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deutsche evangelische Theologin Aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Barbara Aland (geb. Ehlers; * 12. April 1937 in Hamburg) ist eine deutsche evangelische Theologin und Klassische Philologin. Sie war von 1980 bis 2002 Professorin für Kirchengeschichte und neutestamentliche Textforschung an der Universität Münster.
Nach dem Studium der Evangelischen Theologie und Klassischen Philologie in Frankfurt, Marburg und Kiel wurde sie 1964 in Frankfurt mit einer Dissertation über den Sokratiker Aischines promoviert. 1969 erwarb sie das Lizentiat in der orientalischen Fakultät am Päpstlichen Bibelinstitut in Rom. 1972 habilitierte sie sich in Göttingen über den syrischen Gnostiker Bardesanes von Edessa. 1972 heiratete sie Kurt Aland. Seit 1972 wirkte sie als Privatdozentin, seit 1980 als Professorin mit der Lehrbefugnis „Kirchengeschichte und neutestamentliche Textforschung mit besonderer Berücksichtigung des christlichen Orients“ an der Evangelisch-Theologischen Fakultät in Münster. 1983 wurde sie Direktorin des von Kurt Aland 1959 gegründeten Instituts für neutestamentliche Textforschung und des daran angegliederten Bibelmuseums. Das Institut erlangte mit der Herausgabe des unter dem Namen Nestle-Aland bekannt gewordenen Novum Testamentum Graece weltweite Bedeutung. Bis zu ihrem Eintritt in den Ruhestand war sie Geschäftsführerin der Hermann Kunst-Stiftung zur Förderung der neutestamentlichen Textforschung, deren Vorstand des Wissenschaftlichen Beirates sie ist. Auch in ihrem Ruhestand ist Barbara Aland nach wie vor wissenschaftlich tätig.
International bekannt geworden ist Barbara Aland vor allem durch die gemeinsame Arbeit mit ihrem 1994 verstorbenen Mann Kurt Aland am griechischen Urtext des Neuen Testaments. Gemeinsam haben sie in einem international und interkonfessionell zusammengesetzten Herausgebergremium an der ständigen Verbesserung und Aktualisierung der Handausgaben des griechischen Neuen Testaments, dem so genannten Nestle-Aland und dem Greek New Testament, maßgeblich mitgearbeitet. Die in Münster verantwortlich herausgegebenen Ausgaben liegen weltweit Lehre und Forschung zu Grunde.
Darüber hinaus sind unter Alands Leitung seit 1997 die ersten Lieferungen der so genannten Großen Ausgabe des griechischen Neuen Testaments, der „Editio Critica Maior“, erschienen. Diese Ausgabe basiert erstmals auf der gesamten Überlieferung in griechischen Handschriften, patristischen Zitaten und alten Übersetzungen.[1]
Im Jahre 1999 war sie Gründungsmitglied der Academia Platonica Septima Monasteriensis, welche sich nicht vornehmlich mit den Schriften Platons, sondern mit denen seiner Interpreten, der Platoniker, von der Antike bis in die Renaissance beschäftigt. Ziel der Akademie ist es, das Studium der Texte der Platoniker zu fördern.[2]
Darüber hinaus ist sie in den letzten Jahren durch Monographien zur Gnosis hervorgetreten.
Barbara Aland ist Mitglied des Stiftungsrates der Gertrud-und-Alexander-Böhlig-Stiftung im Stifterverband für die Deutsche Wissenschaft, der den Alexander-Böhlig-Preis für hervorragende Promotionen und Habilitationen aus dem Fachgebiet des christlichen Orients und der antiken Christengeschichte der östlichen Reichshälfte verleiht.[3]
Barbara Aland erhielt folgende Ehrendoktorwürden:
Sie erhielt folgende Auszeichnungen:
Monographien
Edition des Neuen Testaments (einschließlich Hilfsmittel)
Herausgeberschaften
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