Kaukasischer Wehrturm
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Kaukasischer Wehrturm, auch kaukasischer Wohnturm, ist ein seit dem Mittelalter verbreitetes historisches Verteidigungsbauwerk von Familienverbänden im mittleren und östlichen Nordkaukasus und einigen südlich angrenzenden Gebieten des Kaukasus. Wehrtürme sind von Dagestan bis nach Kabardino-Balkarien häufig erhalten, auch in nordgeorgischen Gebirgsregionen, wie Swanetien, Chewsuretien oder Tuschetien. Kaukasische Wehrtürme dienten in Ortschaften zur Verteidigung von Familienverbänden, außerhalb auch als Zuflucht im Angriffsfall oder als Wachtürme.
Im inguschetischen Hochland gehörte jeder Ort zu einem Familienverband und enthielt mehrere Wehrtürme der dazugehörigen Familien. Die meisten dieser inguschetischen Wehrtürme wurden vom 14. bis zum 17. Jahrhundert gebaut.[1] Die autonome Republik Inguschetien trägt einen kaukasischen Wehrturm in ihrem Wappen. Bei den Swanen im heutigen Georgien sind besonders die Dörfer von Uschguli, seit 1996 UNESCO-Welterbe, für ihre Wehrtürme bekannt. Swanische Wehrtürme unterscheiden sich von anderen Wehrtürmen des Kaukasus durch ihre flacheren, verbreiterten und abgestützten Dächer, unter denen die Schießscharten liegen, während im übrigen Kaukasus spitzere Dächer häufig waren.