britischer Berufsverband der Chemiker Aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Die Royal Society of Chemistry (RSC) ist ein Berufsverband in Großbritannien, der die Förderung der chemischen Wissenschaften zum Ziel hat.
Die RSC ist eine forschende Organisation, die Zeitschriften, Bücher und Datenbanken herausgibt. Der Hauptsitz der Gesellschaft befindet sich in London, außerdem betreibt die Gesellschaft ein Büro in Cambridge, wo der Verlag RSC Publishing beheimatet ist.
Die RSC kennt die folgenden Arten der Mitgliedschaft (jeweils mit dem entsprechenden Namenszusatz:[1])
Mitglied (engl. Affiliate): Die Mitgliedsstufe für Studenten und andere an der Chemie interessierten Personen, die keines der nachfolgenden Kriterien erfüllen
AMRSC: Associate Member, Royal Society of Chemistry: Wird an Hochschulabsolventen der Chemie oder an Personen mit vergleichbarer Qualifikation vergeben
MRSC: Member, Royal Society of Chemistry: Wird an Hochschulabsolventen der Chemie oder an Personen mit vergleichbarer Qualifikation vergeben, die mindestens drei Jahre Facherfahrung besitzen und hierdurch wichtige Fähigkeiten erworben haben
FRSC: Fellow of the Royal Society of Chemistry: Wird an MRSC-Mitglieder mit mindestens fünf Jahren fachlicher Erfahrung vergeben, die herausragende Beiträge im Feld der Chemie geleistet haben
CChem: Chartered Chemist: Kandidaten müssen mindestens zum MRSC oder FRSC ernannt worden sein, sich spezifische Fachkenntnisse erworben haben und in einem Beruf tätig sein, der chemisches Wissen und Fertigkeiten verlangt
CSci: Chartered Scientist: Die RSC besitzt eine Lizenz des Science Council zur Registrierung von Chartered Scientists.
EurChem: European Chemist: Als Mitglied des European Communities Chemistry Council (ECCC) kann die RSC diesen Titel an 'Chartered Chemists' vergeben
MChemA: Mastership in Chemical Analysis: Diese Postgraduiertenqualifikation ist zur Ausübung einer Tätigkeit als Public Analyst[2] in Großbritannien gesetzlich vorgeschrieben. Bewerber müssen eine entsprechende Qualifikation schriftlich nachweisen sowie eine schriftliche und praktische Prüfung ablegen[3]
Im Vereinigten Königreich und in der Republik Irland besitzt die RSC 35 Ortsverbände. Fachlich ist die RSC in fünf Bereiche und vier Foren eingeteilt:
Analytical Division: Analytische Chemie, Förderung der Ziele der Society for Analytical Chemistry; zwölf Fachgruppen.
Environment, Sustainability and Energy Forum; drei Fachgruppen.
Materials Chemistry Forum; vier Fachgruppen.
Industry and technology Forum; 13 Fachgruppen.
Zwölf Fachgruppen sind weder einem Bereich noch einem Forum zugeordnet.
Die Royal Society wurde 1660 zur Förderung der Wissenschaften in Großbritannien gegründet. Wegen der zunehmenden Bedeutung der Naturwissenschaften wurden ab 1800 neue Erkenntnisse in der eigenen Zeitschrift „Proceedings of the Royal Society“ publiziert.
Die Fortschritte in Pharmazie und Chemie erforderten bereits 1841 die Gründung einer eigenständigen Chemical Society of London.[4] Ihre neuen Erkenntnisse wurden in einer eigenen Zeitschriftenreihe publiziert:
Memoirs of the Chemical Society of London (1841) und Proceedings of the Chemical Society of London (1842–1843, Vol. 1)
Memoirs and Proceedings of the Chemical Society (1843–1848, Vol. 2–3)
Proceedings of the Chemical Society, London (1885–1914, Vol. 1–30)
Proceedings of the Chemical Society, London (1914–1956, als Beilage in Journal of the Chemical Society)
1849 wurde es notwendig, die bisherige Fortschrittszeitschrift der Chemical Society als neues „Journal of the Chemical Society“ (J. Chem. Soc.) besser zu untergliedern. Das 1863 eingeführte neue Benummerungssystem „new series“ wurde nach kurzer Zeit wieder aufgegeben.
The Quarterly Journal of the Chemical Society of London (1849–1862, Vol. 1–15)
Journal of the Chemical Society (1863–1877, Vol. 16–32, new series I – XVI)
Journal of the Chemical Society, Transactions (1878–1925, Vol. 33–127), – Journal of the Chemical Society, Abstracts (1878–1925, Vol. 34–128)
Journal of the Chemical Society (1926–1965)
1965 entstanden für die Fachdisziplinen der Chemie drei unabhängige Zeitschriftenreihen sowie eine für ungeprüfte Kurzmitteilungen, die alte Zeitschriftenreihe „Proceedings of the Chemical Society“ war hierdurch überflüssig geworden und wurde Ende 1964 eingestellt. Mit der Namensgebung der drei Reihen– vormals A, B und C– ehrte man die berühmten britischen Naturwissenschaftler John Dalton (Physikochemiker), Michael Faraday (Experimentalphysiker) und William Henry Perkin (organ. Chemiker).
Wie der amerikanische Wissenschaftsverlag Wiley & Sons verfügt die britische Royal Society of Chemistry über ein eigenes Literaturvertriebssystem, RSC-publishing. Die RSC ist ein gemeinnütziger Verlag, der Überschüsse aus dem Verlagsgeschäft für die Ziele der Gesellschaft verwendet.
Aktuell gibt die RSC die folgenden Zeitschriften heraus:
Eine Zeitschrift für allgemeine Chemie, Chemistry World, die monatlich an alle Mitglieder versandt wird (Nachrichten, geschichtliche und technische Entwicklungen, Buchbesprechungen, Leserbriefe, ISSN1473-7604).
Drei monatliche Verlagsbeilagen, Chemical Science, Chemical Biology und Chemical Technology, die Beiträge aus allen RSC-Veröffentlichungen zusammentragen und ein Bild der aktuellen Entwicklungen im Bereich der Chemie geben sollen. Die Beilagen sind kostenfrei auch online verfügbar.