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Lockheed Constitution
Militärflugzeug Aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
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Die Lockheed R6V Constitution (ursprünglich Lockheed XR6O-1) war ein in den 1940er Jahren von Lockheed ursprünglich für die US Navy entwickeltes schweres Langstrecken-Transportflugzeug mit vier Kolbenmotoren. Die Besonderheit der R6V waren die beiden übereinander liegenden druckbelüfteten Passagierdecks, die über eine Wendeltreppe miteinander verbunden waren. Der Rumpf hatte eine ausgeprägte Einschnürung in Längsrichtung. Beide Decks waren über die gesamte Rumpflänge durchgehend. Die Abmessungen unter den Lockheed-Flugzeugen wurden erst gut zwanzug Jahre später von der Lockheed C-5 Galaxy übertroffen.

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Geschichte
Zusammenfassung
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Lediglich zwei Prototypen wurden von der R6V gebaut: Einer von ihnen war innen als Militärtransporter ausgestattet, der zweite erhielt eine luxuriöse Passagierkabine im Oberdeck und einen großen Frachtraum im Unterdeck. Der Jungfernflug fand am 9. November 1946 von der Muroc Air Force Base, Kalifornien, statt (seit 1950 Edwards Air Force Base). Der zweite Prototyp hatte seinen Jungfernflug erst im Juni 1948.[1]
Das größte Problem des neuen Flugzeugs war die zu schwache Motorisierung: Trotz Einsatzes von vier Pratt & Whitney R-4360-Sternmotoren mit je 28 Zylindern und je 3.000 PS Nennleistung wurden die Motoren stark beansprucht und neigten zum Überhitzen. Ein Antrieb mit Turboprops wäre sinnvoll gewesen, aber entsprechende Triebwerke waren damals noch nicht serienreif. Eine sechsmotorige Auslegung hätte wiederum das Eigengewicht der Tragflächen so stark erhöht, dass ein wirtschaftlicher Betrieb ebenfalls nicht möglich gewesen wäre.
Auch zivile Käufer für das Flugzeug (das als Passagiermaschine bis zu 168 Fluggäste hätte über den Nordatlantik transportieren können) fanden sich nicht, und das Projekt scheiterte. Kein Exemplar der Constitution hat bis heute überdauert. Bei der U.S. Navy konnte man bis 1962 am letzten Buchstaben der Flugzeugbezeichnung den Hersteller erkennen. Ursprünglich war dies für Lockheed ein „O“, was jedoch 1950 in „V“ geändert wurde. So wurde aus der R6O die R6V. Siehe hierzu auch Bezeichnungssystem für Luftfahrzeuge der US Navy von 1922 bis 1962.
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Nutzung
Zusammenfassung
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Die ursprünglich vom US-Militär platzierte Bestellung von 50 Stück wurde noch vor dem Jungfernflug auf die beiden Prototypen reduziert, die 1949 abgenommen wurden. Von 1949 bis 1953 wurden sie von der Naval Air Station Alameda aus auf Pazifikstrecken, überwiegend auf der 3900 Kilometer langen Strecke nach Hawaii, eingesetzt.[2]
Obwohl die US Navy ihre Spezifikation darauf abgestimmt hatte, auch eine zivile Version für Pan Am zu ermöglichen, entschied sich die Fluggesellschaft, keinen der drei ins Auge gefassten Flugzeugtypen zu kaufen, weil sie als zu groß erschienen. Die Constitution sollte 129 Passagiere für Tagflüge und 109 bei Nachtflügen fassen und eine Besatzung von 15 Personen beherbergen. Die beiden anderen Typen waren die Convair XC-99 für maximal 204 Passagiere und die Douglas C-124 Globemaster II (200 Passagiere); beide hatten ihren Erstflug im Jahr 1947.[3] Pan Am beschloss, die viel kleineren Muster Douglas DC-7 (Erstflug 1953, max. 99 Passagiere) und Boeing 377 Stratocruiser (Erstflug 1947, max. 117 Passagiere) zu bestellen.
Beide Constitutions wurden schon 1953 wegen Ersatzteilmangels wieder stillgelegt und auf der Naval Air Facility Litchfield Park eingelagert wurden.[4] Zwei Jahre später wurden sie für 98.000 $ an zivile Käufer verkauft und nach Las Vegas sowie zum Flugplatz Opa Locka geflogen, wo sie letztlich verschrottet bzw. 1979 durch Vandalismus in Brand gesetzt und zerstört wurden.[5]
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Technische Daten
Die Mehrzahl der folgenden Daten wurden dem Standardwerk: René J. Francillon: Lockheed Aircraft since 1913. entnommen:[6]

Weblinks
Commons: Lockheed Constitution – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
Einzelnachweise
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