Neustadt an der Aisch
Kreisstadt in Bayern, Deutschland / aus Wikipedia, der freien encyclopedia
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Neustadt an der Aisch (amtlich Neustadt a.d.Aisch) ist die im Aischtal gelegene Kreisstadt und neben Bad Windsheim eines der beiden Zentren des mittelfränkischen Landkreises Neustadt an der Aisch-Bad Windsheim. Sie ist eine von 13 leistungsfähigen kreisangehörigen Gemeinden in Bayern und Teil der Metropolregion Nürnberg. Historisch ging Neustadt (so erstmals um 1285 genannt) im 13. Jahrhundert als von Nürnberger Burggrafen geschaffene „neue Stadt“ aus dem südlichen Teil des ehemaligen, seit etwa 741 nachweisbaren Königshofs Riedfeld, heute ein Gemeindeteil Neustadts, hervor.
Wappen | Deutschlandkarte | |
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Basisdaten | ||
Koordinaten: | 49° 35′ N, 10° 37′ O49.5810.608888888889290 | |
Bundesland: | Bayern | |
Regierungsbezirk: | Mittelfranken | |
Landkreis: | Neustadt an der Aisch-Bad Windsheim | |
Höhe: | 290 m ü. NHN | |
Fläche: | 61,21 km2 | |
Einwohner: | 13.419 (31. Dez. 2022)[1] | |
Bevölkerungsdichte: | 219 Einwohner je km2 | |
Postleitzahl: | 91413 | |
Vorwahl: | 09161 | |
Kfz-Kennzeichen: | NEA, SEF, UFF | |
Gemeindeschlüssel: | 09 5 75 153 | |
LOCODE: | DE NSA | |
Stadtgliederung: | 21 Gemeindeteile | |
Adresse der Stadtverwaltung: |
Marktplatz 5 91413 Neustadt an der Aisch | |
Website: | www.neustadt-aisch.de | |
Erster Bürgermeister: | Klaus Meier (SPD) | |
Lage der Stadt Neustadt an der Aisch im Landkreis Neustadt an der Aisch-Bad Windsheim | ||
Geologie
In Neustadt besteht der Boden vor allem aus verschiedenen durcheinander schiebenden Schichten von Keuper. Es zeigen sich Lehrbergton (insbesondere im Bereich des Bahnhofs) und Blasensandstein (dessen Grenze gegen die Lehrbergstufe einen ergiebigen Wasserhorizont bildet) sowie als „Aulehme“ bezeichnete Misch- und Anschwemmungen.[2]:S. 7 f. und 425
Topografie
Durch Neustadt fließt die Aisch. Es münden dort als linker Zufluss der Rengelsbach und als rechte Zuflüsse der ehemals Bachforellen (aber auch Karpfen, Schleien und Goldorfen)[2]:S. 460 und 475 beheimatende Schweinachbach und der im 19. Jahrhundert überdeckte Strahlbach. Mehrere an der Löblerin entspringende Quellen wurden 1575 durch Markgraf Georg Friedrich für das Neue Schloss gefasst. Im Ortsteil Riedfeld fließt zudem der (nach der Pfalz, einem ehemaligen Saalhof in Riedfeld, benannten) Pfalzbach.[2]:S. 55, 68 und 510 Ca. 1 km nordwestlich des Ortes erhebt sich der Stübacher Berg (361 m ü. NHN), ca. 1,5 km westlich der Eichelberg (366 m ü. NHN) und südwestlich der Hutsberg, wo im 19. Jahrhundert der Bahnhof[2]:S. 718 entstand. Neustadt ist baulich mit Kleinerlbach und Diespeck zusammengewachsen.[3] Neustadt an der Aisch zählt zum südlichen Teil der Windsheimer Bucht.
Stadtgliederung
Es gibt 21 amtlich benannte Gemeindeteile:[4][5]
- Birkenfeld
- Chausseehaus (früher bei der Gemeinde Eggensee)
- Diebach
- Eggensee
- Hasenlohe (früher bei der Gemeinde Schauerheim)
- Herrnneuses
- Hohenwürzburg (früher bei der Gemeinde Herrnneuses)
- Kleinerlbach
- Neustadt a.d.Aisch
- Obernesselbach
- Oberschweinach
- Oberstrahlbach (früher bei der Gemeinde Herrnneuses)
- Pulvermühle
- Schauerheim
- Schellert
- Stöckach (früher bei der Gemeinde Unterschweinach)
- Unternesselbach
- Unterschweinach
- Unterstrahlbach
- Virnsbergerhaag (früher bei der Gemeinde Schauerheim)
- Weiherhof (früher bei der Gemeinde Birkenfeld)
Keine amtlich benannten Gemeindeteile sind:
- Am Ellenberg (früher bei der Gemeinde Birkenfeld)
- Fallmeisterei
- Klausberg (früher bei der Gemeinde Birkenfeld)
- Kohlenmühle
- Lohmühle
- Obermühle
- Riedfeld
- Rößleinsdorf
- Stöckachermühle (früher bei der Gemeinde Unterschweinach)
- Wasenmühle
Nachbargemeinden
Nachbargemeinden sind (von Norden beginnend im Uhrzeigersinn): Baudenbach, Diespeck, Emskirchen, Markt Erlbach, Dietersheim, Ipsheim, Sugenheim, Langenfeld.
Klima
- Diagramm Niederschlagsmittelwerte Neustadt a. d. Aisch für den Zeitraum von 1961 bis 1990
- Niederschlagsdiagramm für Neustadt a. d. Aisch (blaue Kurve) vor den Mittelwerten (Quantilen) für Deutschland (grau)
In Neustadt a. d. Aisch beträgt die durchschnittliche Niederschlagsmenge im Jahr 690 mm bzw. 701 mm.
Geißbocksage
1461, zur Zeit des Markgrafen und Kurfürsten Albrecht Achilles, war die Stadt von Feinden belagert worden (Die miteinander verbündeten Bayern, Würzburger und Bamberger hatten in diesem Jahr Neustadt erobert und die Stadt wurde nach elf Wochen, am 25. November, unter Mitwirkung der Einwohner und persönlicher Führung von Albrecht Achilles wieder befreit.[2]:S. 61 und 197). Die Nahrungsmittel innerhalb der Stadtmauern gingen rasch zur Neige, und man sah keine andere Möglichkeit, als sich dem Feind zu ergeben. In diesem Moment kam einer Legende nach ein Schneider auf eine Idee: Er nähte sich selbst in das Fell eines Ziegenbocks ein, setzte dessen Kopf auf und hüpfte meckernd die Stadtmauer entlang. Der Feind sah den wohlgenährten „Geißbock“ und gab die Belagerung in dem Glauben auf, die Neustädter hätten noch mehr als genügend Nahrung. Zur Erinnerung an diese alte Volkssage dreht seit Beginn der 1950er Jahre (nach dem Wiederaufbau des 1947 durch Brand zerstörten Rathauses)[6] der Neustädter Geißbock jeden Tag um zwölf Uhr mittags in der Turmuhr des am Marktplatz befindlichen Neustädter Rathauses meckernd seine Runden. Schüler der Neustädter Mittelschule führen jedes Jahr zur Kirchweih am Marktplatz den Geißbocktanz auf, bei dem die Geißbocksage musikalisch nacherzählt wird.
Passend zur Sage findet sich im Fußgängerdurchlass am Nürnberger Tor ein als Kunstschmiede-Fenstergitter[7] eingemauertes Geißbocksbild, wobei es sich wahrscheinlich um ein altes Maurerzeichen handelt (Wie in anderen Städten war bis zum Dreißigjährigen Krieg auch in Neustadt die Ziegenhaltung von wirtschaftlicher Bedeutung – und wurde es wieder ab der Mitte des 19. Jahrhunderts). Der Geißbock ist als „Schützer der Stadt“ – auch wenn Neustadt an der Aisch (im Gegensatz zu Neustadt am Kulm) 1460/1461 gar nicht von den Baiern angegriffen worden sein mag – dennoch zum Wahrzeichen der Stadt geworden.[2]:S. 445 f.
Eingemeindungen
Am 1. Juli 1969 wurden die bis dahin selbständigen Gemeinden Diebach und Unterschweinach eingegliedert. Am 1. Juli 1970 folgten Teile der aufgelösten Gemeinde Eggensee. Birkenfeld, Herrnneuses, Schauerheim und Schellert kamen am 1. Januar 1972 hinzu.[8] Am 1. Mai 1978 kamen noch Gebietsteile der Nachbargemeinde Diespeck hinzu. Die Reihe der Eingemeindungen wurde am 1. Januar 1980 mit der Eingliederung von Unternesselbach abgeschlossen.[9]
Einwohnerentwicklung seit dem 18. Jahrhundert
Stadt Neustadt
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Ort Neustadt
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Der heutige Gemeindeteil Riedfeld bestand 1629 aus 28 Häusern und der Obermühle.[2]:S. 716
Im Zeitraum 1988 bis 2018 stieg die Einwohnerzahl von 11.060 auf 13.121 um 2.061 Einwohner bzw. um 18,6 %.