KZ-Außenlager München (Agfa Kamerawerke)
aus Wikipedia, der freien encyclopedia
Das KZ-Außenlager München (Agfa Kamerawerke) in München-Giesing war vom 13. September 1944 bis 30. April 1945 eines der 169 Außenlager des Konzentrationslagers Dachau.[1]
Lage des ehemaligen KZ-Außenlagers München (Agfa Kamerawerke) in München. |
Hier arbeiteten im Agfa Camerawerk an der Tegernseer Landstraße 161 in München insgesamt etwa 700 weibliche KZ-Gefangene,[3] im Mittel 500, darunter zweihundert aus den Niederlanden und ungefähr dreihundert aus Ost- und Südost-Europa, zumeist Polinnen. Sie verrichteten Zwangsarbeit im Agfa Camerawerk, damals ein Teil der I.G. Farben.[1] Dort wurden Zeitzünder für Flugabwehrgranaten zusammengesetzt und Teile für die Waffensysteme V1 und die V2 hergestellt.
Die Frauen waren im damals noch nicht fertiggestellten, heute noch bestehenden Wohnblock Weißenseestraße 7–15 in München-Giesing untergebracht,[1] der noch vor seiner Fertigstellung bei einem Bombenangriff beschädigt worden war. In jedem Zimmer waren etwa sechs Frauen untergebracht. Ein Stacheldrahtzaun und vier Wachtürme umgaben das Gelände. Der Fußweg zum Werk dauerte etwa zwanzig Minuten.[1]
Der Kommandant der Wachmannschaft war Kurt Konrad Stirnweiß. In den Berichten der niederländischen Frauen wird SS-Untersturmführer Stirnweiß als streng und pflichtbewusst wahrgenommen, doch habe er sich auch für die KZ-Häftlinge eingesetzt. Sein Stellvertreter Alexander Djerin wurde negativer gesehen.[1] Über die elf Aufseherinnen wenig bekannt, mit Ausnahme der nicht besonders beliebten Frau Richter, die die Gefangenen häufig schlug.[1]
In München gab es zudem die KZ-Außenlager München-Neuaubing (Dornier) und München-Riem, sowie mehr als 30 weitere Münchner KZ-Außenkommandos.