Argo (Programm)
ozeanographisches Beobachtungssystem der Weltmeere / aus Wikipedia, der freien encyclopedia
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Argo ist ein mobiles Beobachtungssystem für die Weltmeere, mit dem seit dem Jahr 2000 Temperatur, Salzgehalt, Strömungen und zunehmend auch chemische und biologische Komponenten gemessen werden. Die fast in Echtzeit übertragenen Daten werden in der Forschung und der Klimaüberwachung verwendet.[1][2]
Argo umfasst eine Flotte von über 3930 automatisierten Treibbojen (im Englischen profiling floats genannt), die über alle Ozeane verteilt sind (Stand: November 2020). Diese Messroboter sind relativ klein und wiegen zwischen 20 und 30 kg. Alle zum Argo-Programm gehörenden Treibbojen unterliegen einer gemeinsamen Datenpolitik, und die Daten stehen in Echtzeit und ohne Einschränkung öffentlich zur Verfügung. In ihrer Mehrzahl treiben die Floats in Tiefen von 1000 m (der sogenannten Parktiefe) und tauchen alle zehn Tage zunächst auf 2000 m ab, um dann aus dieser Tiefe zur Meeresoberfläche aufzusteigen. Während des Aufstiegs messen die Floats Temperatur, Leitfähigkeit und Druck in der Wassersäule. Auf der Basis dieser Messdaten können zusätzlich der Salzgehalt und die Dichte des Meerwassers berechnet werden. Dichte ist eine wichtige Größe in der Ozeanographie, da horizontale Dichteunterschiede die großskaligen Strömungen im Ozean antreiben.
Das mittlere Strömungsfeld in der Parktiefe lässt sich aus der zurückgelegten Distanz und der Richtung aufeinanderfolgender Floatpositionen bestimmen. Dabei werden die Positionen jedoch nicht in der Parktiefe gemessen, sondern erst an der Oberfläche durch die Positionierungssysteme der GPS- oder ARGOS-Satelliten. Die Datenübertragung erfolgt ebenfalls per Satellit an das internationale Datennetz, wo alle Angaben gesammelt, in Echtzeit qualitätsgeprüft und dann zur Nutzung bereitgestellt werden.
Das Argo-Programm ist nach dem Schiff Argo aus der griechischen Mythologie benannt, mit dem sich der Königssohn Iason auf die Suche nach dem goldenen Vlies gemacht hat. Der Name betont daher die enge Verbindung des ozeanischen Messsystems zum Satellitensystem Iason, mit dem aus dem Weltall die Meeresoberflächentopographie vermessen wird. In einigen Literaturquellen wird Argo fälschlich als Akronym angeführt.[3]