

Die im Januar 1964 präsentierte Serie IV brachte (erstmals) eine erhebliche stilistische Überarbeitung des bekannten Modells. Ähnlich wie bei anderen Fahrzeugen der Rootes-Gruppe, hatte man auch hier die auffälligen Heckflossen entfernt und durch einen senkrechten Kotflügelabschluss mit stehenden ovalen Rückleuchten ersetzt. Zugleich war die Linie des Kofferraumdeckels deutlich angehoben worden, wodurch das Kofferraumvolumen erheblich wuchs. Die Frontpartie wurde im Wesentlichen übernommen; besonderes Merkmal der vierten Serie war eine verchromte Querstrebe im ansonsten unveränderten Kühlergrill. Auch antriebsseitig gab es Modifikationen: Zwar blieb der bekannte 1,6 Liter große Vierzylinder (mit 82 PS) unverändert im Programm; allerdings war nun erstmals eine Dreigangautomatik von BorgWarner lieferbar. Die mit der Serie III begonnene Aufteilung in ein GT- und ein Tourer-Modell entfiel mit Einführung der vierten Serie; der Alpine wurde unter einer einheitlichen Bezeichnung angeboten.

Serie V

Im Sommer 1965 erschien mit der Serie V die letzte Abwandlung des Alpine-Themas. Sie blieb nahezu drei Jahre – eine für Rootes-Verhältnisse ungewöhnlich lange Zeit – unverändert im Programm. Die Serie V unterschied sich äußerlich nicht von den Modellen der Serie IV, antriebsseitig gab es aber eine spürbare Aufrüstung: Der Alpine erhielt nunmehr eine 1,725 Liter große Ausführung des hauseigenen Vierzylindermotors, die 92 PS abgab. Damit war das Auto 98 Meilen pro Stunde schnell, ein veritabler Wert, mit dem alle vorherigen Alpine-Serien übertroffen wurden. Gleichwohl litt das Ansehen des Alpine Series V darunter, die prestigeträchtige Marke von 100 mph (knapp) verpasst zu haben und damit hinter den MGB und Triumph TR4/TR4A zurückzubleiben.

Das in der Serie IV optional angebotene Automatikgetriebe war für die Serie V nicht mehr lieferbar.

Produktionsdaten

Weitere Informationen Modell, Bauzeit ...

Ableitungen

Der Sunbeam Tiger

Zwischen 1964 und 1967 bot Rootes unter dem Namen Sunbeam Tiger eine Variante des Alpine mit einem amerikanischen Achtzylinder von Ford an. Der Tiger Series I basierte auf dem Alpine Serie IV bzw. V; der nur 1967 hergestellte Tiger II, der über einen größeren Motor verfügte, beruhte auf dem Alpine Serie V. Alle Tiger-Versionen wurden bei Jensen Motors hergestellt.

Der Sunbeam Harrington Alpine

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Harrington Alpine Series A (1961)

Zwischen 1961 und 1963 stellte das Unternehmen Thomas Harrington Coach Builders Ltd. aus Sussex einige Fließheckversionen auf der Basis des Sunbeam Alpine her, die sich durch abweichende Dachgestaltungen voneinander unterschieden und jedenfalls zeitweilig nebeneinander angeboten wurden. Insgesamt entstanden knapp 400 Exemplare. Es gibt Berichte, dass zudem einige Sunbeam Tiger nachträglich von Harrington zu Fließheck-Coupés umgestaltet wurden. Das Designkonzept Harringtons wurde 1966 vom Triumph GT6 aufgegriffen.

Sunbeam Alpine im Motorsport

Der Alpine wurde in verschiedenen Versionen wiederholt im Motorsport eingesetzt. So meldete das Team Sunbeam Talbot zwei modifizierte Alpine Serie II (mit Hardtop) zum 24-Stunden-Rennen von Le Mans 1962. Ein Fahrzeug wurde von Peter Harper und Peter Procter bewegt, ein weiteres von Paddy Hopkirk und Peter Jopp. Harper und Procter legten 268 Runden zurück und wurden mit 63 Runden Rückstand als Gesamt-15. gewertet; Hopkirk und Jopp mussten dagegen nach 187 Runden mit technischem Defekt aufgeben.

Daneben wurde der Sunbeam Alpine gelegentlich auch im Rallyesport und bei Clubrennen eingesetzt. Einer der 1958 hergestellten Prototypen wurde von dem bekannten Rennfahrer auf britischen Limousinen, Bernard Unett, gefahren.

Sunbeam Alpine im Film

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New Alpine

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New Alpine Fließheck (1969)

Rootes führte 1967 die Modellreihe Arrow ein, der vor allem in den vier- und fünftürigen Versionen Hillman Hunter, Singer Vogue und Humber Sceptre verbreitet wurde. Daneben gab es auch eine Coupé-Version, deren Vertrieb der Marke Sunbeam vorbehalten blieb. 1967 startete der Verkauf des Sunbeam Rapier genannten Modells. 1969 wurde dem Rapier eine billigere, etwas langsamere und sparsamere Version – immer noch ein sportliches Modell – zur Seite gestellt, für die die Bezeichnung Alpine verwendet wurde. Alle Modelle hatten den 1725 cm3-Motor der Gruppe mit 5-fach gelagerter Kurbelwelle. Der einfachere Alpine hatte einen einzelnen Stromberg CD 150-Vergaser, während der Rapier zwei besaß. Der schnelle Rapier H 120 verfügte über zwei Weber 40 DCOE-Vergaser. 1975, ein Jahr vor dem New Rapier, wurde der New Alpine ersatzlos eingestellt.

Verwendung des Namens durch Chrysler / Talbot

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Britischer Chrysler Alpine

Der Name Alpine wurde 1976 von Chrysler Europe, dem Nachfolger der Rootes-Group, für einen Wagen übernommen, der nichts mit dem Sunbeam Alpine zu tun hatte: die Version des Chrysler C6 für den britischen Markt, einem in Frankreich entwickelten Familienauto mit Heckklappe, das in Kontinentaleuropa unter anderem als Simca 1307 verkauft wurde. Der Wagen hieß in Großbritannien anfangs Chrysler Alpine und dann schließlich Talbot Alpine, nachdem Chrysler Europa 1979 von Groupe PSA übernommen worden war.

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Literatur

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