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Stift mit Minen als Schreibmittel Aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Ein Druckbleistift, Fallbleistift oder Minenschreiber (selten auch mechanischer Stift) verwendet statt des durch Anspitzen regelmäßig abzutragenden Holzmantels für die Schreibmine einen wiederverwendbaren Mantel aus Kunststoff oder Metall. Im Gegensatz zu Bleistiften und Farbstiften mit Holzmantel wird daher nie ein Bleistiftverlängerer benötigt, denn die Handhabbarkeit bleibt bei beliebiger Minenlänge stets gleich.
Das früheste erhaltene Exemplar eines mechanischen Bleistifts wurde im Wrack der 1791 gesunkenen HMS Pandora gefunden.[1] 1822 erhielten Sampson Mordan und John Isaac Hawkins in Großbritannien das erste Patent auf einen nachfüllbaren Bleistift. Nachdem er Hawkins ausgekauft hatte, vertrieb Mordan zwischen 1823 und 1837 den Bleistift zusammen mit seinem Partner Gabriel Riddle unter der Marke „SMGR“.[2][3] Nach dem Ende der Partnerschaft produzierte Mordan die Bleistifte unter der Firma „S.MORDAN & CO.“ Das Unternehmen produzierte bis zum Zweiten Weltkrieg, als die Fabrik durch einen Bombenangriff zerstört wurde.
Insgesamt wurden zwischen 1822 und 1874 mehr als 160 Patente auf zahlreiche verschiedene Verbesserungen von Druckbleistiften erteilt. 1877 wurde der erste Stift mit Federvorrichtung patentiert, 1895 wurde ein Drehmechanismus entwickelt.
1915 brachte Tokuji Hayakawa in Japan einen Feinminenstift unter dem Namen Ever-Ready Sharp Pencil auf den Markt, der auf einem Schraubmechanismus basierte. Der Erfolg stellte sich jedoch erst ein, nachdem eine Firma aus Yokohama eine Großbestellung aufgab. Der Stift gab der Herstellerfirma später ihren Namen: Sharp.
Der unmittelbare Vorläufer der heute am weitesten verbreiteten Variante (mit Klemmzange) war jedoch eine Erfindung des Amerikaners Charles Rood Keeran. Er beantragte 1913 ein Patent auf seine Entwicklung, die Eintragung erfolgte 1915. Ab diesem Zeitpunkt wurden Keerans Stifte unter dem Markennamen Eversharp vertrieben.
Die heute wohl gebräuchlichste Form eines mechanischen Stiftes verwendet Minen mit einer Stärke von 0,2 mm bis 1,18 mm, die von einer Klemmzange in einer Führung gehalten werden. Durch leichtes Öffnen der Klemmzange mittels des Druckknopfs auf dem Stiftkopf oder auf der Seitenfläche wird die Mine einige Millimeter vorgeschoben. Im Mantel des Stiftes können weitere Minen aufbewahrt werden. Die Führung kann starr oder gefedert gelagert sein, je nach Einsatz im technischen oder seltener auch im künstlerischen Bereich. Die übliche Länge der Minen beträgt 60 mm.
Der Fallminenstift (auch: TK-Stift für Techniker und Künstler) ist der Vorläufer des Feinminenstiftes und ähnelt diesem, die Minen sind jedoch dicker (typisch: 2 mm; bis zu 6 mm) und länger. Eine Zange in der Stiftspitze fixiert die Mine. Sie lässt sich auf Knopfdruck lösen, sodass die Mine herausfällt. Passend zu den Stiften gibt es Bleistift-Minen in allen Härtegraden und Buntstift-Minen.
Die Mine wird mit Sandpapier angespitzt oder mit einem speziellen Anspitzer (auch Dahle, Spitzmühle, Gedess). Bei manchen Stiften ist ein Anspitzer in der Kappe eingebaut.
Verbreitet waren Fallminenstifte in den 1970er und 1980er Jahren; heute sind Druckbleistifte gebräuchlicher. Fallminenstifte werden vor allem noch zum Zeichnen und Skizzieren eingesetzt. Der besondere Vorteil liegt darin, dass die Mine je nach Einsatzaufgabe unterschiedlich gespitzt oder zugeschliffen werden kann (z. B. meißelförmig zum Ziehen von Linien). Zudem sind die Minen bruchfester als die meist dünneren Minen von Druckbleistiften.
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