Pfadabhängigkeit
sozialwissenschaftliche Prozessmodelle / aus Wikipedia, der freien encyclopedia
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Pfadabhängigkeit ist ein Konzept in den Sozialwissenschaften. Es beschreibt Prozessmodelle, deren Verlauf einem Pfad ähnelt. Das Konzept der Pfadabhängigkeit ist nicht auf die Sozialwissenschaften beschränkt.
Wie bei einem Pfad gibt es dort Anfänge und Kreuzungen, an denen mehrere Alternativen zur Auswahl stehen. An diesen Kreuzungspunkten verhalten sich pfadabhängige Prozesse nicht deterministisch, sondern chaotisch. Ein kleiner Einfluss kann hier einen großen Effekt haben und zu einem ganz anderen Ausgang führen.
Nachdem sich eine bestimmte Alternative etabliert hat, folgt eine stabile Phase. Positive Rückkopplungseffekte verstärken den eingeschlagenen Pfad, z. B. in der Wirtschaft positive Feedback-Effekte. Kleinere Einflüsse bewirken kaum mehr eine Richtungsabweichung. Waren andere Alternativen am Kreuzungspunkt noch relativ mühelos erreichbar, wird ein bewusstes Umschwenken in der stabilen Phase deutlich aufwendiger.
So wird an einem Pfad unter Umständen selbst dann festgehalten, wenn sich später herausstellt, dass eine Alternative überlegen gewesen wäre.[1] Pfadabhängige Prozesse sind also nicht selbstkorrigierend, sondern verfestigen unter anderem auch Fehler.