Die mandäische Sprache unterteilt sich in Klassisch-Mandäisch, das überwiegend als Liturgiesprache im Gebrauch ist, in den religiösen Werken der Mandäer (Ginzā,[4] Johannesbuch,[5] Qolasta[6]) erscheint und in ihren rituellen Zeromonien Anwendung findet,[2] ferner findet es sich in den magischen Texten auf Metallamulettstreifen (Blei, Gold, Silber) und Keramikschalen (Zauberschalen) aus der Spätantike[7][8] sowie auf Papierrollen aus dem 19. und 20. Jahrhundert.[9] Vereinzelt wird noch modernes Mandäisch in der südiranischen Provinz Khuzistan (Ahwas, Khorramshahr) gesprochen.[10][11] Die neumandäische Sprache hat Wörter und Morpheme aus dem Arabischen und Neupersischen übernommen.
Mandäisch wird in einer speziellen aramäischen Schrift der mandäischen Schrift geschrieben, deren Entwicklung und Herkunft bis heute noch nicht zufriedenstellend geklärt werden konnte.[12][13][14]
Von den etwa 40.000 Mandäern spricht nur noch ein Bruchteil die Sprache außerhalb der Religionsausübung. Schätzungen von 2001 gehen von 500 Sprechern im Iran aus; die Mandäer in der iranischen Stadt Ahwas und Khorramshahr sollen die einzige verbleibende neumandäischsprachige Bevölkerungsgruppe in der Provinz Khuzistan sein.
Theodor Nöldeke: Mandäische Grammatik. Verlag der Buchhandlung des Waisenhauses, Halle 1875, OCLC238782463; Nachdruck: (= Edition Classic). VDM Verlag Dr. Müller, Saarbrücken 2007, ISBN 978-3-8364-1962-8.
Ethel S. Drower, Rudolf Macuch: A Mandaic Dictionary. Clarendon Press, Oxford 1963.
Rudolf Macuch: Handbook of Classical and Modern Mandaic. de Gruyter, Berlin 1965.
Rudolf Macuch: Neumandäische Chrestomathie. Mit grammatischer Skizze, kommentierter Übersetzung und Glossar. (= Porta Linguarum Orientalium. N.S., Band 18) Harrassowitz, Wiesbaden 1989, ISBN 3-447-02859-9.
Rainer M. Voigt: Mandaic. In: Alan S. Kaye (Hrsg.): Morphologies of Asia and Africa, Phonologies of Asia and Africa. Winona Lake: Eisenbrauns, 2007.
Christa Müller-Kessler: Mandäisch: Eine Zauberschale. In: Hans Ulrich Steymans, Thomas Staubli (Hrsg.): Von den Schriften zur (Heiligen) Schrift. Geislingen, Steige 2012, S.132–135, ISBN 978-3-940743-76-3.
Christa Müller-Kessler: Zauberschalen und ihre Umwelt. Ein Überblick über das Schreibmedium Zauberschale. In: Jens Kamran, Rolf Schäfer, Markus Witte (Hrsg.): Zauber und Magie im antiken Palästina und in seiner Umwelt (= Abhandlungen des Deutschen Palästina-Vereins 46); Wiesbaden: Harrassowitz, 2017, S.59–94, Tf. 1–8 und Karte, ISBN 978-3-447-10781-5.
Alexander C. Klugkist: The Origin of the Mandaic Script. in: Han L.J. Vanstiphout etal. (Hrsg.): Scripta Signa Vocis. Studies about scripts, scriptures, scribes and languages in the Near East presented to J.H. Hospers. Groningen 1986, S.111–120.
Charles G. Häberl: Iranian Scripts for Aramaic Languages: The Origin of the Mandaic Script. In: Bulletin for the Schools of American Oriental Research 341, 2006, S.53–62.
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