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italienischer Autor, Dokumentarfilmer, Künstler, Politikwissenschaftler und Soziologe Aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Dario Azzellini (* 30. November 1967 in Wiesbaden) ist ein italienischstämmiger Politikwissenschaftler, Soziologe, Autor, Dokumentarfilmer und Künstler.
Dario Azzellini studierte von 1986 bis 1988 Politikwissenschaft, Romanistik und Anglistik an der Universität Mainz und schloss dort sein Grundstudium ab. Er wechselte dann nach West-Berlin, wo er an der FU Berlin den Diplomstudiengang Politikwissenschaften 1993 abschloss. In der Zeit gründete er zusammen mit anderen die linksradikale Initiative Für eine linke Strömung.[1] Seit 1989 pendelt er zwischen Lateinamerika und Berlin und publiziert regelmäßig fachwissenschaftlich. Er absolvierte auch diverse Gastaufenthalte an US-Universitäten. Schwerpunkt seiner Studien sind Umbrüche in der Arbeitswelt, Plattformarbeit, Nachhaltige Arbeit und Just Transition, Prozesse sozialer Transformation, soziale Bewegungen, partizipative Demokratie, und Arbeiterselbstverwaltung.
Er veröffentlichte zahlreiche Bücher, Buchkapitel und wissenschaftliche Artikel über Arbeiterkontrolle und Selbstverwaltung, soziale Bewegungen, Arbeitskämpfe, die Privatisierung militärischer Dienstleistungen und Migration, sowie über die politischen Entwicklungen und die Geschichte von Venezuela, Mexiko, Kolumbien und Italien, die in mehrere Sprachen übersetzt wurden. Seine Essays erschienen unter anderem in Work in the Global Economy,[2] New Technology, Work and Employment,[3] Critical Sociology,[4] Latin American Perspectives,[5] Socialism and Democracy, Blätter für deutsche und internationale Politik, und PROKLA. Er ist Mitherausgeber des Journal of Labor and Society (New York) und der International Encyclopedia of Revolution and Protest. 1500 to the Present und gehört zum Herausgeberrat von Cuadernos de Marte (Buenos Aires), Autogestión. Para Otra Economía (Buenos Aires), Cuadernos de Marte (Buenos Aires), Kavilando (Medellín) und Movimentos Sociais (Universidade Federal de Goiás, Brazil).
Seit 1993 veröffentlichte er Dokumentarfilme zu Nicaragua, Italien, Mexiko und Venezuela. Seit 2014 arbeitet er mit Oliver Ressler an dem Projekt Occupy, Resist, Produce, im Rahmen dessen eine Serie von Filmen über Fabrikbesetzungen und Produktion unter Arbeiterkontrolle in Europa in der aktuellen Krise gedreht werden. Bis 2018 entstanden vier Filme.
Azzellini war auch als Übersetzer aus dem Italienischen und Spanischen tätig. Er übersetzte unter anderem Nanni Balestrini, Marco Revelli, Rossana Rossanda, Mario Moretti, Renato Curcio und Patricio Nolasco. Seit 2004 werden Filme und andere Werke von Azzellini international im Rahmen von Kunstausstellungen präsentiert. Er arbeitete unter anderem mit den Künstlern Oliver Ressler und Lize Mogel zusammen.
2010 promovierte Azzellini in Politikwissenschaften mit einer Untersuchung zu Partizipativer und protagonistischer Demokratie in Venezuela bei Joachim Hirsch an der Johann Wolfgang Goethe-Universität Frankfurt am Main.[6] 2012 promovierte er in Soziologie bei John Holloway und Carlos Figueroa Ibarra an der Benemérita Universidad Autónoma de Puebla (Mexiko).
Von 2010 bis 2017 arbeitete Azzellini in der Abteilung für Politik- und Entwicklungsforschung am Institut für Soziologie der Johannes Kepler Universität Linz, Österreich.[7] Nach Gastaufenthalten am Murphy Institute der City University of New York (CUNY)[8] und der School of Industrial and Labor Relations (ILR) an der Cornell University[9] hat Azzellini ab Sommer 2018 an der Cornell University in der Abteilung für Entwicklungssoziologie gearbeitet.[10] Seit 2020 arbeitet er als Professor im Promotionsstudiengang Entwicklungswissenschaften der Autonomen Universität von Zacatecas[11] in Mexiko und absolviert einen Gastaufenthalt im Programm für Lateinamerikastudien der Cornell University in den USA.[12]
Dario Azzellini ist Gründungsmitglied und Redakteur des 2011 gegründeten Internetarchivs workerscontrol.net, das wissenschaftliche und journalistische Texte zu den Themen Kollektive Selbstverwaltung und Arbeiterselbstverwaltung sammelt.
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