Mathetik
Wissenschaft vom Lernen / aus Wikipedia, der freien encyclopedia
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Die Mathetik ist die Wissenschaft vom Lernen.[1]
Das Wort „Mathetik“, vom altgriechischen μάθησις mathēsis „das Lernen“ zu μανθάνω manthanō „ich lerne, verstehe“ und μάθημα mathēma „das Gelernte“,[2][3] bezieht sich auf „lernen“, sowohl im Sinne eines Prozesses als auch eines plötzlichen Erkenntnisgewinnes mit der ähnlich schon von Platon gebrauchten Bedeutung. In ihrer Konzeption geht die Mathetik auf den aus dem östlichen Mähren stammenden Jan Amos Komensky (= Johann Amos Comenius, 1592–1670) zurück, der in seiner Didactica magna die Didaktik als „Lehrkunst“ und die Mathetik als „Lernkunst“ bezeichnete.[4][5] Damit orientiert sich die Mathetik empfängerbezogen am Lernenden, während die Didaktik senderbezogen vom Lehrenden ausgeht.
In ihrer Grundbedeutung schließt Mathetik heute jede Art des Lernens ein, also die Erforschung des Lernens sowohl mit als auch ohne Lehrer. Das Spektrum reicht hier vom Verständnis der Mathetik als „Technologie“[6] bis hin zur Betonung einer „menschengerechten“ beziehungsweise „gehirngerechten“ Orientierung des Lernens an den Bedürfnissen des Lernenden. Bestätigung finden die in der kritischen Pädagogik – bzw. Kritik der Pädagogik – gewonnenen Erkenntnisse der Mathetik auch durch die modernen Neurowissenschaften, deren Forschungsergebnisse mit traditionellen Praktiken der Wissensvermittlung in Schule und Beruf nach Ansicht des Psychiaters M. Spitzer teilweise nicht im Einklang stehen.[7]