Loading AI tools
finnisch-schwedischer Konzern Aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Stora Enso (schwedisch [stu:ra] und finnisch [enso]) ist ein finnisch-schwedischer Konzern und – gemessen an der Produktionskapazität – das zweitgrößte Forstunternehmen der Welt sowie einer der größten Papier- und Verpackungsmittelhersteller. Sitz der Gesellschaft ist Helsinki in Finnland. Stora Enso ist die älteste Aktiengesellschaft der Welt.
Stora Enso Oyj | |
---|---|
Rechtsform | Aktiengesellschaft (Finnland) |
ISIN | FI0009005961 |
Gründung | 1288 (Stora); 1872 (Enso); 1998 (Fusion) |
Sitz | Helsinki, Finnland |
Leitung | Annica Bresky[1] (CEO) |
Mitarbeiterzahl | ca. 21.000 (2022) |
Umsatz | 11,68 Mrd. Euro (2022) |
Branche | Papier und Verpackung, Forstwirtschaft |
Website | www.storaenso.com |
Stand: 31. Dezember 2022 |
Das Unternehmen beschäftigt Mitarbeiter in mehr als 50 Ländern auf fünf Kontinenten und verfügt über eine Produktionskapazität von 13,1 Millionen Tonnen Papier und Karton sowie 7,5 Millionen Kubikmetern Schnittholzprodukten, von denen 3,2 Millionen Kubikmeter intern weiterverarbeitet werden. Die Stora-Enso-Aktien werden an den Wertpapierbörsen von Helsinki (OMX Helsinki 25) und Stockholm gehandelt.
Der Grundstein für die Geschichte der Stora war der Erwerb einer Kupfererz-Abbaukonzession durch den schwedischen Bischof Peter im Jahr 1288. Sieben Jahrhunderte lang war der Kupferabbau im Bergwerk von Falun Kerngeschäft der Gesellschaft, die seit dem Jahr 1862 den Namen „Stora Kopparbergs bergslag“, kurz „Stora“, trägt. Erst seit Beginn des 20. Jahrhunderts betätigte sich die Firma zunehmend in den Bereichen Holzeinschlag und Papierproduktion. Im Jahr 1990 expandierte die Stora auf den deutschen Markt durch Übernahme des deutsch-schwedischen Feldmühle-Konzerns.
Die finnische Firma Enso wurde 1872 als Sägemühle „W. Gutzeit & Co“ gegründet und trägt seit dem Jahr 1924 nach dem Industrieort Enso (heute Swetogorsk) den Namen „Enso-Gutzeit“. Im Jahr 1997 übernahm „Enso“ die deutsche Papierfirma E. Holtzmann.
Die österreichische Schweighofer Holzindustrie entstand aus einem bis 1642 zurückreichenden Familienunternehmen. Gerald Schweighofer formte daraus in den 1990er-Jahren eines der größten Sägeunternehmen Europas. Im Oktober 1998 vereinigten sich Stora, Enso und Holzindustrie Schweighofer zur Stora Enso, wobei die Sägewerke zum Bereich Stora Enso Timber gehören. Zum Zeitpunkt der Fusion war Stora Enso mit einem Umsatz von 60 Mrd. Finnmark und einer Produktionskapazität von 12.700 Tonnen der weltweit größte Papierkonzern.[2] Im September 2001 übernahm Stora Enso Timber die 26 % Anteile von Holzindustrie Schweighofer.
2004 wurde die polnische Intercell-Gruppe übernommen. Damit besitzt Stora Enso ein weiteres Werk für Verpackung (Kraftpapiere) in Polen. 2006 wurde von Papyrus, dem Papier- und Verpackungsgroßhandelszweig von Stora Enso, die deutsche Schneidersöhne-Gruppe übernommen, womit Stora Enso zum zweitgrößten Papierhändler in Europa aufstieg. Ende April 2008 verkaufte Stora Enso Papyrus zu 100 % an die schwedische Finanzinvestmentgesellschaft Altor. Die Verkaufsvereinbarung beinhaltete auch eine langfristige Papierliefervereinbarung zwischen Stora Enso und Papyrus.[3] Am 29. März 2022 gab Stora Enso den geplanten Verkauf der vier Papierfabriken Maxau, Anjala, Hylte und Nymölla bekannt.[4] Am 1. März 2023 wurde der Verkauf der Papierfabrik in Maxau bei Karlsruhe an die Schwarz Produktion abgeschlossen.
2008: Die Produktion von Papier und Karton teilt sich auf folgende Länder auf:[5]
Die Produktionskapazität von Papier und Karton mit 12,1 Millionen Tonnen für 2013 teilt sich auf folgende Länder auf:[6]
Stora Enso hatte 1998 in Deutschland 4200 Beschäftigte,[2] 20 Jahre später blieben davon nur noch 1600 Mitarbeiter.[7] Rund 13 Prozent der Kapazität und Umsätze des Konzerns entfallen auf die Bundesrepublik Deutschland mit einer Produktionskapazität von 2,3 Millionen Tonnen Karton und Papier (2001). Am 10. September 2008 veröffentlichte Stora Enso ein umfassendes Restrukturierungsprogramm.[8][9] Hiervon waren auch die deutschen Standorte betroffen.
Die Standorte des Konzerns verteilen sich auf
Drei der etwa 25 Sägewerke stehen in Österreich:[21]
Bis 2015 aktiv war:
2007 | 2008 | 2009 | 2010 | 2011 | 2012 | 2013 | 2014 | 2015 | 2016 | 2017[24] | 2018[25] | 2019 | 2020 | |
---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|
Umsatzerlöse (Mio. €) | 11.849 | 11.029 | 8.945 | 10.297 | 10.965 | 10.837 | 10.563 | 10.213 | 10.040 | 9.802 | 10.045 | 10.486 | 10.055 | 8.553 |
EBIT (Mio. €) | – | – | – | 797 | 867 | 630 | 578 | 810 | 915 | 884 | 1.004 | 1.325 | 953 | 650 |
Gewinn (Mio. €) | 113,3 | 148,7 | 59,0 | 87,3 | −299,3 | −476,9 | 614 | 988 | ||||||
Eigenkapital (Mio. €)(a) | 691,5 | 841,1 | 865,5 | 922,9 | 630,8 | 117,8 | 6.055 | 6.732 | ||||||
Bilanzsumme (Mio. €)(a) | 1.704,5 | 2.120,6 | 2.217,1 | 2.635,3 | 2.277,8 | 1.333,6 | 11.770 | 12.849 | ||||||
Eigenkapitalquote (%)(a) | 40,6 | 39,7 | 39,0 | 35,0 | 27,7 | 8,8 | 51,4 | 52,3 | ||||||
Mitarbeiter(a) | 36.137 | 33.815 | 28.696 | 27.383 | 27.958 | 28.777 | 28.231 | 27.200 | 25.680 | 25.447 | 26.116 | 26.151 | 26.096 | 24.455 |
Stora Ensos Holzeinkaufsorganisation (Division Forestproducts/Wood Supply) und ein Großteil der Werke sind nach PEFC und/oder FSC zertifiziert.[26] Weiter wurde ein System für den Ursprungsnachweis des verwendeten Holzes eingeführt, das auch von seinen Kunden honoriert wird (zum Beispiel Axel Springer Verlag). In Deutschland stammen über 70 % des verwendeten Holzes aus PEFC- oder FSC-zertifizierter Waldwirtschaft. Die deutschen Papierfabriken verarbeiten u. a. Holz aus Deutschland und Frankreich.[27] Zellstoff kommt in immer größerem Umfang aus den Plantagen in Lateinamerika. Hier engagiert sich Stora Enso zusammen mit den Umweltorganisation um Standards zur Zertifizierung.
Stora Enso wie auch die finnischen Unternehmen UPM-Kymmene und Metsä-Serla geraten immer wieder in die Schlagzeilen, da sie als Großkunde des finnischen Staatswaldes Holz aus Wäldern beziehen, die von Umwelt-Nichtregierungsorganisationen als Urwälder eingestuft wurden, und deren Nutzung Konflikte mit dort ansässigen Samen und der Rentierhaltung nach sich zieht. Soweit dieses Holz in Zellstoffwerken weiterverarbeitet wird, kann es seinen Weg auch in Produkte für den deutschen Markt finden.
Seamless Wikipedia browsing. On steroids.
Every time you click a link to Wikipedia, Wiktionary or Wikiquote in your browser's search results, it will show the modern Wikiwand interface.
Wikiwand extension is a five stars, simple, with minimum permission required to keep your browsing private, safe and transparent.