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Klassifikation der Wirtschaftszweige
Klassifikation der Wirtschaftszweige durch das deutsche Statistische Bundesamt Aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
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Die Klassifikation der Wirtschaftszweige (WZ) (zwischen 1961 und 2002 Systematik der Wirtschaftszweige) ist die in der deutschen amtlichen Statistik gebräuchliche Klassifikation der Wirtschaftszweige durch das Statistische Bundesamt. Die klassifikatorische Zuordnung statistischer Einheiten wie Unternehmen oder Betriebe zu einem Wirtschaftszweig ist die Grundlage für die Erstellung von Wirtschafts- und Unternehmensstatistiken, welche Analysen und Vergleiche wirtschaftlicher Aktivitäten ermöglichen. Um aussagefähig zu bleiben und wirtschaftliche Sachverhalte möglichst genau abbilden zu können, wird diese Klassifikation von Zeit zu Zeit an strukturelle Veränderungen angepasst.[1]
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WZ 2025
Zusammenfassung
Kontext
Zum 1. Januar 2025 wurde für Deutschland eine neue Klassifikation der Wirtschaftszweige (WZ 2025) eingeführt. Die WZ 2025 löst damit grundsätzlich die zuvor geltende WZ 2008 ab, wird jedoch für Berichtszeiträume ab dem 1. Januar 2025 zunächst stufenweise in den betroffenen Statistikbereichen (beispielsweise in den konjunkturellen und strukturellen Unternehmensstatistiken, Preisstatistiken, Umweltstatistiken, Volkswirtschaftlichen Gesamtrechnungen etc.) eingeführt. Bis zur vollständigen Ablösung der WZ 2008 durch die WZ 2025 gelten beide Klassifikationen parallel.[2]
Die WZ 2025 umfasst 22 Wirtschaftsabschnitte:
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Geschichte
Zusammenfassung
Kontext
Die bis zum 31. Dezember 2024 gültige Version WZ 2008 ist die überarbeitete Version der WZ 2003, die wiederum auf den Vorgängerversionen WZ 93, WZ 79, WZ 70 und WZ 61 aufbaute. Bei einigen Statistiken waren noch lange die jeweiligen Vorgängerversionen in Gebrauch.
WZ 2008
Die Systematik WZ 2008 gilt seit 1. Januar 2008.[3] Verschiedene Statistiken der amtlichen Statistik wurden jedoch erst nach und nach auf die neue Systematik umgestellt, z. B. die Beschäftigtenstatistik ab 2009, jedoch die Volkswirtschaftliche Gesamtrechnung erst im Rahmen der Revision 2011, die am 1. September 2011 veröffentlicht wurde.[4] Damit die Beschäftigungsstatistik schon früher valide Daten gemäß der neuen Systematik ausweist, wurden Fälle, die maschinell nicht treffsicher umgestellt werden konnten, im Jahr 2008 vom Betriebsnummern-Service der Bundesagentur für Arbeit überprüft.
Die WZ 2008 beruht gemäß Artikel 8 der Verordnung (EG) Nr. 1893/2006 auf der Statistischen Systematik der Wirtschaftszweige in der Europäischen Gemeinschaft (NACE) Rev. 2 und unterscheidet sich erheblich von ihren Vorgängerversionen:
- Die Gliederungsebene der Unterabschnitte aus WZ 2003 (2 Buchstaben) wurde vollständig verworfen.
- Die Anzahl der Abteilungen, Gruppen und Klassen wurde deutlich erhöht.
- Die Anzahl der Unterklassen wurde deutlich reduziert.
- Die Bedeutung der einzelnen Codes wurde auf allen Hierarchieebenen stark verändert (z. B. bedeutet Abschnitt C in WZ 2003 „Bergbau und Gewinnung von Steinen und Erden“, in WZ 2008 jedoch „Verarbeitendes Gewerbe“).
Die WZ 2008 umfasst 21 Wirtschaftsabschnitte:
WZ 2003
Die WZ 2003 baut ebenso wie bereits die WZ 93 auf der Statistischen Systematik der Wirtschaftszweige in der Europäischen Gemeinschaft (NACE) Rev. 1.1 auf, hat jedoch eine zusätzliche, feinere Hierarchieebene (Wirtschaftsunterklassen).[5]
Die WZ 2003 und WZ 93 unterscheiden sich in vielen Punkten von der älteren WZ 79. Diese Tatsache lässt längere Zeitvergleiche mit wirtschaftssystematisch gegliederten statistischen Daten nicht oder nur sehr eingeschränkt zu, erleichtert dafür aber internationale Vergleiche.
Die Klassifikation ist hierarchisch gegliedert:
Beispiel
| D | Verarbeitendes Gewerbe |
| DE | Papier-, Verlags- und Druckgewerbe |
| 22 | Verlagsgewerbe, Druckgewerbe, Vervielfältigung von bespielten Ton-, Bild- und Datenträgern |
| 221 | Verlagsgewerbe |
| 2211 | Verlegen von Büchern |
| 22112 | Verlegen von Adressbüchern |
Die 17 Wirtschaftsabschnitte (höchste Hierarchiestufe):
Für verschiedene Statistiken werden Wirtschaftsabschnitte zu Wirtschaftsbereichen zusammengefasst. Eine zusammenfassende Bezeichnung für C, D, E und manchmal F lautet Produzierendes Gewerbe. Die Wirtschaftsabschnitte ab G bezeichnen die Dienstleistungsbereiche.
WZ 1993
Die WZ 93 hatte in der obersten Gliederungsebene folgende 17 Abschnitte:[6]
WZ 1979
Die WZ 79 beruht auf folgender Gliederung:[7][8]
Die zehn Abteilungen sind:[9]
Dabei wurden die Abteilungen 0–7 dem Sektor „Unternehmen“ zugeordnet, die Abteilungen 8 und 9 bilden jeweils den zugehörigen Sektor ab.
Die Abteilungen 1–3 wurden unter dem Oberbegriff Produzierendes Gewerbe zusammengefasst.[9] Darauf baute die SYPRO (Systematik im Produzierenden Gewerbe) auf.
WZ 1970
WZ 1961
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Siehe auch
Weblinks
- Übersicht der Klassifikationen, Statistisches Bundesamt Deutschland
- Klassifikation der Wirtschaftszweige, Ausgabe 2025
- Klassifikation der Wirtschaftszweige, Ausgabe 2008
- Klassifikation der Wirtschaftszweige, Ausgabe 2003
- Klassifikation der Wirtschaftszweige, Ausgabe 1993
- Systematik der Wirtschaftszweige, Ausgabe 1979 (WZ 79)
- Systematik der Wirtschaftszweige, Ausgabe 1970 (WZ 70)
- Systematik der Wirtschaftszweige, Ausgabe 1961 (WZ 61)
- Statistisches Bundesamt (Hrsg.): Informationen aus der amtlichen Statistik. Nr. 2, 2006, ZDB-ID 2183462-3, Fachausschuß Klassifikationen, S. 17–18 (statistischebibliothek.de [PDF]).
- Vergleich WZ 93 und WZ 79 (Literaturhinweis)
- Entwicklung der Wirtschaftssystematiken seit 1939, mit Vergleichen (PDF; 805 kB) ( vom 30. September 2007 im Internet Archive)
- Die Internetseite des Betriebsnummern-Service der Bundesagentur für Arbeit
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Einzelnachweise
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