Heulen und Zähneklappern
Wendung von zwei Evangelisten im Neuen Testament / aus Wikipedia, der freien encyclopedia
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Heulen und Zähneklappern (nach Luther[1]) bzw. Heulen und Zähneknirschen (Einheitsübersetzung), griechisch ὁ κλαυθμὸς καὶ ὁ βρυγμὸς τῶν ὀδόντων, ist eine formelhafte Wendung, die zwei der Evangelisten Jesus Christus zuschreiben. Sie begegnet im Neuen Testament insgesamt siebenmal als Beschreibung der Qualen der in die Hölle Verdammten.
Die Literarkritik vermutet ihren Ursprung in der Logientradition, wo sie wohl nur einmal in einer Rede Jesu vom Jüngsten Gericht auftrat; an fünf weiteren Stellen – stets im Rahmen von Gleichnissen – wurde sie demnach von Matthäus redaktionell eingefügt. Sie ist eine von nur wenigen konkreten Beschreibungen der Hölle in der Bibel und hat daher in der exegetischen Literatur einige Beachtung und vielfältige, sich teils widersprechende Deutungen erfahren. Wurde das Heulen und Zähneklappern in der patristischen und scholastischen Theologie und in der Frühen Neuzeit vielfach wörtlich als körperliche Bestrafung verstanden, so wird es in der jüngeren Theologie eher als metaphorisch zu deutender Ausdruck der Verzweiflung, der Selbstvorwürfe oder des Ausgesetztseins beschrieben. Gleichwohl haben religionskritische Philosophen wie Friedrich Nietzsche und Bertrand Russell die Wendung als Ausweis des strafenden, unerbittlichen Charakters der christlichen Botschaft gelesen. Als Redewendung, zumeist scherzhaft verwendet, ist die Phrase auch in der deutschen Umgangssprache geläufig.