Deportationen in der NS-Zeit aus Köln
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Die NS-Deportationen von überwiegend Juden aus Köln begannen mit der „Polenaktion“ gegen etwa 600 „Ostjuden“, die keine deutsche Staatsbürgerschaft vorweisen konnten. Sie wurden Ende Oktober 1938 aus Köln plötzlich an die polnische Grenze gebracht und dort über die Grenze getrieben. Ähnliches gilt für die zeitweisen Inhaftierungen von verfolgten Personen nach dem NS-Novemberpogrom, die sie in der KZ-Haft zur Übertragung von Eigentumsrechten und der Zusage einer baldigen Auswanderung erpressen sollten. Ab 1939 nutzten die Behörden zwangsweise arisierte Gebäude als Judenhaus. Es gab viele solcher Bauten in Köln, in denen die damaligen Machthaber die verfolgten Juden in Vorbereitung der Deportation „konzentrierten“.[1]
Von den rund 16.000 Kölner und Kölnerinnen, die sich bei der Volkszählung 1933 zum jüdischen Glauben erklärt hatten, konnten etwa die Hälfte durch Flucht/Emigration bis 1939 ihr Leben retten. Fast alle anderen, darunter auch viele derjenigen, die in später deutsch besetzte Länder geflohen waren, wurden deportiert und ermordet.
Die massenhaften NS-Deportationen ohne Rückkehr und mit geringen Zahlen von Überlebenden setzten in Köln im Mai 1940 mit der Opfergruppe der Sinti und Roma ein, offenbar als „Probelauf“ der weiteren Vorgehensweise. Außer in Müngersdorf und Deutz befanden sich dann auch Gefangenen- und Konzentrationslager (auf Deutsch Sammellager) auf einem Fabrikgelände in Bensberg-Heidkamp[2][3] sowie in der nahegelegenen Abtei Brauweiler.[4]