Fastnachtsbrunnen
Bezeichnung für Brunnenanlagen mit karnevalistischen Bezügen / aus Wikipedia, der freien encyclopedia
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Als Fastnachtsbrunnen, Fasnachtsbrunnen, Karnevalsbrunnen oder Narrenbrunnen werden Brunnenanlagen mit karnevalistischen Bezügen bezeichnet. Auch der Kirchseeoner Perchtenbrunnen kann zu diesem Brunnenbrauchtum gezählt werden.
Der wohl baulich älteste heute als Narrenbrunnen bezeichnete Brunnen steht in Ettlingen und stellt der Tradition nach Hans von Singen dar, den Hofnarren des Markgrafen Ernst. Der wohl älteste ist aber, der vom Ehrsamen Narrengericht in Grosselfingen seit über 500 Jahren für ihr Narrengericht genutzte Brunnen. Er ist einer der wichtigsten Attribute der Bruderschaft des Ehrsamen Narrengerichts zu Grosselfingen. Vor allem in Kontext der schwäbisch-alemannischen Fastnacht wurden in Baden-Württemberg und der Schweiz im 20. Jahrhundert zahlreiche Narren- bzw. Fastnachtsbrunnen aufgebaut, beginnend unter anderem mit Donaueschingen (1913).[1] Der Bezug zum Ettlinger Brunnen ist dabei umstritten. Wilhelm Kutter sah ihn als direktes Vorbild[2], der Volkskundler Werner Mezger spricht dagegen vom vermeintlichen Vorbild.[3]
Eva Kimminich hat herausgearbeitet, dass der Narrenbrunnen als Sündenquell bereits ein Motiv in Visionsberichten und geistlichem Spiel darstellt.[4] Als Bezeichnung für konkrete Brunnen dürfte der Begriff allerdings nicht vor dem 19. Jahrhundert gebräuchlich sein. So äußert sich Jacob Grimm skeptisch von neuerfundener Benennung, als Lorenz Diefenbach bei der Übermittlung einer wetterauischen Sage vom Narrenbrunnen in Dauernheim schreibt.[5]