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9. Ausgabe der Olympischen Winterspiele, in Innsbruck, Österreich Aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Die Olympischen Winterspiele 1964 (auch IX. Olympische Winterspiele genannt) wurden vom 29. Januar bis 9. Februar 1964 in der österreichischen Stadt Innsbruck ausgetragen.
Austragungsort: | Innsbruck (Österreich) |
Stadion: | Bergisel Skisprungstadion |
Eröffnungsfeier: | 29. Januar 1964 |
Schlussfeier: | 9. Februar 1964 |
Eröffnet durch: | Adolf Schärf (Bundespräsident) |
Olympischer Eid: | Paul Aste (Sportler) |
Disziplinen: | 10 (6 Sportarten) |
Wettkämpfe: | 34 |
Länder: | 36 |
Athleten: | 1091, davon 199 Frauen |
← Squaw Valley 1960 | |
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Medaillenspiegel | |||||
---|---|---|---|---|---|
Platz | Land | G | S | B | Ges. |
1 | Sowjetunion | 11 | 8 | 6 | 25 |
2 | Österreich | 4 | 5 | 3 | 12 |
3 | Norwegen | 3 | 6 | 6 | 15 |
4 | Finnland | 3 | 4 | 3 | 10 |
5 | Frankreich | 3 | 4 | – | 7 |
6 | Deutschland | 3 | 3 | 3 | 9 |
7 | Schweden | 3 | 3 | 1 | 7 |
8 | Vereinigte Staaten | 1 | 2 | 3 | 6 |
9 | Kanada | 1 | 1 | 1 | 3 |
10 | Niederlande | 1 | 1 | – | 2 |
Vollständiger Medaillenspiegel |
Nachdem sich Innsbruck bereits für 1960 beworben hatte und bei der 51. Session des IOC Squaw Valley unterlagen war, konnte es sich bei der 55. IOC-Session am 26. Mai 1959 in München in einem einzigen Wahlgang gegen Calgary und Lahti durchsetzen, wobei letztere deshalb ganz durchfielen, da die Voraussetzungen nicht voll erfüllt waren.[1]
Ergebnisse des Wahlgangs:
1963 wurden in Seefeld (zwischen 30. Januar und 3. Februar) nordische und auf den alpinen Rennstrecken am Patscherkofel und in der Axamer Lizum (zwischen 15. und 17. Februar) Vorolympia-Bewerbe durchgeführt.
Den 30-km-Langlaufbewerb holte sich am 30. Januar Einar Østby, den 10-km-Langlauf der Damen am 31. Januar gewann Alewtina Koltschina. Am 31. Januar/1. Februar gab es auch die Nordische Kombination: Laufsieger: wurde Horst Möhrwald (FRG) vor Alois Kälin und Enzo Perrin (ITA), Sprungsieger Georg Thoma vor Erkka Luiro (FIN) und Willi Köstinger, womit im Endklassement Thoma vor Günther Meinel (GDR) und Tormod Knutsen (NOR) gewann (Rang 6 ging an Köstinger, Rang 15 Kälin, der gestürzt war).
Am 2. Februar gewann der Italiener Marcello De Dorigo vor Lars Olsson (SWE) und Reidar Hjermstad (NOR) den 15-km-Langlauf, die 3 × 5-km-Staffel der Damen brachte einen Sowjeterfolg vor Schweden, GDR und einer internationalen Mannschaft. Letztlich gab es am 3. Februar Spezialskispringen mit keiner überragenden Beteiligung: Sieg Akemi Taniguchi (JAP) vor Rainer Dietel (AUT).[2][3][4][5][6][7][8][9] Die alpinen Bewerbe begannen mit dem Damenslalom am 15. Februar in der Lizum, wobei Edith Zimmermann mit 2,94 s Vorsprung auf Heidi Biebl gewann, da aber mehr als die Hälfte der Teilnehmerinnen scheiterte, wurde diese Generalprobe zur Farce, es war vorsichtiges, defensives Fahren gefragt gewesen.
Das Hauptaugenmerk galt der Abfahrt am 16. Februar am Patscherkofel, wo Jos Minsch mit Nr. 22 einen dreifachen österreichischen Erfolg (Nenning, Schranz, Zimmermann) verhinderte, die Franzosen hingegen ihren momentanen Ruf als Abfahrer nicht zu verbessern vermochten. Es wurde über starken Windeinfluss am Starthang geklagt.
Am Schlusstag wurden noch die Damenabfahrt und der Herrenslalom ausgetragen, womit auch die Kombinationsentscheidungen fielen. Bei den Herren lauteten die Resultate: Slalom: Nenning, Bonlieu, Schranz, Adolf Mathis und Kombination Nenning, Schranz, Zimmermann, Lacroix, Adalbert Leitner, Ludwig Leitner (beide FRG); Rang 8 Senoner, 9. Périllat, 12. Georg Grünenfelder.
Bei den Damen gewann Christl Haas die Abfahrt vor Henneberger, Christl Staffner; Rang 5: Christine Goitschel, 6 Annie Famose, 12 Fernande Bochatay; die Kombination ging an Edith Zimmermann vor Biebl, Pia Riva; Rang 6 Silvia Zimmermann (SUI).[10][11][12][13][14][15]
Die Winterspiele wurden gegen Mittag (lt. Zeitungsmeldung um 11.50 Uhr) des 29. Januar 1964 durch den österreichischen Bundespräsidenten Adolf Schärf im Bergisel-Stadion feierlich eröffnet. Unter den Ehrengästen befanden sich auch der Schah von Persien, Mohammad Reza Pahlavi, mit Kaiserin Farah Diba.[16]
Zunächst waren die teilnehmenden Nationen, Gastgeber Österreich mit Fahnenträgerin Regine Heitzer als letzte, einmarschiert. Der österreichische Unterrichtsminister Heinrich Drimmel begrüßte in seiner Funktion als Präsident des Österreichischen Olympischen Komitees die Anwesenden und bat für eine Schweigeminute für die zwei bei den Trainings tödlich verunglückten Sportler.
Der Präsident des Internationalen Komitees, Avery Brundage, ersuchte den Bundespräsidenten um die Eröffnung, welche dieser daraufhin vornahm. Danach wurde die sogenannte Oslo-Fahne von sechs amerikanischen Sportlern und dem Bürgermeister von Squaw Valley ins Stadion gebracht. Den olympischen Eid sprach Rennrodler und Bobfahrer Paul Aste. Die olympische Fackel wurde vom alpinen Skirennläufer Josef Rieder entzündet. Er war das letzte Glied in der Kette, denn die Fackel war ihm von Christl Staffner überreicht worden, nachdem sie vom ehemaligen Olympiasieger in Eiskunstlauf, Karl Schäfer, nach Innsbruck gebracht worden war.[17]
Die Eröffnungsfeier wurde durch die Klänge der Wiener Philharmoniker unter Karl Böhm gestaltet, wobei die 7. Sinfonie von Ludwig van Beethoven und die 40. Sinfonie von Wolfgang Amadeus Mozart intoniert wurden.
Die Schlussfeier fand am 9. Februar um 21 Uhr statt.
Beide deutsche Staaten nahmen, wie schon vier Jahren zuvor, als gesamtdeutsche Mannschaft teil.[18]
Hinsichtlich der beiden deutschen Mannschaften wurde schon vor den Spielen ein genaues Protokoll erstellt, welches jedes Detail dieser olympischen Koexistenz regelte. Selbst für die Eröffnungszeremonie waren genaue Uniformvorschriften geschaffen worden. Um auch auf Ostproduktionen hinzuweisen, hatte die gesamtdeutsche Mannschaft samt dem Chef de Mission, Adolf Heine (Bankdirektor aus Stuttgart), mit grauen Pelzmützen statt mit leichten Jägerhüten einzumarschieren – hinter ihm war Manfred Ewald, der Präsident des „Deutschen Turn- und Sportbundes der DDR“ und FdJ-Führer. Auch die Siegerehrung im Herrenrennrodeln verlief nicht ganz nach den Abmachungen: Während Bronzegewinner Plenk den rot-schwarzen Pullover der gesamtdeutschen Mannschaft trug, paradierten Kohler und Bonsack in Schwarz. Die westdeutschen Journalisten bezeichneten dies als «Heckenschützentaktik», die Stehplatzbesucher (mehr als 50 % westdeutsche Schlachtenbummler) stimmten nach der offiziellen Hymne (Beethovens «Lied an die Freude») ihr «Deutschland über alles» an.[19][20]
Lidija Skoblikowa aus der Sowjetunion gewann alle vier Eisschnelllaufwettbewerbe der Frauen. Sie wurde damit die erste Sportlerin, die vier Medaillen innerhalb einer Winterolympiade gewann. Drei Medaillen gewannen die sowjetische Skilangläuferin Klawdija Bojarskich und der finnische Skilangläufer Eero Mäntyranta.
Bereits am 6. Juli 1962 nahm das Organisationskomitee das Angebot der Eurovision, die Fernsehrechte für die Übertragung anzukaufen, an. Das OK beschloss gleichzeitig, die Eintrittspreise für alle Veranstaltungen volkstümlich zu halten.[46] Unter Vorsitz des österreichischen Fernsehdirektors Gerhard Freund berieten Sportbeauftragte für Rundfunk und Fernsehen aus England, Frankreich, Italien, Österreich, Schweden und der Bundesrepublik Deutschland am 3. und 4. September 1962 in Wien über die organisatorische Vorbereitung der Eurovisionssendungen.[47] Von den Spielen übertrugen 21 Radiostationen.[48]
Vom IOC wurden für das TV für die ausländischen Sender 50 Stunden, für das österreichische Fernsehen 100 Stunden (kostenlos) an Übertragungsrechten zugebilligt, wobei es auch noch eine Quote für die Sportarten gab, z. B. 10,10 Stunden für die Alpinewerbe, 6,30 h Stunden für die Nordischen etc. – Die Übertragungsrechte betrugen 1,2 Mio. CHFr, welche an die Eurovision, Intervision, das UdSSR-Fernsehen und die US-Station »American Broadcasting Corporation (ABC)« vergeben wurden.
Als Host-Station wurde das Österreichische Fernsehen beauftragt, nebst diesem durfte nur die US-Station »ABC« an drei Wettkampfstätten (Eis- und Bergisel-Stadion sowie Bobbahn) eigene technische Übertragungs-Einrichtungen installieren.[49] In die USA konnten bereits die Eröffnung und Teile des Eishockeymatches USA gegen Sowjetunion über den neuesten Fernmeldesatelliten „Relay 2“ übertragen werden, wobei die Vermittlung über die in der Bretagne liegende französische Bodenstation Pleumeur-Bodou (Centre de télécommunication par satellite de Pleumeur-Bodou) zur US-Erdstation Andover (Maine) erfolgte. „Relay 2“ war erst eine Woche zuvor (21. Januar) abgeschossen worden.[50]
Es wurden 34 Wettbewerbe (21 für Männer, 12 für Frauen und 1 Mixed-Wettbewerb) in 6 Sportarten/10 Disziplinen ausgetragen. Das waren 7 Wettbewerbe, 2 Sportarten/Disziplinen mehr als in Squaw Valley 1960. Insgesamt waren 1.091 Sportler (199 Damen, 892 Herren) am Start. Nachfolgend die Änderungen zu den vorherigen Winterspielen im Detail:
Anzahl der Wettkämpfe in Klammern
Zeitplan | |||||||||||||||
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Disziplin | Mi. 29. | Do. 30. | Fr. 31. | Sa. 1. | So. 2. | Mo. 3. | Di. 4. | Mi. 5. | Do. 6. | Fr. 7. | Sa. 8. | So. 9. | Ent- schei- dungen | ||
Januar | Februar | ||||||||||||||
Eröffnungsfeier | |||||||||||||||
Biathlon | 1 | 1 | |||||||||||||
Bob | 1 | 1 | 2 | ||||||||||||
Eishockey1 | 1 | 1 | |||||||||||||
Eislauf | Eiskunstlauf | 1 | 1 | 1 | 3 | ||||||||||
Eisschnelllauf | 1 | 1 | 1 | 1 | 1 | 1 | 1 | 1 | 8 | ||||||
Rennrodeln | 2 | 1 | 3 | ||||||||||||
Skisport | Ski Alpin | 1 | 1 | 1 | 1 | 1 | 1 | 6 | |||||||
Ski Nordisch | Nordische Kombination | 1 | 1 | ||||||||||||
Skilanglauf | 1 | 1 | 1 | 2 | 1 | 1 | 7 | ||||||||
Skispringen | 1 | 1 | 2 | ||||||||||||
Schlussfeier | |||||||||||||||
Demonstrationswettbewerbe | |||||||||||||||
Eisstockschießen | 2 | 2 | |||||||||||||
Entscheidungen | 1 | 3 | 2 | 4 | 4 | 4 | 2 | 4 | 3 | 3 | 2 | 2 | 34 | ||
Mi. 29. | Do. 30. | Fr. 31. | Sa. 1. | So. 2. | Mo. 3. | Di. 4. | Mi. 5. | Do. 6. | Fr. 7. | Sa. 8. | So. 9. | ||||
Januar | Februar |
Farblegende
Europa (839 Athleten aus 24 Nationen) | ||
---|---|---|
|
|
|
Amerika (161 Athleten aus 4 Nationen) | ||
|
|
|
Asien (89 Athleten aus 7 Nationen) | ||
|
| |
Ozeanien (6 Athleten aus 1 Nation) | ||
|
||
(Anzahl der Athleten) * erstmalige Teilnahme an Winterspielen |
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