Amerika-Haus (Hannover)
ehemalige Einrichtung zur Pflege des Kulturaustauschs mit den USA Aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
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Das Amerika-Haus in Hannover war von seiner Gründung 1950 bis zu seiner Schließung 1995 eine Einrichtung zur Pflege des Kulturaustauschs mit den USA. Ziel war die Information über Kultur, Gesellschaft, Geschichte, Wirtschaft und Politik der Vereinigten Staaten. Dies erfolgte durch Veranstaltungen, Beratungsarbeit zum Schüler- und Jugendaustausch sowie durch eine Bibliothek.
Das Amerika-Haus Hannover wurde am 22. Mai 1950 als erstes Amerika-Haus außerhalb der ehemaligen amerikanischen Besatzungszone eröffnet.[1] Es befand sich in der früheren britischen Besatzungszone. Die Eröffnung nahm der amerikanische Hochkommissar John Jay McCloy in Gegenwart des niedersächsischen Ministerpräsidenten Hinrich Wilhelm Kopf und dem hannoverschen Bürgermeister Wilhelm Weber vor. Der erste Sitz der Einrichtung war im Conti-Block am Kröpcke. 1970 wurde sie im Gebäude der Cumberlandschen Galerie, die heute Teil des Schauspielhauses Hannover ist, wiedereröffnet. 1990–1995 war der Sitz in der Prinzenstraße 4.
Ab Mitte der 1960er Jahre mit dem Aufkommen der 68er-Bewegung begann eine schwierige Zeit für das Amerika-Haus Hannover wie auch für andere Amerika-Häuser in Westdeutschland und insbesondere für das Amerika-Haus Berlin. Die amerikanische Vietnampolitik und der Vietnamkrieg stießen auf Kritik sowie Ablehnung. Obwohl das Haus in Hannover weniger von antiamerikanischen Demonstrationen und Aktionen betroffen war, kam es in dieser Zeit mehrmals zu Tumulten und zum Einwerfen von Fensterscheiben. 1981 wurde das Amerika-Haus von Demonstranten besetzt, um die Forderung nach Zusammenlegung inhaftierter Angehöriger der Rote Armee Fraktion im Rahmen eines Hungerstreiks zu unterstützen.[2]
Schon Mitte der 1970er Jahre war das Amerikahaus von Finanzkürzungen seitens der amerikanischen Regierung betroffen. Sie forderte von der deutschen Seite eine stärkere Förderung ein. Um eine Schließung zu verhindern, kamen die Stadt Hannover und das Land Niedersachsen dem nach, indem sie Zuschüsse für die Kosten des Hauses und des Programms leisteten.
Auf Betreiben der Republikaner beschloss das General Accounting Office in den 1990er Jahren die auswärtige Kulturpolitik auf ihren Nutzen hin zu prüfen. Daraufhin wurde im Jahr 1995 das Amerika-Haus Hannover, zusammen mit dem Amerika-Haus Stuttgart, aus Kostengründen geschlossen.[3] Der Bibliotheksbestand und die technischen Einrichtungen kamen an Bibliotheken, Schulen und Universitäten in Niedersachsen. Ein wesentlicher Dokumentenbestand befindet sich seit 2005 im Stadtarchiv Hannover.
Das Amerika-Haus hatte für Besucher unter anderem folgende Angebote:
Veranstaltungen:
Das Amerika-Haus bot ein reichhaltiges Veranstaltungsprogramm an, das sich nicht auf Hannover beschränkte. Bereits kurz nach der Gründung des Hauses wurden damit Flüchtlingslager von Heimatvertriebenen in Loccum, Uelzen und Salzgitter betreut. Das Programm hatte unter anderem folgende Angebote:
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