R. Lawrence Edwards
US-amerikanischer Geologe und Geochemiker / aus Wikipedia, der freien encyclopedia
Richard Lawrence Edwards, genannt Larry, (* 14. März 1953 in Boston)[1] ist ein US-amerikanischer Geologe und Geochemiker.
Edwards studierte am Massachusetts Institute of Technology mit dem Bachelor-Abschluss 1976 und an der University of Michigan mit dem Master-Abschluss 1986. Er wurde 1988 am Caltech in Geochemie promoviert. Ab 1988 war er Assistant Professor und ab 1990 Professor an der University of Minnesota. Heute ist er dort Distinguished McKnight Professor für Geologie und Geophysik.
Er ist für die Weiterentwicklung der Uran-Thorium-Datierung bekannt und befasste sich mit Paläozeanographie und Paläoklimatologie. Seine Forschung trug zur Kalibrierung der Radiokarbonmethode bei. Er untersuchte Höhlenablagerungen und verglich deren Datierung mit denen von Eisbohrkernen und aus Ozeansedimenten zur Rekonstruktion von abrupten Klimawechseln in der letzten Eiszeit. Er nutzte seine Rekonstruktion des Paläoklimas auch in der Archäologie, zum Beispiel wies er Trockenperioden für die Enden der Tang-Dynastie, Yuan-Dynastie und Ming-Dynastie in China aus Höhlenablagerungen nach. Umgekehrt trugen nach seinen Untersuchungen Regenperioden in der frühen nördlichen Song-Dynastie zu dem Bevölkerungs- und Wirtschaftswachstum (vor allem Reisanbau) in dieser Zeit bei. Seine Untersuchung von Höhlensedimenten lieferten auch einige der genauesten Hinweise auf durch Menschen verursachten Klimawandel in den letzten Jahrhunderten. Er gehörte zu den meistzitierten Geowissenschaftlern (Thompson Reuters Highly Cited Researchers 2014).
2011 erhielt er den Arthur-L.-Day-Preis, wobei seine Nutzung der Uran-Thorium und stabiler Isotopenmethoden für die Datierung abrupter Klimawechsel in den letzten 500.000 Jahren hervorgehoben wurde. Er ist Mitglied der American Association for the Advancement of Science, der National Academy of Sciences (2011) und der American Academy of Arts and Sciences. 2008 wurde er Fellow der American Geophysical Union und 2009 war er Guggenheim Fellow. 2023 wurde er mit einer Benjamin Franklin Medal (Franklin Institute) ausgezeichnet.[2]