Schirmeck
französische Gemeinde Aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
französische Gemeinde Aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Schirmeck ist eine französische Gemeinde mit 2107 Einwohnern (Stand 1. Januar 2021) im Département Bas-Rhin in der Region Grand Est (bis 2015 Elsass). Sie gehört zum Kanton Mutzig im Arrondissement Molsheim. Die Dorfbewohner nennen sich Schirmeckois.
Schirmeck | ||
---|---|---|
Staat | Frankreich | |
Region | Grand Est | |
Département (Nr.) | Bas-Rhin (67) | |
Arrondissement | Molsheim | |
Kanton | Mutzig | |
Gemeindeverband | Vallée de la Bruche | |
Koordinaten | 48° 29′ N, 7° 13′ O | |
Höhe | 289–840 m | |
Fläche | 11,42 km² | |
Einwohner | 2.107 (1. Januar 2021) | |
Bevölkerungsdichte | 185 Einw./km² | |
Postleitzahl | 67130 | |
INSEE-Code | 67448 | |
Website | ville-schirmeck.fr | |
Schirmeck |
Schirmeck liegt im Tal der Bruche in den Vogesen auf einer Höhe von 314 m. In die Bruche mündet in Schirmeck der Framont, der sich in Grandfontaine aus zwei Quellbächen bildet. Des Weiteren mündet in der Ortslage der aus Barembach kommende gleichnamige Bach in die Bruche.
Zur Gemeinde gehören die Ortsteile Wackenbach und Tommelsbach. Die Nachbargemeinden sind Russ, Barembach, Rothau, La Broque, Grandfontaine und Wisches.
Schirmeck ist über die Bahnstrecke Strasbourg–Saint-Dié und dem Bahnhof Schirmeck-La Broque an die Eisenbahn angeschlossen. Das Empfangsgebäude ist ein Typenbau und stammt von 1877, als die Reichseisenbahnen in Elsaß-Lothringen (EL) die Strecke betrieben.[1]
Straßenseitig erfolgt die Anbindung über die Departementsstraße D 1420 Mutzig/Molsheim–Saales sowie über einen Abzweig hiervon in Schirmeck in Richtung Nordwesten über den Vogesenkamm.
Die kleine Stadt Schirmeck mit dem gleichnamigen Schloss über ihr samt Umgebung gehörte einst zum römisch-deutschen Reich und befand sich im Besitz des Bischofs von Straßburg. Im Jahr 1336 wurde Schloss Schirmeck mit den zugehörigen Ländereien vom Straßburger Bischof an die Grafen Salm abgetreten.[2] Im 16. Jahrhundert wurde Schloss Schirmeck zerstört, und um 1780 war die Ortschaft nur noch ein Dorf.[3] Sie wurde zusammen mit dem Territorium des Fürstentums Salm-Salm von Truppen des französischen Königs besetzt und 1793 von Frankreich annektiert.[4] Bis zur Französischen Revolution war hier ein Verwaltungszentrum des Bischofs von Straßburg.
Das Département Bas-Rhin wurde 1790 gebildet und Schirmeck wurde diesem provisorisch zugeteilt. 1795 wechselte es zum Département Vosges. Ab 1871 gehörten Schirmeck und der gleichnamige Kanton zum Reichsland Elsaß-Lothringen. Ab 1886 war es Ausgangspunkt der 44,3 km langen Dononbahn. Nach dem Ersten Weltkrieg wurde das Elsass ein weiteres Mal von Frankreich annektiert und Schirmeck gehörte seither zum wieder errichteten Département Bas-Rhin. Ab Schirmeck biegt die historische deutsch-französische Sprachgrenze nach Nordwesten ab.
Während der Zeit zwischen 1940 und 1944 gehörte Schirmeck faktisch wieder zum Deutschen Reich und war mit La Broque, Rothau und Barembach zur Großgemeinde Schirmeck zusammengeschlossen worden. Am Ortsrand von La Broque bestand von August 1940 bis November 1944 das von den Nationalsozialisten angelegte Sicherungslager Schirmeck-Vorbruck, das den Polizeibehörden unter anderem als „Erziehungslager“ im Zuge der „Germanisierung“ des Elsass diente. Nach dem Zweiten Weltkrieg kam das Elsass wieder zu Frankreich und Französisch löste Deutsch wieder als alleinige Amtssprache ab.
Das Mémorial de l’Alsace-Moselle (Elsass-Mosel-Gedenkstätte) ist der Geschichte des Elsass im Spannungsfeld zwischen Deutschland und Frankreich gewidmet. Hier werden seit Juni 2005 auf 3.000 Quadratmetern Schrift-, Bild- und Tondokumente über den Zeitraum zwischen 1870 und dem Ende des Zweiten Weltkriegs gezeigt.[5] Bis Ende 2017[veraltet] sollte dort eine Gedenkmauer entstehen, auf der mehr als 50.000 Namen von Toten des Zweiten Weltkriegs eingraviert werden sollten.[6] Nach Kritik an der unterschiedslosen Nennung von Tätern und Opfern wird das Konzept überarbeitet.[7]
Seit 2015 gehört Schirmeck zum Kanton Mutzig.
Jahr | Einwohner | Anmerkungen |
---|---|---|
1793 | 728 | [8] |
1821 | 1153 | [8] |
1866 | 1376 | [9][8] |
1872 | 1364 | am 1. Dezember, in 236 Häusern[2] |
1880 | 1392 | am 1. Dezember, einschließlich Militär, auf einer Fläche von 1143 ha, in 254 Häusern, davon 1281 Katholiken, 79 Protestanten und 32 Juden[10] |
1885 | 1392 | [11] |
1890 | 1600 | in 261 Häusern mit 400 Haushaltungen, davon 1395 Katholiken, 156 Protestanten, neun sonstige Christen und 42 Juden[12] |
1905 | 1690 | meist katholische Einwohner[13] |
1910 | 1771 | auf einer Fläche von 1170 ha[14][15][11] |
Jahr | 1962 | 1968 | 1975 | 1982 | 1990 | 1999 | 2006 | 2019 |
Einwohner[16] | 2246 | 2605 | 2628 | 2352 | 2167 | 2177 | 2425 | 2149 |
Seamless Wikipedia browsing. On steroids.
Every time you click a link to Wikipedia, Wiktionary or Wikiquote in your browser's search results, it will show the modern Wikiwand interface.
Wikiwand extension is a five stars, simple, with minimum permission required to keep your browsing private, safe and transparent.