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österreichischer, katholischer Weihbischof der Erzdiözese Wien Aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Helmut Krätzl (* 23. Oktober 1931 in Wien; † 2. Mai 2023 ebenda[1]) war ein österreichischer römisch-katholischer Priester und Weihbischof der Erzdiözese Wien.
Helmut Krätzl wurde am 29. Juni 1954 in Wien von Kardinal Theodor Innitzer zum Priester geweiht und war anschließend Kaplan in Baden bei Wien. 1956 wurde er Zeremoniär von Erzbischof Franz König. 1959 wurde er an der Universität Wien zum Doktor der Theologie promoviert.
Am 13. Februar 1960 wurden Krätzl und König auf der Fahrt nach Zagreb zum Begräbnis von Kardinal Königs Studienkollegen Kardinal Stepinac in der Nähe von Varaždin in einen schweren Verkehrsunfall verwickelt.[2] Beide wurden lebensgefährlich verletzt, Krätzl war danach lange Zeit gehbehindert.
Krätzl studierte anschließend in Rom an der Päpstlichen Universität Gregoriana, wo er 1964 zum Doktor des Kirchenrechts promoviert wurde. In dieser Zeit wirkte er als Stenograf an der Protokollierung des Zweiten Vatikanischen Konzils mit.[3]
Von 1964 bis 1969 war er Pfarrer in Laa an der Thaya. Am 1. September 1969 wurde er zum Ordinariatskanzler der Erzdiözese Wien bestellt.
Am 20. September 1977 wurde er von Papst Paul VI. zum Weihbischof für die Erzdiözese Wien und zum Titularbischof von Heraclea Pontica ernannt. Krätzl empfing am 20. November 1977 gemeinsam mit Florian Kuntner im Stephansdom in Wien die Bischofsweihe durch Kardinal Franz König. Mitkonsekratoren waren Franz Jachym aus Wien und Weihbischof Reinhard Lettmann aus Münster. Krätzls Wahlspruch lautete: In der Kraft Gottes. Im Zeitraum 1981 bis 1985 war der neue Weihbischof Generalvikar der Erzdiözese Wien.
Nach dem Rücktritt von Kardinal König wurde Krätzl von weiten Kreisen als Nachfolger gewünscht und war bis zum Amtsantritt von Erzbischof Hans Hermann Groer am 14. September 1986 Diözesanadministrator der Erzdiözese Wien. Groer ernannte ihn 1987 zum Bischofsvikar für die Bereiche Erwachsenenbildung und Priesterfortbildung. Auch unter Kardinal Christoph Schönborn übte er diese Funktion aus. Ab 2004 war Krätzl Bischofsvikar für die ökumenischen Fragen. In der österreichischen Bischofskonferenz war der Weihbischof für schulische Angelegenheiten, für die Erwachsenenbildung, das Katholische Bibelwerk Österreich und das Seminar für Kirchliche Berufe zuständig. Als Zuständiger für die Erwachsenenbildung förderte er auch Erneuerungsbewegungen wie Marriage Encounter.
Krätzl war Autor des 1998 erschienenen Buches Im Sprung gehemmt, in dem er die Entwicklung der katholischen Kirche nach dem Zweiten Vatikanischen Konzil kritisch betrachtete.
Am 6. März 2008 nahm Papst Benedikt XVI. sein aus Altersgründen eingebrachtes Rücktrittsgesuch an. Am selben Tag wurde Stephan Turnovszky zum Weihbischof in Wien ernannt.
Anlässlich seines diamantenen Priesterweihejubiläums sprach sich Krätzl im Juni 2014 für eine Öffnung der katholischen Kirche bei den Themen Zölibat und Interkommunion mit evangelischen Christen aus. Die Bischöfe sollten gemäß der Aufforderung von Papst Franziskus „mutige Vorschläge machen“.[4]
Krätzl starb am 2. Mai 2023 91-jährig im Krankenhaus der Barmherzigen Brüder in Wien an den Folgen einer schweren Krankheit.[5] Sein Grab befindet sich in der Domherrengruft des Wiener Stephansdoms.
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