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Hirnnerv
im Gehirn entspringender peripherer Nerv Aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
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Als Hirnnerven werden jene Nerven bezeichnet, die direkt aus spezialisierten Nervenzellansammlungen im Gehirn entspringen, den Hirnnervenkernen, zumeist im Hirnstamm.

Die anderen Nerven des Körpers entspringen dem Rückenmark als Spinalnerven. Eine Ausnahme bildet der Nervus accessorius (XI, Nummerierung siehe Tabelle unten); dieser gilt als Hirnnerv, obwohl er zum Teil dem Rückenmark entspringt. Der Nervus olfactorius (I) und der Nervus opticus (II) sind keine peripheren Nerven, sondern Teile des Gehirns; sie werden aufgrund der traditionellen Sicht dennoch weiterhin als Hirnnerven bezeichnet. Einen Sonderfall stellt auch der Nervus terminalis (0) dar.
Ein Hirnnerv kann unterschiedliche Faserqualitäten führen: somatisch oder viszeral afferente oder efferente, wobei sowohl Somatoafferenzen und Somatoefferenzen als auch Viszeroafferenzen und Viszeroefferenzen in allgemeine und spezielle unterschieden werden. Allgemein wird afferent auch sensibel sowie efferent auch motorisch genannt, womit in somatosensible und viszerosensible sowie somatomotorische und viszeromotorische Nervenfasern unterteilt wird. Die Hirnnerven versorgen den Kopfbereich, den Hals und mit parasympathischen vegetativen Fasern auch Organe im Rumpfbereich.
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Übersicht
Zusammenfassung
Kontext
Die Hirnnerven als Bestandteil des Nervensystems waren bereits Galenos bekannt.[1] In klassischer Sicht gibt es ein Dutzend paariger, also jeweils beidseitig angelegter Hirnnerven. Die Nummerierung erfolgt mit römischen Zahlzeichen von rostral nach caudal, entsprechend der Austrittsstelle der Nerven am Gehirn. Die Klassifikation wurde 1788 von Samuel Thomas von Soemmerring in seiner Schrift Vom Hirn und Rückenmark eingeführt.[2] Der Pariser Forscher Mathias Marie Duval (1844–1907) führte später weitere, histologische Untersuchungen über den Ursprung der Hirnnerven durch.[3]
- Durchtrittsstellen der Hirnnerven durch die Schädelknochen
- Darstellung der Hirnnerven mit Lage und Verlauf an der Hirnbasis im Schema
- Hirnnerven in situ
Die Hirnnerven V, VII, IX, X und XI werden aufgrund ihrer embryologischen Entwicklung auch als Kiemenbogennerven bezeichnet. Ihre motorische Faserqualität bezeichnet man als speziell viszeromotorisch bzw. branchiomotorisch (d. h. die Muskeln versorgend, die sich aus den Kiemenbogen entwickelt haben).
Veraltete Bezeichnungen für den Nervus vestibulocochlearis (VIII) sind Nervus statoacusticus und Nervus otoacusticus.
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Literatur
- Hanns Christian Hopf, Detlef Kömpf (Hrsg.): Erkrankungen der Hirnnerven. Thieme, Stuttgart 2006, ISBN 3-13-140111-7.
- Michael Schünke, Erik Schulte, Udo Schumacher: Prometheus LernAtlas der Anatomie. 5. Auflage. Band 3: Kopf, Hals und Neuroanatomie. Thieme, Stuttgart 2018, ISBN 978-3-13-242091-5, S. 112.
Weblinks
Wikibooks: Neuroanatomie: Hirnnerven – Lern- und Lehrmaterialien
Einzelnachweise
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