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Translativ

Kasus für das Ergebnis einer Veränderung Aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie

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Der Translativ ist ein Kasus, der in den meisten finno-ugrischen Sprachen vorkommt, beispielsweise in Ungarisch, Finnisch und Estnisch, aber auch im wolgafinnischen Zweig der Sprachfamilie, z. B. im Mordwinischen.
Er bezeichnet einen Zustand oder eine Eigenschaft als Ergebnis eines vorangegangenen Vorgangs oder einer Veränderung bzw. oft auch eine Zeitangabe. Deutsche Entsprechungen stehen oft im Dativ bzw. sind adverbiale Ergänzungen und benötigen dann eine Präposition (meist zu).

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Beispiele

Finnisch

(1)Häntuliisä-ksi
ErwurdeVater-Translativ
„Er wurde (wörtl.: zu einem) Vater.“
(2)Joulu-ksilähdimmekotiin
„Zu Weihnachten fuhren wir nach Hause.“

Estnisch

(2)Ma jäänkaheksnädalaks
„Ich bleibe zwei Wochen.“

Ungarisch

(aus der Grammatik von J. Tompa, siehe Literatur)

(3)Ezt a csikót az- nevelem,ami apja volt:híres versenyló-
„Dieses Fohlen erziehe ich dazu,was sein Vater war:zu einem berühmten Rennpferd.“
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Literatur

  • Hadumod Bußmann (Hrsg.): Lexikon der Sprachwissenschaft. 3. aktualisierte und erweiterte Auflage. Kröner, Stuttgart 2002, ISBN 3-520-45203-0.
  • Irja Grönholm: Kauderwelsch Band 55, Estnisch Wort für Wort, 3. Auflage, Bielefeld 2002, ISBN 3-89416-245-7.
  • József Tompa: Kleine Ungarische Grammatik. VEB Verlag Enzyklopädie, Leipzig 1972.
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