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unterschiedliche Darstellungsformen, bei denen der Autor aus unmittelbarer Anschauung berichtet Aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Als Reportage (von lateinisch reportare = berichten, melden) bezeichnet man im Journalismus unterschiedliche Darstellungsformen, bei denen der Autor nicht vom Schreibtisch aus, sondern aus unmittelbarer Anschauung berichtet. In den Druckerzeugnissen steht der Begriff gemeinhin für einen dramaturgisch aufbereiteten (siehe auch Reportagefotografie) Hintergrundbericht, der einen Sachverhalt anhand von konkreten Beispielen, Personen oder deren Schicksalen anschaulich macht. Während Nachricht und Bericht Distanz wahren, geht die Reportage nah heran und gewährt auch Beobachtungen und weiteren Sinneswahrnehmungen ihrer Protagonisten Raum.[1]
Im Rundfunkjargon gilt bereits die einfache Berichterstattung vom Ort des Geschehens als Reportage. So firmieren Sportjournalisten, die live aus dem Stadion Fußballspiele kommentieren, oft als Fußballreporter.
Dem Reporter ist es – im Gegensatz zum Verfasser von Nachrichten oder Berichten – erlaubt, Fakten durch eigene Eindrücke zu ergänzen, die er – oft bei Anwesenheit am Ort des Geschehens – gesammelt hat. Idealerweise erzählt er, ohne dabei zu werten oder zu kommentieren, auch nicht durch Weglassen. Er beschränkt sich auf eine narrative Funktion, spricht überwiegend im Präsens und bewirkt dadurch, dass sich der Rezipient (Leser, Zuhörer oder Fernsehzuschauer) gut in die Situation hineinversetzen kann.
Beispiel: „Ein Haus hat gebrannt.“ Die Reportage beschreibt detailliert, wie es darin aussieht, und versucht, beim Rezipienten Kopfkino ablaufen zu lassen. Sie schildert die „versengten, schwarzen Treppengeländer, denen man nur schwer ansieht, dass sie aus Holz sind“.
Eine Reportage kann verknüpft sein mit Interviews und Kommentaren. Sie kann aus Texten, Fotografien (Fotoreportage) oder einer Kombination aus beidem bestehen. Letzteres ist die verbreitetste Form.
Eine Sonderform ist die Gerichtsreportage. Zu den bekanntesten Autoren in diesem Genre gehören in Deutschland der Spiegel-Redakteur Gerhard Mauz (1925–2003), seine Nachfolgerin Gisela Friedrichsen sowie Peggy Parnass, Hans Holzhaider und Sabine Rückert.
Sozialreportagen üben Gesellschaftskritik. Als Begründer der Sozialreportage im deutschsprachigen Raum gilt Max Winter. Bekannte Beispiele sind
Auf Grund der von Claas Relotius ganz oder teilweise erfundenen Reportagen sahen andere Medienschaffende die Reportage Ende der 2010er Jahre in ihrem Ruf beschädigt oder in einer Krise.[2][3][4]
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