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Spitzenverband der deutschen Kultur-Verbände Aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Der Deutsche Kulturrat e. V. ist eine Arbeitsgemeinschaft der deutschen Kulturverbände und hat seinen Sitz in Berlin.
Deutscher Kulturrat | |
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Rechtsform | gemeinnütziger eingetragener Verein |
Gründung | 1982 |
Sitz | Berlin |
Vorläufer | Arbeitsgemeinschaft Deutscher Kulturrat |
Zweck | Spitzenverband der Bundeskulturverbände |
Vorsitz | Christian Höppner[1] |
Geschäftsführung | Olaf Zimmermann |
Umsatz | 1.085.982 Euro (2019) |
Beschäftigte | 12 (2020) |
Freiwillige | 400 (2017) |
Mitglieder | 8 (2022) |
Website | www.kulturrat.de |
Er versteht sich als Ansprechpartner der Politik und Verwaltung des Bundes, der Länder und der Europäischen Union in allen die einzelnen Sparten des Deutschen Kulturrates e. V. übergreifenden kulturpolitischen Angelegenheiten. Zweck ist es, bundesweit spartenübergreifende Fragen in die kulturpolitische Diskussion auf allen Ebenen einzubringen.
Die Vereinigung wurde 1982 als politisch unabhängige Arbeitsgemeinschaft kultur- und medienpolitischer Organisationen und Institutionen von bundesweiter Bedeutung gegründet. 1995 wurde die Arbeitsgemeinschaft in die feste und handlungsfähigere Struktur eines gemeinnützigen Vereins überführt. Schon im Jahr 1981 wurde formuliert, der Deutsche Kulturrat solle ein „Dachverband der Dachverbände“ werden. Zwei Jahrzehnte später wurde er der anerkannte Spitzenverband der Bundeskulturverbände.[2]
259 Bundeskulturverbände und Organisationen haben sich in acht Sektionen dem Deutschen Kulturrat angeschlossen.[2]
Seit 1992 verleiht der Deutsche Kulturrat den Kulturgroschen. Der Preis würdigt in der Regel Personen, die sich durch herausragende spartenübergreifende längerfristige kulturpolitische Leistungen hervorgetan haben.
Seit 2002 erscheint die Zeitung des Deutschen Kulturrates, Politik & Kultur, zur Information der Öffentlichkeit zu Themen der Kulturpolitik und von 2012 bis 2019 veröffentlichte der Verband die Rote Liste Kultur, um auf diese Weise auf bedrohte oder bereits geschlossene Kultureinrichtungen wie etwa Theater, Museen, Initiativen, Vereine, Programme oder Filmhäuser öffentlich aufmerksam zu machen. In Analogie etwa zur Roten Liste gefährdeter Arten oder der Liste des gefährdeten Welterbes der UNESCO soll so stets aktuell auf den schleichenden Abbau aufmerksam gemacht werden. Sie wurde bis zum April 2018 in der hauseigenen Zeitschrift Politik & Kultur, die von Olaf Zimmermann und Theo Geißler herausgegeben wird, publiziert.[3] Seit 2020 führt die Vereinigung eine Neuauflage der Liste als Rote Liste 2.0, in die regelmäßig eine Auswahl von Kultureinrichtungen aufgenommen wird, die durch Schließungen und Veranstaltungsausfällen während der COVID-19-Pandemie in ihrer Existenz bedroht sind.[4]
Im Jahr 2016 gründeten, auf Initiative des Deutschen Kulturrates, das Bundesministerium des Innern, für Bau und Heimat, das Bundesministerium für Arbeit und Soziales, Die Beauftragte der Bundesregierung für Kultur und Medien, Die Beauftragte der Bundesregierung für Migration, Flüchtlinge und Integration und der Deutsche Kulturrat die Initiative kulturelle Integration. Ihr schlossen sich Vertreter aus der Zivilgesellschaft, der Sozialpartner, der Kirchen und Religionsgemeinschaften, der Medien, der Länder und der Kommunen an, um gemeinsam zu diskutieren, welchen Beitrag Kultur zu Integration leisten kann.[5]
2017 hat der Deutsche Kulturrat das Projektbüro „Frauen in Kultur & Medien“ ins Leben gerufen. Seine Initiierung geht auf die gleichnamige, von der Beauftragten der Bundesregierung für Kultur und Medien geförderte Studie des Deutschen Kulturrates zurück, die auf knapp 500 Seiten darlegt, dass von einer Geschlechtergerechtigkeit im Kultur- und Medienbereich noch nicht gesprochen werden kann. Das Projektbüro zielt darauf ab, den Diskurs zur Geschlechtergerechtigkeit zu unterstützen und mit der Umsetzung konkreter Maßnahmen zu unterlegen.[6]
Das Projektbüro „Nachhaltigkeit & Kultur“ wurde im September 2018 mit Unterstützung des Rates für Nachhaltige Entwicklung in Kooperation mit dem Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND) ins Leben gerufen. Ziel der auf zwei Jahre angelegten Kampagne war es, eine Brücke zwischen dem Nachhaltigkeitsdiskurs des Natur- und Umweltbereiches und kulturpolitischen Debatten zu schlagen.[7]
Der Verein wird getragen durch neun nach fachlichen Gesichtspunkten gegliederte Sektionen, welche sich wiederum aus insgesamt 264 Bundesverbänden zusammensetzen:[8]
Jede dieser neun selbstständigen Sektionen ist im Sprecherrat und in der Mitgliederversammlung des Deutschen Kulturrates e. V., dem jährlich tagenden Plenum, vertreten. Aus dem Kreis des Sprecherrates wird für eine Amtszeit von drei Jahren der dreiköpfige Vorstand des Sprecherrates, bestehend aus einem Präsidenten und zwei Vizepräsidenten, gewählt. Von 2001 bis 2013 war Max Fuchs der Vorsitzende des Sprecherrates.[10] Vom 12. März 2013 bis zum 20. März 2019 amtierte Christian Höppner als ehrenamtlicher Präsident.[11] Vom 20. März 2019 bis 23. März 2022 hatte Susanne Keuchel die ehrenamtliche Präsidentschaft inne. Am 23. März 2022 wählte der Srecherrat erneut Christian Höppner zum Präsidenten. Zu Vizepräsidenten wurden Ulrike Liedtke (Deutscher Musikrat) und Boris Kochan (Deutscher Designtag) gewählt.[12]
Geschäftsführer ist seit 1997 Olaf Zimmermann.
Mit seinen Publikationen stellt der Deutsche Kulturrat Inhalte und Schwerpunkte der eigenen Arbeit vor. Die erschienenen Publikationen des Deutschen Kulturrates liefern essentielle Grundlagen, weiterführende Informationen und kreative Anregungen für die Theorie und Praxis der Kulturpolitik.
Zur Information der Öffentlichkeit erschien bis 2018 sechsmal im Jahr und erscheint seit 2019 zehnmal im Jahr die Zeitung Politik & Kultur in einer Printausgabe und in einer Onlineausgabe.[13] Die Zeitung des Deutschen Kulturrates wird herausgegeben von Olaf Zimmermann und Theo Geißler. Sie berichtet über kulturpolitische Fragestellungen und widmet zusätzlich in jeder Ausgabe einem aktuellen Thema einen Schwerpunkt. Politik & Kultur liegen in unregelmäßigen Abständen Dossiers und Beilagen bei, die sich umfassend mit einem Thema auseinandersetzen.
Weitere Studien erscheinen in der Reihe Aus Politik & Kultur. Sie können von der Webseite des Deutschen Kulturrats als PDF heruntergeladen werden.[14]
Der Verband zeichnet seit 1992 jährlich Persönlichkeiten oder Institute aus, die sich um die Kultur in Deutschland verdient gemacht haben. Der Kulturgroschen ist die höchste Auszeichnung, die der Deutsche Kulturrat für kulturpolitisches und kulturelles Engagement verleiht.[15] Er wurde 2021 vom Deutschen Kulturpolitikpreis abgelöst, der 2021 erstmals verliehen wurde.[16]
Die undotierte Auszeichnung wurde von 2004 bis 2012 jährlich von der Zeitung Politik und Kultur des Deutschen Kulturrates an Journalisten vergeben, die sich „für die allgemeinverständliche Vermittlung kulturpolitischer Themen“ verdient gemacht haben. Der Zeitraum der Veröffentlichung lag dabei jeweils auf dem 1. Oktober des Vorjahres bis zum 31. Oktober des Jahres der Preisverleihung.
Seit 2021 verleiht der Deutsche Kulturrat jährlich den Deutschen Kulturpolitikpreis, der den seit 1992 vergebenen Kulturgroschen ablöst. Er würdigt besondere kulturpolitische Verdienste in Deutschland.[28]
Bisherige Preisträger sind:
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