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Ulrich Reitz

deutscher Zeitungsjournalist Aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie

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Ulrich Reitz (* 22. Oktober 1960 in Mönchengladbach) ist ein deutscher Journalist. Er war zwischen Oktober 2014 und Februar 2016 Chefredakteur des Nachrichtenmagazins Focus. Seitdem ist er weiterhin Focus online-Chef-Korrespondent[1] und Gesprächspartner des Focus auf Youtube, teilweise unter dem Titel „Reitz-Thema“.[2][3]

Beruflicher Werdegang

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Reitz, der an der Universität Bonn Politikwissenschaft und Germanistik mit Magisterabschluss studiert hat, begann während des Studiums seine journalistische Tätigkeit beim örtlichen General-Anzeiger. Direkt nach dem Studium absolvierte er ab 1985 ein Volontariat bei der Tageszeitung Die Welt, ebenfalls in Bonn. Dort war er anschließend als Redakteur im Nachrichtenressort tätig, bevor er 1987 in die Parlamentsredaktion wechselte. 1989 übernahm er das Ressort Innenpolitik.

1992 wechselte er als erster Leiter des Bonner Redaktionsbüros zum Magazin Focus.

Im Oktober 1997 übernahm er die Chefredaktion der Rheinischen Post in Düsseldorf.

Er war von Juli 2005 bis Juni 2014[4] Chefredakteur der Westdeutschen Allgemeinen Zeitung (WAZ) in Essen, zudem von Dezember 2009 bis Dezember 2010 Chefredakteur des Onlineportals Der Westen[5] und Chef des zentralen Content Desks der WAZ-NRW-Titel in Essen. Als Mitglied der Geschäftsleitung der WAZ-Mediengruppe vertrat er zudem die Angelegenheiten aller Zeitungsredaktionen des Hauses.

Am 1. Oktober 2014 trat er die Nachfolge von Jörg Quoos als Chefredakteur des Focus an.[6]

Am 21. Januar 2016 benannte der Konzern Hubert Burda Media Robert Schneider als Nachfolger auf dem Posten als Chefredakteur des Focus ab 1. März 2016.[7] Bis Januar 2017 war Reitz Editor-at-large für die Themengebiete Politik und Debatte des Focus.[8] Seit Februar 2021 ist Reitz Chefkorrespondent bei Focus Online.[9]

1996 veröffentlichte Reitz eine Biographie über Wolfgang Schäuble.

Am 1. September 2008 wurde Reitz die Ehrennadel des Westdeutschen Handwerkskammertags verliehen.

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Positionen und Kritik

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Als Chefredakteur verantwortete Ulrich Reitz ein umstrittenes Focus-Titelbild zu den sexuellen Übergriffen in der Silvesternacht 2015/16 in Köln. Das Cover, welches eine unbekleidete Frau mit schwarzen Handabdrücken auf dem Körper zeigte, wurde als rassistisch und sexistisch kritisiert. Beate Wedekind, ehemalige Chefredakteurin bei Bunte und Elle, rief öffentlich zum Boykott des Hefts auf.[10] Der Geschäftsführer des Deutschen Presserats, Lutz Tillmanns, wies darauf hin, dass beim Presserat Beschwerden eingingen,[11] und die Grünen-Politikerin Simone Peter kritisierte: „Kann man nicht über sexualisierte Gewalt an Frauen berichten, ohne dabei auf frauenverachtende Weise altbekannte Vorurteile zu bedienen und durch eine rassistische Darstellung … rechte Hetze zu verstärken?“[12] Reitz äußerte hierzu: „Wir bilden ab, was leider passiert ist“ und erklärte, die kritischen Stimmen hätten „Angst vor der Wahrheit.“[10][13]

In einer Focus-Kolumne äußerte Ulrich Reitz zur kirchlich unterstützten Seenotrettungsinitiative United4Rescue und dem Einsatz des Rettungsschiffs unter anderem: „Mit ihrem ‚Sea Watch‘-Einsatz greift die Kirche Europas Regierungen an“ – wobei er kritisierte, dass die Kirche sich nicht um Kosten, soziale Folgen und Integrationslasten kümmere und die politischen Konsequenzen ihres Engagements ignoriere.[14] Im Gegensatz dazu unterstrich der Ratsvorsitzende der Evangelischen Kirche in Deutschland, Heinrich Bedford-Strohm, in der Debatte zum Engagement der Kirche, dass es „nichts mit politischem Aktivismus, sondern mit dem Kern christlichen Glaubens und Handelns“ zu tun habe, Menschen in Seenot zu retten.[15]

Als Journalist vertritt Ulrich Reitz eine stark pro-israelische Position, insbesondere während des Krieges in Israel und Gaza nach dem Terrorangriff der Hamas im Oktober 2023. Diesbezüglich stellte er auch Vergleiche zum Nationalsozialismus an, so bezeichnete er Hamas-Videos der gefangenen israelischen Geiseln als "Ausschnitt aus einem KZ" und unterstellte dem palästinensischen Volk mit Bezug auf den Großmufti von Jerusalem auch eine pauschale Nähe zum deutschen Nationalsozialismus: "Wir haben vielleicht gerade vergessen, dass die Palästinenser nationalsozialistische Wurzeln haben. Und jeder, der mitläuft bei so einer Palidemo, der hat auch die Nazis im Gepäck."[16] Anlässlich der Anerkennung eines palästinensischen Staates durch Frankreich und Großbritannien äußerte Reitz seine Sorge, dass "die arabische Bevölkerung in den Ländern wächst und zunehmend politischen Einfluss hat. Ein Trauerspiel."[17] Anlässlich der verheerenden Situation in Gaza zeigte Reitz sich im Juli 2025 skeptisch ob der Authentizität der Berichte: "Es gibt in Gaza keine Journalisten, die uns ein einigermaßen objektives Bild geben können. Ich nehme die Bilder nicht ernst. Sie sind Teil der Propaganda der Hamas. Und man muss sagen: Die Hamas hat den Propagandakrieg bislang gewonnen."[18]

Entschieden wandte sich Reitz zudem gegen die Aufnahme palästinensischer Kinder in Deutschland, diese "würden kaum allein kommen, sie brächten Angehörige mit, es könnte der Start einer weiteren ungeordneten Migration werden. Palästinenser sind Staatenlose – einmal hier, können sie de facto nicht mehr abgeschoben werden in ihre Heimat. Plus: In den palästinensischen Gebieten beginnt die islamistische, antisemitische Indoktrination der Bevölkerung früh – im frühen Kindheitsalter."[19]

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Privates

Ulrich Reitz lebt heute in Düsseldorf. Er ist verheiratet und hat fünf Kinder.[20]

Schriften

Quellen

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