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Erbauer der Semmeringbahn Aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Carl[Anm. 1] Ritter von Ghega (* 10. Jänner 1802 in Venedig; † 14. März 1860 in Wien[1][2]) war ein österreichischer Ingenieur und der Erbauer der Semmeringbahn von Gloggnitz bis Mürzzuschlag.
Carlo Ghega wurde als Sohn albanischer Eltern in Venedig geboren. Ursprünglich sollte er wie sein Vater Anton de Ghega Marineoffizier werden, allerdings zeigte sich früh, dass seine mathematische Begabung größer als seine Liebe zum Meer war. Nach dem Besuch des k. k. Militärkollegiums ging er mit 15 Jahren zum Studium an die Universität Padua, wo er bereits nach einem Jahr sein Diplom als Ingenieur und Architekt erhielt und ein weiteres Jahr später, bereits mit 17 Jahren, den Doktortitel für Mathematik.
Seine Ingenieurslaufbahn begann er mit Straßen- und Wasserbauten in Venetien. Unter anderem wirkte er am Bau der Strada d’Alemagna, der Straße von Treviso nach Cortina d’Ampezzo, mit. Bereits 1833 veröffentlichte er sein erstes Fachbuch. In der Zeit von 1836 bis 1840 war er Bauleiter für die Teilstrecke Lundenburg bis Brünn der Kaiser-Ferdinand-Nordbahn. Während dieser Zeit (1836–1837) studierte er auch das Eisenbahnwesen in England und anderen europäischen Staaten. Im Jahr 1842 wurde Ghega Gesamtplanungsleiter der zukünftigen südlichen Staatseisenbahn, weshalb er im selben Jahr eine Studienreise in die USA unternahm, um die dortigen Bahnstrecken in Gebirgen zu studieren. Die auf dieser Reise gewonnenen Erkenntnisse flossen nicht nur in die Planung und den Bau der Semmeringbahn ein, sondern auch in zwei Publikationen. Ghega veröffentlichte die meisten seiner Schriften parallel zur deutschen auch in identischen italienischen und französischen Ausgaben.
Nach seiner Rückkehr zu den Staatseisenbahnen wurde er mit der Planung für die Errichtung der Bahnlinie Richtung Süden, von Gloggnitz über Mürzzuschlag und Graz bis nach Triest beauftragt. Die Bahnüberquerung des Semmerings wurde von vielen seiner Zeitgenossen als technisch aufwändig bis hin zu ‚nicht möglich‘ angesehen. Aber bereits 1844 legte er einen Plan für die Überwindung des Semmerings vor, der den Betrieb mit herkömmlichen Dampflokomotiven mit Adhäsionsantrieb vorsah, unter Verzicht auf Zahnstangen oder den Seilebenen-Betrieb. Noch bevor der Bau beschlossen wurde, begann Ghega bereits die Konstruktion von Lokomotiven voranzutreiben, die derartige Steigungen überwinden können.
Der Baubeginn für die Semmeringbahn war 1848. Noch vor der Fertigstellung 1854 wurde der Ingenieur im Jahr 1851 in den Ritterstand erhoben. Carl Ritter von Ghega entwarf in den Jahren 1853/1854 ein Eisenbahnnetz für die gesamte Habsburger Monarchie und wurde in den darauf folgenden Jahren mit dem Entwurf für Eisenbahnstrecken in Siebenbürgen beauftragt, jedoch konnte er dieses Projekt nicht mehr zu Ende führen, da er bereits am 14. März 1860 in Wien in seinem Wohnhaus an der Ecke Rotenturmstraße/Lugeck an Tuberkulose starb. Das Leichenbegängnis fand am 16. März auf dem Währinger Friedhof statt.[3][4]
1858 wurde die letzte Eisenbahn in der Donaumonarchie privatisiert, ein halbes Jahr später wurde auch die Dienststelle Ghegas aufgelöst. Sein in der Öffentlichkeit weitgehend unbekanntes Leben war Stoff für fünf Romane und zahlreiche Mythen.
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