Wo sich die Handschrift vom Tode Heinrichs III. bis in das 16. Jahrhundert befand, ist ungeklärt. Durch einen Abklatsch auf fol. 1r ist Rabordus Meghes als Vorbesitzer bekannt. Durch das MonogrammH. M. G. auf fol. 2r ist der Schweizer Bibliophile Melchior Goldast von Haiminsfeld als Besitzer belegt. Dieser verbrachte während des Dreißigjährigen Krieges seine Bibliothek nach Bremen. 1646 erwarb der Bremer Rat die Bibliothek. In der zweiten Hälfte des 17. Jahrhunderts befand sich die Handschrift in Bremer Privatbesitz, seit Anfang des 18. Jahrhunderts in der Bibliotheca Bremensis, der Keimzelle der Bremer Staats- und Universitätsbibliothek.
Die Handschrift enthält 38 ganzseitige Miniaturen im Format 14,5 × 11 cm sowie dreizehn weitere Miniaturen mit der Breite des Schriftraums und variierender Höhe von 6 bis 11 cm; des Weiteren sind fünf Initialzierseiten und drei Textzierseiten auf farbigem Grund enthalten.[5] Die wohl bekannteste Abbildung des Evangelistars findet sich in der Darstellung des Echternacher Skriptoriums (fol. 124v), der vorletzten Miniatur der Handschrift, worauf nur noch das Dedikationsbild (fol. 125r) mit dem thronenden Heinrich folgt.
Als Farbstoffe für Schrift und Illustrationen kamen unter anderem Lulax, Folium, Minium, Cenobrium, Ogra, Safran, Membrana, Bleigelb, Terra viride, Viride Hispanicum und Succus zum Einsatz.[6]
Das Evangelistar gehört in eine Reihe von insgesamt elf heute noch erhaltenen Prachthandschriften, die etwa zwischen 1028 und 1060 im Kloster Echternach entstanden:
Gerhard Knoll (Hrsg.): Das Echternacher Evangelistar Kaiser Heinrichs III. Staats- und Universitätsbibliothek Bremen Ms. b. 21. Reichert, Wiesbaden 1995, ISBN 978-3-88226-837-9.
Gerhard Knoll: Wanderungen und Wandlungen – Zum Echternacher Evangelistar Kaiser Heinrichs III. In: Bremisches Jahrbuch 78, 1999, S. 169–189 (Volltext).
Irene Stahl (Hrsg.): Katalog der mittelalterlichen Handschriften der Staats- und Universitätsbibliothek Bremen (= Die Handschriften der Staats- und Universitätsbibliothek Bremen. Bd. 1). Harrassowitz, Wiesbaden 2004, ISBN 978-3-447-04798-2, S. 111–116 (Volltext).
Gerhard Knoll: Geschichte des Evangelistars Heinrichs III. In: Ders. (Hrsg.): Das Echternacher Evangelistar Kaiser Heinrichs III. Staats- und Universitätsbibliothek Bremen Ms. b. 21. S. 27–33, hier S. 30–31.
Gerhard Knoll: Beschreibung des Codex. In: Ders. (Hrsg.): Das Echternacher Evangelistar Kaiser Heinrichs III. Staats- und Universitätsbibliothek Bremen Ms. b. 21. S. 34–40, hier S. 34.
Gerhard Knoll: Beschreibung des Codex. In: Ders. (Hrsg.): Das Echternacher Evangelistar Kaiser Heinrichs III. Staats- und Universitätsbibliothek Bremen Ms. b. 21. S. 34–40, hier S. 36.
Gerhard Knoll: Beschreibung des Codex. In: Ders. (Hrsg.): Das Echternacher Evangelistar Kaiser Heinrichs III. Staats- und Universitätsbibliothek Bremen Ms. b. 21. S. 34–40, hier S. 37.
Vgl. Irene Stahl (Hrsg.): Katalog der mittelalterlichen Handschriften der Staats- und Universitätsbibliothek Bremen. S. 111–112; zu den Miniaturen im Einzelnen vgl. Elisabeth Dickmann: Die Beschreibung der Bilder im Evangelistar Heinrichs III. In: Gerhard Knoll (Hrsg.): Das Echternacher Evangelistar Kaiser Heinrichs III. Staats- und Universitätsbibliothek Bremen Ms. b. 21. S. 49–107.
Vgl. Gerhard Knoll: Mal- und Schreibmaterialien des Codex. In: Ders. (Hrsg.): Das Echternacher Evangelistar Kaiser Heinrichs III. Staats- und Universitätsbibliothek Bremen Ms. b. 21. S. 41–46.
Gerhard Knoll: Geschichte des Evangelistars Heinrichs III. In: Ders. (Hrsg.): Das Echternacher Evangelistar Kaiser Heinrichs III. Staats- und Universitätsbibliothek Bremen Ms. b. 21. S. 27–33, hier S. 27–28.
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