Sprachkultur
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Albrecht Greule und Franz Lebsanft (1998: 9) definieren Sprachkultur als eine Form der Sprachlenkung, die sich „auf Sprachen mit einer längeren Schrifttradition und einer zumeist bereits in der frühen Neuzeit ausgearbeiteten, seitdem immer wieder modernisierten Sprachnorm“ bezieht. Dabei geht es um das Bemühen, Sprachnormen durch die Auswahl exemplarischer Sprachmittel zu erweitern und zu präzisieren, um auf diese Weise die funktional bestimmte Kommunikationsfähigkeit von Sprechern zu verbessern. Insofern leistet Sprachkultur einen Beitrag zur Kommunikationskultur. Leitend ist also die normative Frage, welche Sprachmittel der Sprecher einsetzen sollte, um in der sprachlichen Interaktion seinen Beitrag möglichst gut – das heißt sprachlich richtig und dem Kommunikationszweck angemessen – zu gestalten. Janich/Greule (2002: VII) führen weitere sinnvolle Differenzierungen an. Demnach kann man unterscheiden zwischen „Sprachkultivierung“ als Tätigkeit und „Sprachkultur“ als Ergebnis dieser Tätigkeit[1], wobei sich Tätigkeit und deren Resultat im Sinne Ferdinand de Saussures auf die „Rede“ (parole) beziehungsweise „Sprache“ (langue) beziehen können, also auf Sprachgebrauch und Sprachsystem.