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deutscher Theologe, Übersetzer und Autor Aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Johann Ludwig Gottfried (* 1584[1] in Amberg, Oberpfalz; † Mai 1633) war ein deutscher Theologe, Übersetzer, Autor, Herausgeber und Korrektor.
Lange Zeit wurde Gottfrieds Name als ein Pseudonym Johann Philipp Abelins angesehen und seine Existenz negiert[2].
Ab 1601 studierte Johann Ludwig Gottfried in Heidelberg Theologie. Von 1603 bis spätestens 1624 war er erst als Diakon, dann als reformierter Pfarrer in 4 Gemeinden der linksrheinischen Kurpfalz (Gau-Odernheim, Eimsheim, Monzernheim, Weinolsheim).[3]
Über eine lateinische Nacherzählung von Ovids Metamorphosen kam er 1619 in Oppenheim in Beziehung zum Verlagshaus de Bry und wirkte von da an mit seinen vielseitigen Sprachkenntnissen und seiner Bildung als geschätzter Mitarbeiter von Oppenheimer und Frankfurter Verlegern wie Johann Theodor de Bry, de Brys Neffen Lucas Jennis und de Brys Schwiegersohn Matthäus Merian dem Älteren. Er lieferte Übersetzungen, Epigramme, Paraphrasen und Kompilationen für viele umfangreiche Publikationen dieser Verlage. Einige Verlagsprojekte betreute er als Herausgeber und Korrektor[4].
1624 kam er als Korrektor nach Frankfurt. Sein geistliches Amt gab er zwar nie ganz auf; so war er offiziell von 1625 bis zu seinem Lebensende Pfarrer der reformierten Gemeinde von Offenbach. Er ließ sich aber mitunter von Vikaren vertreten, um sich ungestört der Übersetzer- und Autorenarbeit für die Frankfurter Verleger (besonders für Merian) widmen zu können.[3] Nach dem Tod von Daniel Meisner im Jahre 1625 übernahm im Auftrag von Eberhard Kieser das Verfassen der lateinischen und deutschen Emblemtexte in den folgenden Teilen des ersten Buches des Thesaurus Philopoliticus.
Er übersetzte auch Pierre d’Avitys Les Estat... ins Deutsche und Lateinische.
Sein umfangreichstes eigenes Werk ist die Gottfriedsche Chronik. Sie wurde nach seinem Tod von Johann Philipp Abelin[5] († September 1634) fortgeführt und blieb bis ins 18. Jahrhundert ein vielgelesenes Geschichtswerk, woraus u. a. Goethe seine ersten weltgeschichtlichen Kenntnisse schöpfte.
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