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Gemeinde in Deutschland Aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Wilster ist eine Stadt im Kreis Steinburg in Schleswig-Holstein.
Wappen | Deutschlandkarte | |
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Basisdaten | ||
Koordinaten: | 53° 55′ N, 9° 22′ O | |
Bundesland: | Schleswig-Holstein | |
Kreis: | Steinburg | |
Verwaltungsgemeinschaft: | Amt Wilstermarsch | |
Höhe: | 2 m ü. NHN | |
Fläche: | 2,71 km2 | |
Einwohner: | 4389 (31. Dez. 2023)[1] | |
Bevölkerungsdichte: | 1620 Einwohner je km2 | |
Postleitzahl: | 25554 | |
Vorwahl: | 04823 | |
Kfz-Kennzeichen: | IZ | |
Gemeindeschlüssel: | 01 0 61 113 | |
LOCODE: | DE WIL | |
Adresse der Stadtverwaltung: |
Kohlmarkt 25 25554 Wilster | |
Website: | www.wilster.de | |
Bürgermeister: | Walter Schulz (CDU) | |
Lage der Stadt Wilster im Kreis Steinburg | ||
Das Gemeindegebiet der Stadt Wilster erstreckt sich am Fluss Wilsterau,[2] einem von rechts mündenden Nebengewässer der Stör an deren Unterlauf in dem nach der Stadt benannten Abschnitt Wilstermarsch des Naturraums Holsteinische Elbmarschen[3] (Haupteinheit Nr. 671) des Norddeutschen Tieflands.
Unmittelbar angrenzende Gemeindegebiete zur Stadt Wilster sind:[2]
Nortorf | ||
Landrecht | ||
Dammfleth, Stördorf |
Der Jahresniederschlag liegt bei 804 mm und ist damit vergleichsweise normal, da er in das mittlere Drittel der in Deutschland erfassten Werte fällt. An 64 % der Messstationen des Deutschen Wetterdienstes werden niedrigere Werte registriert. Der trockenste Monat ist der Februar, die meisten Niederschläge fallen im Juli. Im Juli fallen 2,3 mal mehr Niederschläge als im Februar. Die Niederschläge variieren sehr stark. An nur 21 % der Messstationen werden höhere jahreszeitliche Schwankungen registriert.
Wilster bildet das Zentrum der Wilstermarsch, eines der größten Viehzuchtgebiete Deutschlands (Rotbuntes Niederungsrind). Bereits 1163 wurde zum ersten Mal eine St.-Bartholomäus-Kirche erwähnt, die wohl auf der Wurt nördlich der Wilsterau lag und zum Mittelpunkt einer Siedlung holländischer Kolonisten wurde. 1282 erhielt die Siedlung Lübsches Stadtrecht und gehört damit zu den ältesten Städten Schleswig-Holsteins. Am Übergang über die Au („Op de Göten“) wurde Markt gehalten, dort ist bis heute das alte Rathaus von 1585 erhalten. Es zeugt vom großen wirtschaftlichen Aufschwung Wilsters im 16. Jahrhundert, der durch die Lieferung von Getreide nach Hamburg und Fernhandel mit eigenen Schiffen bis nach Schottland und Portugal entstand.
Die Kriege im 17. und 18. Jahrhundert verringerten den Wohlstand Wilsters, eine zweite Blüte erlebte es jedoch Ende des 18. Jahrhunderts. Aus dieser Zeit stammen die St.-Bartholomäus-Kirche von Ernst Georg Sonnin (erbaut 1775–1780) und vornehme Bürgerhäuser, wie das heutige Rathaus (ehemaliges Palais Doos, 1785/1786) und das Haus Michaelsen (erbaut 1788), von dem heute nur das Gartenhaus in der Sonninstraße erhalten ist (das Wohnhaus wurde von einem Itzehoer Kaufmann 1826 nach Itzehoe transloziert).
Im Jahre 1878 bekam Wilster einen Eisenbahnanschluss, wodurch auch in kleinerem Umfang Industrie entstand. Dadurch und dank der damaligen Nachfrage nach Agrarprodukten wurde die Zeit bis zum Ersten Weltkrieg zu einer weiteren Blütezeit Wilsters. Nach dem Krieg hatte es damit zu kämpfen, dass Gewerbe eingingen und Bewohner abwanderten. Der Neubau der Kasenorter Schleuse (1925) sorgte dafür, dass die Wilsterau schiffbar blieb.
Heute dient Wilster als Unterzentrum für die umliegenden Gebiete. Seit dem 1. Juli 2005 bildet die Stadt Wilster mit dem Amt Wilstermarsch eine Verwaltungsgemeinschaft. Seitdem führt das Amt Wilstermarsch die Verwaltungsgeschäfte der Stadt.
Die Ratsversammlung ist die kommunale Volksvertretung der Stadt Wilster. Über die Zusammensetzung entscheiden die Bürger alle fünf Jahre. Die letzte Kommunalwahl fand am 14. Mai 2023 statt. Diese führte bei einer Wahlbeteiligung von 52,5 % zu nebenstehender Zusammensetzung der Stadtvertretung.
Bürgermeister ist Walter Schulz (CDU).
Blasonierung: „Geteilt von Rot und Blau. Oben ein silbernes Nesselblatt, belegt mit einem von Silber und Rot geteilten Schildchen, unten schwimmend auf silbernen Wellen ein goldflossiger, silberner Fisch.“[5]
Weitere Sehenswürdigkeiten: siehe unter Liste der Kulturdenkmale in Wilster
Das Gemeindegebiet wird im motorisierten Individualverkehr durch die Bundesstraße 5 im Abschnitt zwischen Itzehoe und Brunsbüttel erschlossen. Sie verläuft als höhenfrei ausgebaute Kraftfahrstraße südlich um das Stadtgebiet herum und bindet den Ort an der Anschlussstelle gleichen Namens an die in den Ort führende schleswig-holsteinische Landesstraße 136 an.
Wilster verfügt über einen Bahnhof an der Marschbahn. Hier halten die Züge der Regionalbahnlinie 62 im Nahverkehrsverbund Schleswig-Holstein auf der Fahrt zwischen den Bahnhöfen von Itzehoe und Heide (Holst). An beiden Zielbahnhöfen bestehen Übergänge zu Regionalexpresszügen der Linie RE 6 zwischen den Bahnhöfen Hamburg-Altona und Westerland, wobei einzelne Züge dieser Relation auch in Wilster halten, sowie zu einzelnen in Hamburg nach Westerland durchgebundenen Zügen der Intercity-Linien 27 und 30.
Neben dem Regionalbahnverkehr ist Wilster ebenfalls mittels der Buslinie 6606 mit der Kreisstadt Itzehoe (sowie in Gegenrichtung mit dem Wirtschaftszentrum Brunsbüttel) verbunden. Wilster bildet innerhalb des vom zuständigen Aufgabenträger Zweckverband ÖPNV Steinburg regelmäßig überplanten Teilnetzes West/Wilstermarsch ein lokales Zentrum. Hier besteht der zentrale Umstiegspunkt zu weiteren Busverkehren (u. a. nach Kudensee, Sankt Margarethen, Brokdorf und Wewelsfleth).
Schülerzahlen aus dem Schuljahr 2020/2021[6]
u. a.
Die Ortstafel, wie sie nach einer Überarbeitung seit 1992 als Beispiel in der StVO dient. |
Wilster im Kreis Steinburg verdankt seine Bekanntheit auch dem Umstand, dass dieser Ort seit Einführung der neuen Straßenverkehrs-Ordnung im Jahr 1971 als Beispiel für die Ortstafel (Zeichen 310) dient.[7] Vorher diente Rünthe als Beispiel für die Ortstafel.
Westlich von Wilster liegt das 2007 dauerhaft heruntergefahrene Kernkraftwerk Brunsbüttel, südlich das Ende 2021 stillgelegte Kernkraftwerk Brokdorf, jeweils an der Elbe aufgrund des Kühlwasserbedarfs. Das Umspannwerk Wilster West[8] liegt ca. 1 km westlich der Stadt, allerdings auf Gemarkung der Nachbargemeinde Nortorf (Wilstermarsch). Dort endet auch NordLink, ein Interkonnektor, dessen Seekabel aus Norwegen bei Büsum anlandet und als Erdkabel weitergeführt wird. In der dem UW benachbarten Anlage NordLink HVDC Wilster wird die Hochspannungs-Gleichstrom-Übertragung in das deutsche Hochspannungsnetz von Tennet TSO eingespeist, zudem ist sie Ausgangspunkt für den Suedlink Wilster–Bergrheinfeld/West, die Westküstenleitung endet nominell bereits in Brunsbüttel.
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