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US-amerikanische Schauspielerin Aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Terry Ann „Teri“ Garr (* 11. Dezember 1944 in Lakewood, Ohio;[1] † 29. Oktober 2024 in Los Angeles, Kalifornien) war eine US-amerikanische Schauspielerin. Sie spielte überwiegend komödiantische Rollen und war insbesondere zwischen den 1970er- und 1990er-Jahren in vielen bekannten Hollywood-Filmen eingesetzt.
Teri Garr wurde als Tochter des Schauspielers Eddie Garr und der Kostümbildnerin Phyllis Garr geboren. Ihr Vater starb, als sie elf Jahre alt war, wonach die Familie finanzielle Probleme hatte.[2] Sie wuchs in North Hollywood auf und nahm intensiv Ballettstunden. Eine kleine Rolle in einer tourenden Produktion von West Side Story kurz nach ihrem Schulabschluss ließ in ihr den Wunsch entstehen, Schauspielerin zu werden. Sie studierte zunächst zwei Jahre das Studienfach Speech and Drama an der California State University (Northridge), ehe sie es zugunsten einer hauptberuflichen Schauspielkarriere abbrach.[3] Später wurde sie am Lee Strasberg Theatre and Film Institute in New York zur Schauspielerin ausgebildet.[4]
Garr hatte ihr Filmdebüt in A Swingin’ Affair (1963) und war Hintergrund-Tänzerin in einigen Filmen mit Elvis Presley sowie der T.A.M.I. Show. Anfangserfolge hatte sie mit Fernsehwerbungen.[5] Ende der 1960er kamen erste Rollen mit Text in Film- und Fernsehproduktionen, sie selbst bezeichnete ihre Gastrolle in der Folge Ein Planet, genannt Erde (1968) der Serie Raumschiff Enterprise als einen ersten Durchbruch.[6] In der folgenden Zeit spielte Garr vor allem Gaststar in Fernsehserien und hatte 1972 etwa regelmäßige Auftritte in The Sonny and Cher Comedy Hour, einer Varietéshow von Sonny Bono und Cher.
1974 erhielt Garr zwei ihrer ersten bekannteren Filmrollen: in Francis Ford Coppolas Der Dialog war sie kurz als Geliebte von Gene Hackmans Hauptfigur zu sehen, und in Frankenstein Junior von Mel Brooks hatte sie eine größere Nebenrolle als Laborassistentin Inga. In der Folge etablierte sich Garr vor allem als Schauspielerin in komödiantischen Rollen für oftmals schrullig oder nervös wirkende Frauen. Die Filmkritikerin Pauline Kael nannte sie in diesem Zusammenhang einmal „die lustigste neurotische alberne Dame auf dem Bildschirm“.[7]
In einem ernsteren Genre bewies sich Garr 1977 als „Ronnie Neary“, die Ehefrau von Richard Dreyfuss’ Hauptfigur, in Steven Spielbergs Science-Fiction-Klassiker Unheimliche Begegnung der dritten Art. In den darauffolgenden Jahren arbeitete sie unter anderem mit bekannten Regisseuren wie Carl Reiner bei Oh Gott … (1979), John Schlesinger bei Da steht der ganze Freeway Kopf (1981) sowie erneut mit Francis Ford Coppola bei dem Liebesfilm Einer mit Herz (1982), in dem sie eine der beiden Hauptrollen übernahm. Ebenfalls 1982 hatte Garr einen ihrer größten Erfolge mit der Travestie-Filmkomödie Tootsie von Sydney Pollack, in der sie als Schauspielschülerin „Sandy“ die Freundin von Dustin Hoffman spielte. Hierfür wurde sie für einen Oscar, einen National Society of Film Critics und einen BAFTA Award jeweils in der Kategorie Beste Nebendarstellerin nominiert,[8] was zugleich ihre wichtigsten Einzel-Berücksichtigungen für einen großen Filmpreis im Laufe ihrer Karriere darstellten.
1983 spielte Garr in einer Hauptrolle die arbeitende Frau eines von Michael Keaton gespielten Arbeitslosen in der Komödie Mr. Mom, der sich daraufhin um den Haushalt kümmern muss.[9] Zwei Jahre später hatte sie eine auffällige Nebenrolle in Martin Scorseses Schwarzer Komödie Die Zeit nach Mitternacht (1985) als überdrehte Alt-Hippie-Frau. In den 1990er-Jahren hatte Garr Hauptrollen in mehreren Fernsehserien, die aber alle schon nach kurzer Zeit eingestellt wurden. In der Erfolgsserie Friends verkörperte sie ab 1997 in drei Gastauftritten die Rolle der Phoebe Abbott, die leibliche Mutter der von Lisa Kudrow dargestellten Hauptfigur Phoebe Buffay. Nennenswerte Filmauftritte in dieser Dekade hatte sie unter anderem in Robert Altmans Prêt-à-Porter (1994), dessen Besetzung inklusive Garr vom National Board of Review einen Preis als Bestes Schauspielensemble erhielt, sowie in den Filmkomödien Dumm und Dümmer (1994) und Michael (1996).
Aufgrund gesundheitlicher Probleme musste sie ab Ende der 1990er-Jahre ihr Arbeitspensum verringern, trat danach aber noch vereinzelt in Filmen sowie als Gaststar in mehreren Fernsehserien auf (etwa 2005 bei Law & Order: Special Victims Unit). Als Theaterschauspielerin war sie 1999 am Off-Broadway im Theaterstück The Vagina Monologues zu sehen.[10] 2011 beendete Garr ihre Schauspielkarriere;[11] insgesamt umfasste ihr filmisches Schaffen zu diesem Zeitpunkt rund 160 Film- und Fernsehproduktionen in fast 50 Jahren.
Von 1993 bis 1996 war sie mit dem Bauunternehmer John O’Neil verheiratet und hatte dadurch ab 1993 eine Adoptivtochter. 2005 veröffentlichte sie mit Speedbumps: Flooring It Through Hollywood eine Autobiografie.[12] Während ihrer aktiven Filmkarriere war Garr ein häufiger Gast in amerikanischen Talkshows, so bezeichnete David Letterman die Schauspielerin nach ihrem Tod als einen seiner „Allzeit-Lieblingsgäste“.[13]
Im Jahr 1999 wurde bei Garr Multiple Sklerose diagnostiziert. Nach ihren Angaben hatten sich erste Anzeichen der Erkrankung bereits fast 20 Jahre zuvor bemerkbar gemacht, waren aber zunächst ohne Diagnose geblieben. 2002 trat sie damit an die Öffentlichkeit und klärte seitdem öffentlich als Sprecherin über die Krankheit auf.[14][15] Am 29. Oktober 2024 erlag sie im Alter von 79 Jahren Komplikationen ihrer Erkrankung.[16]
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