Loading AI tools
Aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Die Gulfstream G550 ist ein zweistrahliges Geschäftsreiseflugzeug des US-amerikanischen Herstellers Gulfstream Aerospace. Es war der erste Businessjet mit einer Reichweite von über 10.000 km. Mit der G500 wurde später auch eine in den Abmessungen unveränderte Ausführung mit geringerer Tankkapazität angeboten. Von 2000 bis 2002 wurde die G550 als GV-SP bezeichnet. Auch heute noch führt die FAA die G550 als „GV-SP (G550)“ und die G500 als „GV-SP (G500)“ in ihren Zulassungslisten.[3] Im Mai 2019 waren demnach 395 GV-SP-Maschinen in den USA registriert, davon sechs Exemplare der Variante G500. Seit der Einführung der G650 im Jahr 2012 hat Gulfstream die Produktion der G550 stetig heruntergefahren.[4] Aber auch nach dem Auslieferungsstart der neuen G500 und G600 im Jahr 2018 wurde das 20 Jahre ältere Muster bis Juni 2021 weiterhin produziert.[5]
Gulfstream G550 | |
---|---|
Gulfstream G550 im Landeanflug | |
Typ | Geschäftsreiseflugzeug |
Entwurfsland | |
Hersteller | Gulfstream Aerospace |
Erstflug | GV: 28. November 1995 G500: 2003? G550: 31. August 2001 als GV-SP |
Indienststellung | 1998 |
Produktionszeit | 1998 bis 2021 |
Stückzahl | G500: 10[1] (Stand: Oktober 2014) G550: 578[2] (Stand: Oktober 2018) |
Der Kundenwunsch nach einer erhöhten Reichweite zur Durchführung von Interkontinentalflügen führte zu einer 1989 begonnenen Weiterentwicklung der GIV. Gulfstream stellte das daraus folgende neue GV-Programm 1992 offiziell auf der Farnborough Air Show vor. Die GV erhielt gegenüber der GIV neue Tragflächen und Triebwerke, sowie eine verlängerte Kabine und ein größeres Cockpit, was eine deutliche Leistungssteigerung erbrachte. Angetrieben von zwei Turbofan-Triebwerken des Typs BMW Rolls-Royce BR700-710A1-10 machte die GV am 28. November 1995 ihren Erstflug. Ihre FAA-Musterzulassung erhielt sie am 11. April 1997 als weiteren Anhang zu der ursprünglichen, bereits seit 1967 für die GII gültigen Zulassung A12EA.[6]
Als Veränderungen gegenüber der G-IV werden dort genannt:
Bis September 2002 lieferte Gulfstream 193 Exemplare der GV aus. Mit der Gulfstream V wurden mehr als 80 Weltrekorde erflogen. Einige Regierungen haben die Maschine auch als Staatsflugzeuge in Verwendung.
Der Mutterkonzern General Dynamics machte im Oktober 2000 öffentlich bekannt, dass Gulfstream an einer weiterentwickelten Variante der GV mit der Bezeichnung GV-SP arbeitet.[7] Die Hauptunterschiede zur GV waren demnach die Honeywell Primus Epic Avionikkomponenten, die sich aus vier 14-Zoll-Mehrfunktionsflachbildschirmen, zwei seitlich im Cockpit angeordneten Cursor Control Devices (CCD) und drei MC-850 Mehrfunktions Steuerungsanzeigen (MCDU) zusammensetzten. Hinzu kamen Veränderungen an der Flugzeugzelle in Form von Maßnahmen zur Verringerung des Luftwiderstandes. Auch der Schub der BR700-Triebwerke konnte erhöht werden und eine Erhöhung der maximalen Abflugmasse um 227 kg erreicht werden. Da die neuen, modular ausgelegten Avionikkomponenten wesentlich kleiner und leichter sind, konnte das Kabinenvolumen vergrößert werden. Dadurch wurde eine Verlegung des Einstiegs um 61 cm nach vorne und ein zusätzliches siebtes Fenster auf jeder Seite möglich.
Der Erstflug des Prototyps T1 der GV-SP erfolgte am 31. August 2001[8] und der der ersten Serienmaschine im Juli 2002.
Am 9. September 2002 kündigte Gulfstream eine neue Produktlinie sowie ein neues Bezeichnungssystem für seine Flugzeuge an. So wurden aus der GIV und GIV-SP die neuen, leicht modifizierten G300, G400 und G450. Genauso sind die mit BR710 ausgerüsteten G500 und G550 „neue und verbesserte“ GV-SP. In diesem Jahr erfolgte auch die Umbenennung der GV-SP zur G550. Die Zulassung der G550 durch die FAA erfolgte am 14. August 2003, die der G500 am 8. Dezember 2003.[9] Die erste G550 wurde im September 2003, die erste G500 im Mai 2004 ausgeliefert.
Verglichen mit der GV-SP ist die G500 etwas leichter und hat eine geringere Tankkapazität, während die G550 geringfügig schwerer ist und eine unveränderte Tankkapazität hat. Sowohl G500 als auch G550 haben ein verbessertes Plane View Cockpit mit den Honeywell-Primus-Epic-Avionikkomponenten und vier 14-Zoll-Bildschirmen als zentrale Bestandteile. Head-up-Displays (HUD) und das auf Infrarotsensoren basierende Enhanced Vision System (EVS) gehören zur Standardausrüstung der G550 und sind für die G500 optional erhältlich. Beide Muster können mit einem IRCM-System (infra-red guided countermeasure devices) ausgestattet werden.
Bis Ende 2018 wurden 578 G550 hergestellt.[2] Wie viele davon als G500 gebaut wurden, ist nicht bekannt. Nach rzjets.com[2] wurde keine einzige als G500 ausgeliefert. Nach einer anderen Quelle entstanden zehn G500.[1]
Kenngröße | GV | G500 | G550 |
---|---|---|---|
Besatzung | 2 | ||
Sitzplätze | 8 bei Standardeinrichtung, max. 19 | ||
Länge | 29,39 m | ||
Spannweite | 28,50 m | ||
Höhe | 7,87 m | ||
Flügelfläche | 105,63 m2 | ||
Flügelstreckung | 7,7 | ||
Leermasse | ? | 24.721 kg | |
max. Nutzlast | ? | 2.948 kg | 2.812 kg |
max. Startmasse | 41.050 kg | 38.601 kg | 41.277 kg |
max. Treibstoffmenge | 18.827 kg | 18.733 kg | |
Triebwerke | Zwei Rolls-Royce BR710-Triebwerke mit je 68,4 kN | ||
Höchstgeschwindigkeit | 928 km/h | Mach 0,885 | |
Reisegeschwindigkeit | 850 km/h | Mach 0,85 | |
max. Reiseflughöhe | 15.545 m (51.000 ft) | ||
Reichweite | 12.040 km (mit 2+8 Passagiere) | 10.742 km | 12.501 km |
Preis | 36 Mio. US-Dollar | 48,9 Mio. US-Dollar | |
Seamless Wikipedia browsing. On steroids.
Every time you click a link to Wikipedia, Wiktionary or Wikiquote in your browser's search results, it will show the modern Wikiwand interface.
Wikiwand extension is a five stars, simple, with minimum permission required to keep your browsing private, safe and transparent.