Fusobakterien
Gattung der Familie Fusobacteriaceae / aus Wikipedia, der freien encyclopedia
Fusobakterien (Fusobacterium) sind eine Gattung obligat anaerober, gramnegativer,[1] nicht sporenbildender Bakterien[2], die zu den Gracilicutes gehören. Einzelne Zellen sind schlanke, stäbchenförmige Bazillen mit spitzen Enden.[3][4] Fusobakterien wurden 1900 von Courmont und Cade entdeckt und kommen in der tierischen und menschlichen Flora häufig vor.[5][6]
Fusobakterien | ||||||||||
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Fusobacterium novum in Flüssigkultur | ||||||||||
Systematik | ||||||||||
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Wissenschaftlicher Name | ||||||||||
Fusobacterium | ||||||||||
Knorr |
Aufgrund ihrer Häufigkeit im menschlichen Rachen, der Mund-, Magen-Darm- und (weiblichen) Genitalflora wurden Fusobakterien lange Zeit als normaler Teil der menschlichen Flora betrachtet. Derzeit herrscht Konsens darüber, dass Fusobakterien immer als Krankheitserreger behandelt werden sollten.[7] Aktuell sind etwa 13 Fusobakterien-Arten bekannt. Fusobacterium nucleatum spielt als Krankheitserreger beim Menschen die Hauptrolle,[8] Fusobacterium necrophorum befällt Menschen und Tiere, insbesondere Rinder.[9]
Fusobakterien-Stämme sind an verschiedenen Krankheiten und Infektionen bei Tieren und Menschen beteiligt, darunter beim Menschen an Parodontalerkrankungen, dem Lemierre-Syndrom,[10] Mund-, Kopf- und Halsinfektionen sowie Darmkrebs und topische Hautgeschwüre,[11] bei Tieren u. a. an uterinen Infektionen,[12] der Moderhinke und der Lumpy Jaw Disease des Kängurus.
Die Behandlung von Fusobakterieninfektionen erfolgt in der Regel mit Antibiotika.