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Umzeichnungsplan für Schmalspurtriebfahrzeuge 1992
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Der Umzeichnungsplan für Schmalspurtriebfahrzeuge zeigt, welche Betriebsnummern die schmalspurigen Triebfahrzeuge der Deutschen Reichsbahn (DR) und der Deutschen Bundesbahn (DB) ab 1992 erhielten oder erhalten sollten.

Hintergrund
Zusammenfassung
Kontext
Triebfahrzeuge waren zum damaligen Zeitpunkt bei beiden deutschen Bahnen mit einer Betriebsnummer gekennzeichnet, die aus einer Baureihennummer (auch Stammnummer genannt), einer Ordnungsnummer und einer Prüfziffer bestanden. In Vorbereitung der Fusion der beiden Staatsbahnen führte die DR am 1. Januar 1992 das Baureihenschema der DB ein. Dazu wurden alle Baureihen der DR mit neuen Baureihenbezeichnungen versehen. Die schmalspurigen Dampflokomotiven wurden in die Baureihe 099, schmalspurige Diesellokomotiven in die Baureihe 299 und die schmalspurigen Kleinlokomotiven in die neugeschaffene Baureihe 399 eingereiht. Während die regelspurigen Triebfahrzeuge die bisherigen Ordnungsnummern beibehielten, wurden die schmalspurigen Triebfahrzeuge mit neuen Ordnungsnummern versehen. Damit bekamen sämtliche Schmalspurlokomotiven vollständig neue Betriebsnummern, die keinen Rückschluss auf die bisherigen zuließen.
Die Fahrzeuge wurden nach ihrer Spurweite gruppiert und dann nach ihren bisherigen Betriebsnummern sortiert. Die erste Ziffer der Ordnungsnummer leitet sich von der Spurweite ab (zum Beispiel 7 = 750 mm). Für die Meterspurlokomotiven wurden Ordnungsnummern von 101 bis 109 für die DB und ab 110 für die DR vorgesehen.
Da alle schmalspurigen Lokomotiven der DR später an neue Betreiber übergingen, wurden die neuen Nummern nur kurzzeitig bei der Deutschen Reichsbahn und teilweise noch ab 1994 bei der Deutschen Bahn AG verwendet. Viele Lokomotiven fuhren auf Grund von Z-Stellungen, Ausmusterungen oder Verkäufen nie mit der neuen Nummer. Da die meisten Betreiber wieder die früheren Nummern der Reichsbahnzeit nutzen, sind die neuen Betriebsnummern heute nicht mehr gebräuchlich. Lediglich zu besonderen Anlässen werden sie gelegentlich angebracht.
Da die Festland-Schmalspurbahnen der DB zum Zeitpunkt der Umzeichnung bereits stillgelegt und die Fahrzeuge verkauft waren, betrafen die Änderungen lediglich noch vier Kleinlokomotiven und einen Triebwagen der Wangerooger Inselbahn. Die Lokomotiven wurden ebenfalls in die neue Baureihe 399 eingeordnet und der Triebwagen bekam zur Vereinheitlichung eine neue Ordnungsnummer. Hier wurden die geänderten Nummern bis zur vollständigen Ausmusterung im Jahr 1999 benutzt. Neubeschaffungen erhielten ab 1992 Nummern nach dem neuen Schema und sind damit bis heute im Dienst.
Die Umzeichnung führt auch heute noch zu Verwechslungen, da ähnliche Nummernbereiche verwendet wurden. So entspricht beispielsweise die Lokomotive mit der neuen Nummer 099 747-8 nicht der mit der früheren Nummer 99 1747-7 bzw. 99 747. Daher ist dieser Plan noch heute wichtig bei der Identifikation von Triebfahrzeugen auf Fotos, Videos oder Dokumenten.
Die folgende Liste zeigt die verschiedenen Betriebsnummern der Fahrzeuge bei der DR bzw. der DB, den Typ bzw. die Baureihe sowie das Bahnbetriebswerk, bei dem das Triebfahrzeug zu dem Zeitpunkt beheimatet war.
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Dampflokomotiven
Zusammenfassung
Kontext
Insgesamt waren für 85 Dampflokomotiven der DR neue Nummern vorgesehen, davon 56 für 750-mm-, fünf für 900-mm- und 24 für 1000-mm-Spurweite.
750 mm




Die Lokomotiven mit einer Spurweite von 750 mm waren auf den Sächsischen Schmalspurbahnen sowie bei der Rügenschen Kleinbahn im Einsatz.
900 mm

Die Lokomotiven mit 900 mm Spurweite waren auf der Strecke Bad Doberan–Kühlungsborn im Einsatz.
1000 mm
Die meterspurigen Dampflokomotiven waren im Harzer Schmalspurnetz zu finden.
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Diesellokomotiven
Die zehn auf Meterspur umgebauten Diesellokomotiven der Baureihe 199.8 erhielten die neue Reihenbezeichnung 299.1 und waren ebenfalls im Harz im Einsatz.
Kleinlokomotiven
Zusammenfassung
Kontext

Bei der DB bekamen vier meterspurige Lokomotiven der Reihe 329 bei der Wangerooger Inselbahn neue Nummern.
Die DR versah drei Lokomotiven der Berliner Parkeisenbahn (600 mm Spurweite) mit neuen Nummern. Mit 750 mm Spurweite wurden nur zwei Loks der erzgebirgischen Schmalspurbahnen berücksichtigt. Eine dritte Lok auf Rügen wurde zuerst einer falschen Baureihe zugeordnet, dies wurde im November 1992 korrigiert. Acht Fahrzeuge mit 1000 mm Spurweite waren im Harzer Schmalspurnetz und bei der Industriebahn Halle (Saale) beheimatet.
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Verbrennungstriebwagen
Im Zuge der Gruppierung der Ordnungsnummern nach der Spurweite erhielt auch ein vierachsiger Leichtbau-Dieseltriebwagen der Wangerooger Inselbahn eine neue Ordnungsnummer. Die Stammnummer blieb dabei unverändert.
Die beiden im Harz vorhandenen Triebwagen erhielten keine Nummer der Baureihe 699, sondern wurden entsprechend ihrer seinerzeitigen Vorhaltung als Museums-/Traditionsfahrzeug als 688 (ex-NWE T3) und 788 (ex-GHE T1) umgezeichnet.[1] Diese Nummern waren nicht dafür vorgesehen, am Fahrzeug angeschrieben zu werden. Dort sollten weiterhin die Traditionsnummern angebracht sein.
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Literatur
- Kennzeichnung der Triebfahrzeuge der DR – Umnummerierung der Triebfahrzeuge, gültig ab 1. Januar 1992, Deutsche Reichsbahn, Zentrale Hauptverwaltung – Abt. Öffentlichkeitsarbeit und Presse, 1991
- Modelleisenbahner, Ausgaben 11 und 12 / 1991
Siehe auch
Einzelnachweise
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